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Samstag, 2. Dezember 2023

NMMA - SV Straelen - SV Sonsbeck

Bericht vom 18.11.2023

8 Grad Dauerregen. Echtes Erkältungswetter. Demnach machten sich auch nur Yoshi und Niko auf den Weg in die niederrheinische Provinz zum SV Straelen, oder wie wir so schön sagen: ins Tecklenburger Land. Tecklenburg ist nämlich der Geldgeber und Gönner des kleinen Clubs aus dem niederländischen Grenzgebiet. Wenigstens gab es Glühwein zu je 3€ den reichlich gefüllten Becher. Bier: Diebels und Veltins. Wer Diebels verkauft, ist bei uns eigentlich unten durch! Aber im schmucken Vereinsheim, welches in der Mitte einen Kicker besitzt, war das Personal hinter der Theke sehr freundlich und nett, also ging es. 

Yoshi, der in der Gegend rund ums Tecklenburger Land aufgewachsen ist, konnte mit keinerlei Insider-Infos überzeugen. Abgesehen davon, dass der Ordnungsdienst beim SV Straelen ausgesprochen unfreundlich ist, ist das Stadion mit der kleinen Kombi Tribüne durchaus einen Besuch wert. 

Sonsbeck schlug zudem mit einem beachtlichen Gästeanhang auf. Wir pilgerten über die zwei Halbzeiten zwischen Heim- und Gästeblock hin und her. Organisierte Stimmung ergab sich lediglich aus dem Bereich der Sonsbecker Gäste, die mit ner Trommel und jeder Menge Pegel anreisten. Beide Fanblöcke beflaggten sogar ihre Zaunbereiche. 


Zum Spiel:

Eine gute Partie. Stark anzusehen. Beide Teams schenkten sich nichts und trotz des wirklich Meter tiefen Rasens, gab es diverse sehenswerte Torraumszenen. Toller Schlagabtausch. Zwei Glühwein später war dann auch Halbzeit, welche mit 2:1 für die Hausherren gepfiffen wurde. 


Zeit, um zu checken, was es für die hungrigen Mäuler als kulinarisches Angebot gibt. Wurst und Wurst. Das gut ausgestattete Vereinsheim ließ allerdings weitere Spekulationen auf ein umfangreicheres Angebot zu. Näher darauf eingehen können wir leider nicht, da der Fokus primär auf dem erhitzten Traubensaft lag. 

Zweite Halbzeit und das Spiel lässt ähnlich wie der Regen nicht nach. Dem Regen sprechen wir wenig Unterhaltungswert zu, der Partie hingegen schon. Ein Tor später ist diese dann allerdings auch vorbei. 3:1 für den SV Straelen.

Nach Abpfiff setzte es noch einen - für uns grundlosen - Flaschenhagel (die Nachhaltigkeit in allen Ehren, aber ob es wirklich clever ist, bereitwillig Glasflaschen auszuschenken….und es ist auch Diebels. Macht vielleicht lieber Tee und ersetzt dieses räudige Getränk. SCHNELLSTMÖGLICH!) aus dem Gästeblock in Richtung Rasen. Die Situation hatte sich aber nach wenigen Sekunden auch wieder beruhigt. Ein Hauch von Niederrhein Derby im Nirgendwo. 


Was bleibt von diesem Abend:

- Der Glühwein war gut

- Der Regen hörte nicht mehr auf

- Wenn Diebels Alt irgendwann das Sponsoring für NMAA übernehmen möchte, werden wir dies konsequent ablehnen. 


Grüße aus Großbritannien!

Mittwoch, 13. September 2023

NMAA - SV Hösel - TUSA Düsseldorf

Sonntag ging es mit der TUSA nach Hösel zum lokalen SV. TUSA ist leider wenig erfolgreich in die neue Saison gestartet und findet sich nach den ersten Spieltagen im Tabellenkeller wieder. Die heutige Abordnung aus Flehe hoffte also inständig auf einen Sieg im Ratinger Randbezirk. Der SV Hösel hat allerdings zu Saisonbeginn seine Hausaufgaben gemacht und bereits ordentlich Punkte eingefahren. Die ersten 40 Minuten des Spiels, machten auch aufgrund eines Abwehrbollwerks Hoffnungen darauf, wenigstens einen Punkt mit nach Düsseldorf nehmen zu können. 

Dann ging es leider Schlag auf Schlag und am Ende muss man ehrlich sein. Das 5:1 für die Hausherren war absolut verdient. 

Der SV Hösel verfügt über eine schicke Platzanlage mit einer mehrstufigen Tribüne auf einer Längsseite des Kunstrasenplatzes. Wir machten uns allerdings im Schatten der Bäume auf der gegenüberliegenden Seite breit. Im Vereinsheim am Ende des künstlichen Grüns gibt es eine große Auswahl an Getränken und Snacks (Bier war u.a. Füchschen Alt aus Flaschen, wenn wir das richtig gesehen haben). Was richtig klasse ist, sind die Eintrittskarten mit dem SV Hösel Logo. Hat man selten in der Kreisliga A. 

