Montag, 19. Mai 2025

NMAA - Arminia Ludwigshafen - Wormatia Worms

 25.04.25

Arminia Ludwigshafen - Wormatia Worms

Freitagmittag ging es los in Richtung Süden. Das Ludwigshafener Südweststadion war das erste Ziel. Das Südweststadion wurde 1937 erbaut und hatte bis zu seinem Umbau in den 2000ern ein Fassungsvermögen von über 41.000 Plätzen. Eine Menge Highlights hat die alte Schüssel in ihrer Historie aufzubieten. 1954 stand beispielsweise der VfB Stuttgart hier im Finale um den DFB-Pokal gegen den 1.FC Köln. Dieses Finale fand laut Überlieferungen vor 60.000 Fans statt. Wie genau die Stadt Ludwigshafen die Kapazitätsüberschreitung von ca.20.000 Menschen rechtfertigt, bleibt ihr Geheimnis. Bedauerlicherweise trug der Ground in seinen Anfangsjahren einen deutlich unrühmlicheren Namen. Adolf-Hitler-Stadion wurde die Sportstätte zu Beginn getauft. Nach ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und der überfälligen Umbenennung in Südweststadion wurden aus Kriegstrümmern die Tribünen wieder auf- und die Hütte ausgebaut. Das letzte Länderspiel fand im Jahre 1966 dort statt (Deutschland - Rumänien). Zuschauer-Rekord stellt vermutlich das Endspiel um die deutsche Meisterschaft 1952 dar. Die offizielle Anzahl an Fans betrug 83.000 Anwesende. Inoffiziell spricht man von knapp 100.000 Menschen, die den Weg in das Südweststadion gefunden haben. Zwar konnte die Kapazität auf 83.000 durch temporär installierte Tribünen erweitert werden, die restlichen 20.000 Menschen mussten sich wieder irgendwo reinquetschen. 

Arminia Ludwigshafen:

Die Elf aus der Industriestadt hat zwei große Erfolge zu verzeichnen. 


1: Der Aufstieg in die Oberliga Südwest

2: Niemand Geringeres als Walter Frosch schnürte die Fußball-Schuhe für den FC Arminia. (Wir hoffen inständig, mit Unmengen an Kippen im Stutzen!).


Eine nennenswerte Fanszene haben die Arminen leider nicht zu bieten. Dafür aber eine Beschallungsanlage, die jeder Betriebsarzt als hochgradig gehörschädigend bezeichnen würde.


Wormatia Worms:

Die haben schon bessere Zeiten gesehen, die Wormser. Einst Gründungsmitglied der 2. Bundesliga (und beliebte Mannschaft bei Fans von „Bundesliga Manager Professional“) findet man sich heute in den Niederungen der Oberliga Südwest wieder. Die heimische EWR-Arena ist ebenfalls einen Besuch wert. Im Übrigen teilen das Südweststadion Ludwigshafen und die Wormser Heimspielstätte die gleiche düstere Namestaufe zur NS-Zeit. In diesen Jahren standen mit Josef Fath und Jakob Eckert sogar zwei ehemalige Nationalspieler in den Reihen der Kicker aus Rheinland-Pfalz. Zwischen 1947 und 1955 erreichte man 5x die südwestdeutsche Vizemeisterschaft. Als es dann 1955 für die recht chancenlosen Wormser in die Endrunde der deutschen Meisterschaft ging, gewann man zwar keinen Blumentopf, konnte aber mit 30.000 Fans gegen Rot-Weiß Essen einen bis heute gültigen Zuschauerrekord für die Heimspiele im Wormatia Stadion aufstellen. Weiteren erfolgreichen Jahren im südlichen Regional-Bereich folgte dann die erwähnte Teilnahme an der neu gegründeten Zweiten Bundesliga Süd. Auch da ging es heiter weiter. Herbstmeister 78/79 wurden die Pfälzer Buben in Liga 2. Nach finanzieller Schieflage, Darlehensbetrug und Steuerhinterziehungen schmierte man erstmal ab - zurück in den Amateur-Bereich. Dennoch standen die 80er Jahre zwischenzeitlich unter dem Stern der Bundesliga-Rückkehr. Unvollständige Lizenzunterlagen und Zahlungsunfähigkeit führten den Verein am Ende in die Verbandsliga. Die frühen 90er Jahre brachten erneut finanzielle Desaster mit sich. Man stand kurz vor der Auflösung. Danach beruhigte sich die Lage im Verein wieder, sodass die 2000er in der Regionalliga verbracht wurden. Erst 2019 ging es wieder in die Oberliga Südwest zurück, in welcher sich Worms bis auf eine Regionalliga Saison (22/23) tummelt. Genug Infos zur Chronik!

Die Wormser Fanszene trat an diesem Tag geschlossen hinter dem bekannten Banner „VfR Wormatia Worms“ auf und ca. 100-150 des 250 Personen umfassenden Gästeanhang, mühten sich um 90 Minuten Unterstützung. Aufgrund des Standortes der Gäste konnte man Support nur stellenweise oder kaum vernehmen.


Das Spiel, ein unterhaltsamer Kick. Kein Topspiel, aber auch nichts zum Abgewöhnen. Das 2:2 am Ende der Partie erschien uns ausgeglichen. 

Getränke: Weinschorle, Softdrinks, Biersorte entfallen. Allerdings wie die Rotwurst, Pommes und Frikadelle (im übrigen auch vom Grill…) zu vollkommen fairen Kursen.


Unser Tipp beim Besuch des fantastischen Grounds wäre ein Abstecher samt Biertasting im Brauhaus Eichbaum auf Mannheimer Seite.


Prost!

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