Die restlichen „üblichen Verdächtigen“ an Softdrinks kommen in Pfandflaschen daher und werden auf Druck der Vereinsheimbetreiber:innen auch vehement zurück gefordert😀. Daumen hoch! Leidiges Thema war wie immer: Frauen kostenlos. Gleichstellung tut in diesem Fall nun wirklich niemandem weh und zudem spült es euch sogar ein paar mehr Euronen in die Vereinskasse. Vielleicht ist das ja eine Überlegung wert…


Nun möchten wir kurz eine tragische, wenn nicht sogar dramatische Geschichte erzählen. Die Mitstreiter:innen bei TUSA, welche uns begleiten, setzen sich aus sämtlichen Fanszenen NRWs zusammen. Hierüber wurden mittlerweile wirklich seltsame persönliche Freundschaften geschlossen. Zwischen Teams die sich sonst spinnefeind wären. So weit so gut. Aber Sonntag am Platz trug sich Folgendes zu:


Nach einer durchzechten Tour mit seinem Lieblingsverein, kam unser Kumpel - nennen wir ihn Y - arg lädiert zum Spiel. Keine Stimme - Herr der Augenringe. Mehrere Wasserflaschen sollten den elektrolytischen Haushalt wieder in Form bringen. Das und eine Tüte Studentenfutter. Ja ihr lest richtig! STUDENTENFUTTER! Wir machen ja viel Unsinn mit. 


Niko hat vor zwei Jahren in Arnoldsweiler Dom Kölsch probiert (und es überlebt), Bella hat entgegen jedweder Vernunft am Lost Groundhopping Wochenende ca. 27 Flaschen Piccolo „getasted“ (und es überlebt), der dritte im Autorenbunde Dirk, hat in Georgien mehrere Hundert Kilometer auf Landstraßen, gesäumt mit lebendigen Kühen, zurückgelegt (und ihr ahnt es… er hat es überlebt). Aber bei Studentenfutter hört der Spaß auf. Insbesondere wenn man die Nüsse herauspickt und die Rosinen drin lässt, um diese dann seiner Begleitung anzubieten. Überhaupt, warum muss man Rosinen in eine Nussmischung geben? Und warum in herrgottsnamen heißt dieser Mist Studentenfutter? Nüsse: Ja! Rosinen: Don‘t do it! Wie sind die überhaupt erfunden worden? Hat da irgendwer bei der Traubenernte ein paar Früchte mitgehen lassen und über die Knechterei am Tag, das Diebesgut verdrängt, nach zwei Wochen dann wiederentdeckt und gegessen? Mit dem Ergebnis: Hmmm…lecker ein Stück süßes Leder, was grundsätzlich zwischen den Zähnen stecken bleibt und wirklich jeden Apfelkuchen in ein kulinarisches Armageddon verwandelt. Und hier eine offizielle Nachricht an unseren „Noch-Freund“ Y: Du brauchst nicht mehr mitkommen!11!! Na gut…jedenfalls nicht mit Studentenfutter. Vielleicht doch, wenn du die Rosinen zu Hause raus filtrieren würdest. 

Besucher:innen: 70 + 200 Rosinen in einer Tüte. Einen Rosinen- und Diebels-freien Mittwoch euch allen!

Sonntag, 14. Mai 2023

NMAA - DSV 04 - TUSA Düsseldorf

Die Wasserschlacht von Lierenfeld.

Wir jammern euch hin und wieder voll, was die Witterung auf unseren Ausflügen betrifft. Am vergangenen Sonntag allerdings standen wir im Trockenen, während die Spieler der beiden Teams an einem Wasserball-Match teilnehmen mussten. Aber von vorne!

TUSA befindet sich in den letzten Wochen im Abstiegskampf der Kreisliga A. Die aktuelle Staffel ist zudem mit 21 Teams ordentlich groß und wird zur kommenden Saison abgespeckt. Ergo muss TUSA schon den 11./12. Tabellenplatz sichern um nicht abzusteigen. Zur Partie beim DSV war es also fast schon Pflicht einen Punkt zu holen und somit zumindest Abstand auf den DSV als direkten Konkurrenten zu halten. 

Es waren keine 16 Minuten gespielt, da öffnete der Himmel seine Schleusen. Dammbruch im Wolkenland. Ohne rheinisches Narrativ: Das letzte Mal als wir so viel Regen gesehen haben waren wir zur Monsunzeit in Asien. Noch weniger Narrativ: Der Schiri ließ eiskalt weiter spielen. Zumindest solange, bis es dann gefährlich nah zu gewittern begann. Hierbei ist der TUSA Haus- und Hoffotograf Michi dem Tod nur knapp von der Schüppe gesprungen (das ist vielleicht doch ein rheinisches Narrativ). 


- Spielunterbrechung - 

Wir bestellen uns erstmal Getränke im griechischen Clubheim, welches sich direkt an der Anlage befindet. Das möchten wir besonders hervorheben. Ein unheimlich aufmerksames und freundliches Team, serviert vor Ort alles was die griechische Küche zu bieten hat. 

Ein Frappé und zwei Herzinfarkte später, geht es weiter auf dem mittlerweile gut durchnässten Sumpf. 

Es regnet natürlich kontinuierlich weiter, was dem Spiel und der dazugehörigen Ball-Bewegung nicht unbedingt zuträglich ist. Wieder gewittert es.


- Spielunterbrechung -


Wir schließen Wetten ab, ob wir noch zu Hause sind bevor es dunkel oder Montag wird. Dann regnet es stärker und gewittert weniger. Ein Grund für den Schiedsrichter das Spiel wieder anzupfeifen. Mittlerweile stellen wir die Theorie auf, dass der Schiri entweder noch ein Date hat, arbeiten muss, oder Wasser sparen möchte und den himmlischen Erguss zur Körperhygiene nutzt. 

TUSA spielt auf dem Boden in den ersten Minuten gar nicht schlecht. Beide Teams begegnen sich unserer Ansicht nach auf Augenhöhe. 


- Spielunterbrechung -


Diesmal aber weil Halbzeit ist und 45 Minuten nach 2 Stunden um sind. #FürmehrzeitreiselifehacksaboniertNMAA


In der zweiten Halbzeit kommt die Heimmannschaft besser ins Spiel und geht völlig verdient zur 57.Minute mit 1:0 in Führung. Ehrlicherweise lagen nach der Führung noch 3-4 100% Chancen auf den Lierenfelder Fußballschuhen, aber ein ums andere Mal scheiterten die Hausherren an dem unglaublich starken TUSA Torhüter Ferdi Rosen, oder an sich selbst. Als das Spiel bereits für alle abgeschrieben war, beweist TUSA und insbesondere Noah Singateh tolle Moral und gleicht quasi mit Abpfiff aus 1:1 - Endstand!

Unheimlich wichtiger Punkt im Abstiegskampf vor 50 Zuschauer:innen(hiervon ca.20 Gäste).


Bier: Füchschen vom Fass für 2,30€, Mythos für 3,00€, Warsteiner 2,80€.

Ansonsten die üblichen Verdächtigen an Softdrinks und einen wirklich hervorragenden Frappé!

Versorgung: Alles was das kulinarische Herz in der griechischen Küche höher schlagen lässt.


Einen schönen Sonntag euch allen😊

Sonntag, 7. Mai 2023

NMAA - Spvg. Hilden 05/06 - TUSA Düsseldorf

Am vergangenen Sonntag war’s endlich soweit. Die „Schieberbande“ von TUSA 06 bestritt ihre erste „größere“ Auswärtstour. Wohlgemerkt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. 


Und das war episch!


Begonnen wurde der Tag an der Fleher Straße mit Sekt und Mexikaner. So, dass die Stimmung bereits irgendwo zwischen Düsseldorf und Hilden, ihren Höhepunkt erreichte. Dieser sollte allerdings seine Beständigkeit bis in die späten Abend- oder Nachtstunden behalten. 

Angekommen an der Hildener Sportanlage, bei besten Fußballwetter, zog es uns erstmal in das örtliche Vereinsheim. Eine Rutsche Bier und diverse Ouzos später(für Preise, die Inflation nicht kennen), ging es an die Bande um den Jungs aus Flehe die Daumen zu drücken. 

Da standen wir nun. Gemeinsam mit den Fans von Hilden 05/06 und feierten alles was man so feiern konnte. Die TUSA, Hilden, das Wetter, die niedrigen Preise, den Blödsinn, alle Lieder, welche die nationalen und internationalen Kurven hergeben, uns selbst, die Kellner*innen, den Ball, den Kunstrasen, was auch immer es sein konnte. Alles wurde bejubelt. 

Foto mit freundlicher Genehmigung von
©️Michael Kelleners 

Für unseren offensichtlich großen Unterhaltungswert, belohnte uns der Hildener Anhang nach Ende des Spiels mit einer Runde Freigetränke (dafür revanchieren wir uns selbstverständlich in der kommenden Saison).


Als in der 75 Minute die Stimmung ausgelassen dem erhofften Ausgleich entgegen fieberte, erblickten sogar ein paar pyrotechnische Gegenstände den blauen Himmel überm‘ Hildener Grün. 

Foto mit freundlicher Genehmigung von
©️Michael Kelleners 

Foto mit freundlicher Genehmigung von
©️Michael Kelleners 

„Stundenlange Fahrt…nur um dich spielen zu sehn‘…“ erklang vom mitgereisten Düsseldorfer Anhang über mehrere Minuten. 

Es wurde gelebt und gefeiert was zu oft in den höheren Ligen in den Hintergrund gerät. Der Fußball als Sport, welcher Menschen aus allen Schichten zusammen bringt.

Foto mit freundlicher Genehmigung von
©️Michael Kelleners 

Statt überteuerter Preise - für jede/n erschwingliche Verpflegung.

Statt Gewaltspiralen unter Fans, wird sich gegenseitig gefoppt und danach gemeinsam gelacht.

Statt repressiver Aktionen - von wem auch immer -, wird ein ausgelassener Tag zu einem wundervollen Erlebnis. 


Wer Lust auf einen schönen Fußballnachmittag hat, darf sich gern zu den Tusaner*innen an der Fleher Straße (und auch auswärts) gesellen. Einzige Bedingung ist: Sei keine Arschgeige. Wer nach Gewalt und Diffamierung sucht, ist hier fehl am Platz. 

Wer allerdings dauerhaft Spaß am Amateurfußball haben möchte, den/die heißt man an der Fleher Straße (und sicher auch auf anderen Plätzen) mit offenen Armen herzlich willkommen. 

Foto mit freundlicher Genehmigung von
©️Michael Kelleners 

Trotz des Ergebnis (2:1 für die Hildener Elf), ein wirklich fantastischer Tag!

Danke an Hilden für die hervorragende Gastfreundschaft!


Jetzt heißt es alle Kräfte zu bündeln um den Klassenerhalt noch zu schaffen.


Wer die TUSA unterstützen möchte hat hierzu heute die Gelegenheit. Da geht es auswärts zum DSV 04 - Anstoß ist um 15:30!

Foto mit freundlicher Genehmigung von
©️Michael Kelleners 


Sonntag, 23. April 2023

NMAA - 1.FC Kleve - SC Union Nettetal 1996

Diesen Sonntag ging die Reise in die Schwanenstadt Kleve. Seit mehreren Monaten versuchen wir schon mit Berry Winterberg von "Nachspielzeit - Lost Groundhopping", einem Fußballspiel beizuwohnen. Immer kam irgendwas dazwischen… Arbeit, Corona, unglückliche Spielansetzungen. Selbst heute sollte uns das Berufsleben einen halben Strich durch die Rechnung machen und wir konnten lediglich die erste Halbzeit des Spiels verfolgen. 


Angekommen am Stadion latschten wir zwar ahnungslos in die völlig falsche Richtung, befanden uns allerdings plötzlich im Gustav-Hofmann-Stadion. Einem wirklich sehenswerten Oldschool-Ground. Vielleicht können die lesenden Menschen aus dem Klever Raum beantworten, ob hier noch gespielt wird.

Hinter dem schicken Stadion befindet sich zudem noch ein Kunstrasenplatz, auf welchem bei unserer Ankunft ein Spiel ausgetragen wurde. Die Regionalliga West der Damen pfiff zum Spieltag und es traten der VfR Warbeyen gegen den DSC Arminia Bielefeld an. Erfreulicherweise konnten einige Bielefelder Banner am Zaun ausgemacht werden. Unsere Verabredung hatte heute aber Priorität und wir verließen die Partie vorzeitig. Das Spiel endete vor 80 Zuschauenden 0:0. 

Vor ein paar Wochen konnten wir den VfR Warbeyen im Pokal bei TUSA Düsseldorf begutachten und dort lieferten die Schwarz-Weißen bereits eine starke Partie ab.


Bei Ankunft auf der Tribüne des 1.FC Kleve wurden wir sofort herzlich in Empfang genommen. Berry überreichte uns zwei schöne Seidenschals seines Lieblingsclubs, mit den Worten „Damit ihr hier auch richtig eingekleidet seid!“ und brachte uns zum Standort der Kleefse Jonges.

Eine, für die Oberliga Nordrhein, üppige Zaunbeflaggung, sowie zahlreiche Schwenkfahnen ließen unsere Hopper-Herzen höher schlagen. Überhaupt fühlte man sich sofort dazugehörig und überhaupt nicht als Gast. Das letzte Mal erging es uns (neben unseren Besuchen bei langjährigen Freunden) bei Westfalia Herne so (auch hier Andrea nochmal das Versprechen: wir kommen euch wieder besuchen - egal in welcher Liga!).

Der Fanclub „Kleefse Jonges“ unterstützt die Mannschaft bei jedem Spiel. Die Jungs auf der Tribüne haben großen Unterhaltungswert. Es wird geschimpft was das Zeug hält. Manchmal mit geballten Emotionen für ihren Verein und häufig mit ordentlich Augenzwinkern und Humor. Klasse! 


Das Spiel vor 263 Anwesenden ging auch ohne langes Beschnuppern, sofort in die Vollen. Nettetal und Kleve benötigen nämlich dringend drei Punkte um ausreichend Abstand zu den Abstiegszonen zu erlangen.


Lediglich 3 Minuten der ersten Hälfte waren um, da zappelte der Ball im Klever Netz. 1:0 für die Gäste aus Nettetal. Keine 5 Minuten später erhält Kleve nach einem Angriff einen Elfmeter…1:1.

Ab dann liefern sich beide Teams einen offenen und sehenswerten Schlagabtausch. Wohlgemerkt trotz des katastrophalen Zustandes des Rasens. Die erste Halbzeit verging wirklich wie im Flug und nach gefühlten einzelnen Wimpernschlägen, pfiff der Schiedsrichter zur Pause. Für uns hieß es leider auch den Heimweg anzutreten und sich zu verabschieden. 


Ein paar Worte in eigener Sache: 
Nächstes Mal auf Asche ist noch nicht mal ein Jahr alt. Bisher waren unsere Reisen zu den Spielen Woche für Woche ein absolutes Highlight was die Menschen, welche uns begegnen, betrifft. Ganz gleich ob bei TUSA, TURU, Uerdingen, Hilden, Herne, Bilk, in der hinterlegensten Ecke Bangkoks oder heute in Kleve, wo auch immer es uns hingetrieben hat, wir sind immer - wirklich immer - unheimlich herzlich Empfangen worden. Dafür möchten wir uns bedanken! Sowas ist in Zeiten in denen es in der verdammten Welt viel zu rau zugeht, mehr wert als alles Andere. 

Das heutige Spiel endete im übrigen 4:2 für Kleve. Kaum ärgerlich….😂.

Bevor man uns wieder mit schlechter Recherche straft:
Bier: Warsteiner
Essen: Bratwurst, Schokoriegel
Softdrinks: Die üblichen Verdächtigen 

Alles zu humanen Preisen.

Einzig zu bemängeln ist der Ausschank in den vermaledeiten Einweg-Plastikbechern und die Auswahl an Essen für Vegetarier:innen (eine Pommes wäre ja ausreichend und würde sicherlich auch Abnehmer:innen finden).

Ansonsten war’s ein toller Ausflug. 1000 Dank nach Kleve und insbesondere an Berry. Wir kommen gerne wieder!

Freitag, 31. März 2023

NMAA - SSV Erkrath - TUSA Düsseldorf

Schlechtes Wetter ist unser Motto. Das hält uns allerdings nicht von weiteren Spielbesuchen ab. Am Sonntag wurde also „unsere“ TUSA im Düsseldorfer Grenzgebiet Erkrath unterstützt. 

Der SSV Erkrath trägt seine Heimspiele im Toni Turek Stadion aus. 


Toni Turek, der Bäcker aus Duisburg.

Weltmeister 1954 und 133x für Fortuna Düsseldorf als Torhüter aufgelaufen. 

Toni Turek, dem bis zu seinem Ableben 1984, ein Granatsplitter aus dem zweiten Weltkrieg im Kopf steckte.

Toni Turek, der erst mit 31 Jahren Stammtorwart der deutschen Nationalmannschaft wurde und den 2013 Roman Weidenfeller als ältester Debütant im Nationalmannschaftstrikot ablöste.

Der sich 4 Wochen Sonderurlaub bei der Rheinbahn nehmen musste, um am Ende in Bern Weltmeister zu werden.

Herbert Zimmermann, damaliger Sportreporter des WM Finales 1954 in Bern, hielt einst eine Live Lobeshymne auf Toni, die so ziemlich jede/r kennt.


„Turek, du bist ein Teufelskerl! Turek, du bist ein Fußballgott!“ (Für die Titulierung zum Fußballgott, musste sich Herbert Zimmermann 1954 im übrigen entschuldigen…tja die Christen eben..)


Siegprämie für den Gewinn der Weltmeisterschaft damals übrigens: 1000 Mark!

Nach eben jenem Pokalsieg gegen die Ungarn, wurde Turek 1954 in seinem Wohnort Erkrath von tausenden Bürger:innen empfangen. Auch die Jugendmannschaft des SSV Erkrath begleitete Turek auf seiner Siegesfeier durch die Straßen der Stadt im heutigen Kreis Mettmann.


Naheliegend, dass im Jahre 2004 die Sportanlage des SSV Erkrath zum „Toni-Turek-Stadion“ getauft wurde.


Das Kreisliga A Spiel fand allerdings auf dem daneben liegenden Kunstrasenplatz statt. Schade! Hat das Toni-Turek-Stadion doch sogar eine schicke Tribüne zu bieten.

Im Vereinsheim des SSV Erkrath, welches liebevoll geführt wird, gibt es alles was der Durst begehrt, zu fairen Preisen. Ein großes frisch gezapftes Warsteiner gerade mal für 3,60€. Verzichtet wurde auch wieder auf unnötigen Plastikmüll. Stattdessen durften wir die Pilstulpen an der Bande genießen. 

Die erste Halbzeit wurde reichlich viel verquatscht, hatten wir doch einige abenteuerliche Geschichten aus Südostasien im Gepäck. Leider ging es mit einem 0:1 aus Sicht der Gäste zum Pausentee. 

Die zweite Halbzeit gestaltete sich als offener Schlagabtausch, mit Chancen auf beiden Seiten. Wenn man die Vereinsbrille absetzt muss man gestehen, dass das Endergebnis mit 2:1 für die Hausherren aus Erkrath, auch so in Ordnung geht. Zwar lag in der letzten Minute der Ausgleich im wahrsten Sinne des Wortes „vor den Füßen“ der Jungs aus Flehe, aber es hat nicht sollen sein. Die Punkte blieben in Erkrath. 

Nach dem Spiel zog es uns noch für 1-2 Getränke ins Vereinsheim. Nicht unerwähnt lassen, möchten wir die Gastfreundschaft in Erkrath, so ertrug man unsere Anwesenheit bis lange nach Schlusspfiff. Selbst als die Vereinsgaststätte schloss, wurde uns nur entgegen gebracht: “Leute, wir machen Feierabend. Ich schließ hier ab, ihr könnt aber noch bleiben. Stellt später nur die Tische unters Dach." Großartig!


Ein schönes Wochenende euch allen!

Montag, 6. Februar 2023

NMAA - CFR Links - TUSA Düsseldorf

Auf die Neusser Rheinseite zog es am vergangenen Sonntag, den Anhang von TUSA Düsseldorf. Nach der verlorenen, jedoch starken Partie am ersten Rückrunden-Spieltag, keimte berechtigte Hoffnung auf drei Punkte auf.

Erneut begleiteten rund 30 Anhänger:innen aus Flehe dieses Auswärtsspiel und wurden in der ersten Halbzeit von einer unsicheren aufspielenden Elf etwas enttäuscht.

3:1 hieß es nach 45 Minuten als der Schiedsrichter zum Pausentee pfiff. Individuelle Fehler und fehlender Biss, bescherten nach einer Halbzeit einen herben Rückstand und doch waren die Fleher zu diesem Zeitpunkt mit dem Spielstand gut bedient.


In der Pause scheint es wohl ein gemeinsames Donnerwetter in der Kabine gegeben zu haben und die in schwarz-rot spielenden Jungs zeigten sich von einer ganz anderen Seite. Der Wille das Spiel noch zu drehen war bis auf die Ränge spürbar. Aber der Anschlusstreffer durch Maxi Schlüß in der Nachspielzeit kam leider zu spät.

In der kommenden Woche wartet auf TUSA mit den Sportfreunden Gerresheim erneut ein unbequemer Gegner beim ersten Heimspiel im neuen Jahr an der Fleher Straße. 

Nicht unerwähnt lassen möchten wir, dass die zwei Tore durch Bohlmann und Schlüß wahre Sahnetreffer waren. Am Endergebnis ändert das leider trotzdem nix. 

Wer dem CFR Links einen Besuch abstatten möchte, den erwartet neben einer kleinen Tribüne aus - wir vermuten - alten Sitzschalen des Düsseldorfer Rheinstadions, ein gemütliches Vereinsheim mit sehr humanen Preisen und bodenständiger Verpflegung. 

Nächstes Heimspiel CFR Links:

Mittwoch; 15.02.2023; 20h - Kreispokal gegen Sparta Bilk

Nächstes Heimspiel TUSA Düsseldorf:

Sonntag; 12.02.2023; 15h - Kreisliga A gegen Sportfreunde Gerresheim

Montag, 30. Januar 2023

NMAA - SG Benrath Hassels - TUSA Düsseldorf

Rückrundenstart hieß es am Sonntag um 15:30, bei erneut arschkaltem Fußballwetter, auch in Düsseldorf-Benrath. Nach dem Käse von Samstag (siehe Bericht Olympia Gouda - Argon Mijdrecht), sollte es heute ein fußballerisches Schmankerl im Spitzenspiel der Kreisliga A geben. Benrath-Hassels marschiert in der aktuellen Saison nach Lust und Laune durch die Liga und kann (Achtung Spoiler) nach dem heutigen Tag, bereits die Sektkorken für die Bezirksliga knallen lassen. 


Durch ein 1:0 (Agic) in der 16 Minute, gerieten die Mannen von Trainer Jürgen Jankowski zwar bereits früh in Rückstand, doch ließen sich die Jungs aus Flehe hiervon keineswegs unterkriegen und bewiesen großen Kampfgeist und tolle Moral. 1:2 (2x Goalgetter Korkmaz) aus Sicht der Benrather, hieß es nach 45 Minuten.

Es keimte beim zahlreich anwesenden Anhang aus Flehe, berechtigte Hoffnung auf, dieses Auswärtsspiel mit drei Punkten für sich entscheiden zu können. 

Noch mehr sogar, als kurz nach Anpfiff der zweiten Hälfte Benrath nur durch großes Glück nicht 3:1 in Rückstand geriet. Doch die Benrather stehen nicht umsonst recht einsam und konkurrenzlos an der Tabellenspitze und legten ihre Kaltschnäuzigkeit Mitte der zweiten Halbzeit dar. 2:2, 3:2, 4:2 - Ende. Trotz der Niederlage kann man der TUSA ein klasse Spiel attestieren. So geht es - mit zu Recht breiter Brust - am Sonntag zum nächsten Auswärtsspiel beim CFR Links. 

Nicht unerwähnt lassen möchten wir die Bierversorgung neben dem Platz. Da gibt es nämlich stabiles Uerige aus der Flasche für einen schmalen Taler. 

Auf dem Platz scheint irgendein Tunichtgut Schmierseife ausgekippt zu haben. Die Spieler beider Teams segelten ein ums andere Mal nämlich von dannen. Vielleicht sagt man beim nächsten Mal auch vorher Bescheid - wir wären nach Abpfiff nämlich gern noch eine Runde Schlittschuh gelaufen.

Einen eisfreien Start in die Woche wünschen wir euch!


Zuschauer:innen: 50

Bier: Uerige

Stadion: Fußballplatz ohne Tribünen

Samstag, 28. Januar 2023

NMAA - Sportfreunde Gerresheim - Hilden 05/06

Mittwochabend - 20h - Flutlichtspiel. Wäre es nur nicht so widerlich kalt. -2 Grad sagt das Thermometer. Ich bin mir indes sicher, dass es uns einfach verspottet und wir -15 Grad haben. 

Hilft ja alles nix (außer vielleicht warme Kleidung), zum Fußball geht es trotzdem. Heute zum Sportplatz an der Leimkuhle. 37 andere Personen hatten im übrigen ebenfalls Bock 90 Minuten zu frieren - die Mehrheit erstaunlicherweise aus Hilden. 

Angekommen am Platz fällt einem direkt das Vereinsheim ins Auge. „3.Halbzeit“ heißt die Gaststätte. Wir können alle Leser:innen beruhigen: Dort gibt es keinen Radau und selbst wenn dies jemand wollen würde, wäre heute Enteiser von nöten gewesen. Ich zum Beispiel glaube nämlich, dass mein Fuß zur 70.Minute am Boden festgefroren ist. 

Was es dort aber gibt:

- Füchschen Alt

- Warsteiner Pils

- Estrella Galicia

- Helles vom Faß

- Weizen vom Faß

- Bockwurst 

- Eine Magnettabelle an der Fortuna Düsseldorf in allen Ligen Meister geworden ist - in einer Saison - zeitgleich 

- Eine Magnettabelle in der Sandhausen scheinbar mehrfach in der ersten Liga spielt und in den Europapokal Einzug hält

- Eine Heizung 


Die Getränkeversorgung möchte ich lobend erwähnen. Das Helle vom Faß für 2,90€ der halbe Liter, ist in Zeiten der Inflation ja beinah geschenkt. Füchschen-Begeisterte müssen noch weniger für eine Flasche Hausbrauerei Bier abdrücken. Fair!


Zum Spiel:

Hilden legt gut los und hat in den ersten 10 Minuten mehr Spielanteile. Die Gerresheimer stehen allerdings sehr tief und setzen vereinzelt immer wieder Nadelstiche gegen die teilweise etwas instabile Defensive der Hildener. Zur Halbzeit steht es also 2:0 für das Heimteam aus dem Düsseldorfer Stadtteil. 

Der Schiedsrichter der heutigen Partie hatte vermutlich eine Karriere als Verkehrspolizist angedacht. Daraus wurde nichts und es blieb nur noch der (Neben-) Job des Schiris übrig. Jedenfalls wurde gepfiffen was das Zeug hält. In manchen Situationen sogar 3-4x hintereinander - ohne ersichtlichen Grund…beim Verfassen dieser Zeilen geht mir ein Licht auf: Das Helle im Clubhaus 2,90€ der halbe Liter - der sehr eifrige Schiedsrichter… den Rest überlasse ich eurer Fantasie!

Zweite Halbzeit. Hilden beweist eine tolle Moral und kommt sogar nochmal zurück ins Spiel! 2:2! Allerdings einen Elfmeter später, sichern sich die Hausherren den 3:2 Sieg und klettern damit auf Platz 3 der Kreisliga A - Düsseldorf. 

Alles in Allem lieferten beide Teams ein klasse Fußballspiel ab. Zumindest nachdem was meine zugefrorenen Augen noch erkennen konnten.

Eiskalte Grüße senden euch:

Nächstes Mal auf Asche!❤️

Mittwoch, 7. Dezember 2022

NMAA - SC West 2 - TUSA Düsseldorf

Man macht sich ja so seine Gedanken, wenn man wie wir seltsamen Hobbys fröhnt. Während also andere Menschen sich an einem Sonntag Pizza ins Bett bestellen oder irgendwie ihre Zeit im Warmen verbringen, rennen wir bei 2 Grad auf Amateurfußball-Plätze um da im Idealfall ein schönes Fußballspiel ansehen zu können. Bei TUSA wird man meist seinen Erwartungen gerecht und sieht wirklich ein ansehnliches Match. Bei so einigen anderen Begegnungen überkommt einem der Wunsch dann hin und wieder lieber bei einer warmen Wurzelbehandlung in einer Zahnarztpraxis zu sitzen. Der Ausflug heute an die BZA Schorlemerstraße hat sich allerdings gelohnt. 

Von vorne! Advent, Advent das zweite Kerzenlicht brennt. Gebrannt hat heute auch offensichtlich die Sicherung von der Nummer 3 des SC Düsseldorf West.

Das es am Rande von Kreisliga Spielen hin und wieder zu Wortgefechten zwischen Publikum und Spielern kommt ist jetzt nicht unüblich und hat manches Mal durchaus Charme!

Ob man sich als Spieler unbedingt dazu hinreißen lassen muss dann den Mittelfinger in Richtung der kritischen Stimmen zu zeigen wage ich zu bezweifeln. Kann passieren - stehen wir alle drüber. Danach eskalierte die Lage dann leider kurz zwischen uns. Wild wurde vom Platz in unsere Richtung gestikuliert, ich bin mir nur noch ganz sicher ob die Botschaft richtig angekommen ist. Ein Abwinken hätte es da auch getan. Was soll’s! 

Zum Spiel:

Der SC von Beginn an sehr Spiel bestimmend und mehr als auf Augenhöhe zu TUSA. Die Jungs aus Flehe ließen sich allerdings hiervon nicht beirren und fanden zunehmend mehr ins Spiel. Zur Halbzeitpause stand es 0:0 und dies wirklich zurecht.

Das schöne Vereinsheim des SC Düsseldorf West hat zu einer außerordentlich freundlichen Bedienung auch eine Menge anderer Überraschungen wie selbst gemachten Glühwein zu bieten. Für den Glühwein gibt es von Nächstes Mal auf Asche eine 10/10! Good Job! So konnten die fröstelnden Hände in den 15 Minuten Pause durch das wärmende Getränk wieder etwas durchblutet werden.

Zweite Halbzeit und das Spiel ist weiterhin ausgeglichen. In der 60 Minute geht allerdings West durch einen sehenswerten Treffer aus der zweiten Reihe nach einer Ecke in Führung.

TUSA gibt sich nicht auf und erhöht sofort nach dem Gegentreffer den Druck. Mit Erfolg! Denn 2 Minuten später gleicht Yannik Bohlmann aus! 1:1! TUSA leckt Blut und die Jungs realisieren, dass hier mehr als ein Punkt zu holen ist. Korkmaz in der 72 Minute und Fuchs in der 85 Minute untermauern den heutigen Siegeswillen. Doch auch West will sich zu Hause nicht so einfach geschlagen geben und in der 92 Minute macht Krümpelmann das 3:2. 

Unser persönlicher Held des Tages wird in der 92 Minute der Stadionsprecher der nach dem Anschlusstreffer folgendes sagt:

„In der 80 Minute das 2:3 durch Krümpelmann - auf geht’s SC West - einer geht noch!“

Unserer Anmerkung „Du hast aber ne komische Uhr! Wir sind in der Nachspielzeit“ entgegnet er grinsend „Ach komm man kann es ja mal probieren!“

Chapeaux! Wir witzeln noch gegenseitig ein bisschen über Nachspielzeit oder nicht und dann ist trotz der erhofften 10 minütigen Verlängerung Feierabend. 

TUSA gewinnt nach einem tollen Spiel beider Teams mit 3:2.

Wir möchten den heutigen Beitrag aber nicht beenden ohne unser Kriegsbeil mit der Nummer 3 vom SC West zu begraben. 


Liebe Nummer 3!

Am 29.05.2023 findet das Rückspiel an der Fleher-Straße statt. Anlässlich unseres kurzen Konfliktes möchten wir dir die Friedenspfeife reichen. Und das geht so:

Wir laden dich zu einem von uns bestimmten Tee bei Mo ein. Solltest du (wie die meisten Probanden) dies unbeschadet überstehen, wechseln wir im Vereinsheim gern auf ein gemeinsames Getränk, welches keiner Mutprobe gleicht. 


Weiterhin frohe Vorweihnachtszeit!

Oi!

Dienstag, 22. November 2022

NMAA - TUSA Düsseldorf - Polizei SV

Als wir um 10:30 im Auto saßen, um uns auf den Weg zur Fleher Straße zu machen, war ich tatsächlich etwas aufgeregter als sonst. Hatten wir doch die Ehre von TUSA’s Teammanagement in den Planungsprozess des heutigen Highlights eingebunden zu sein. Bei Ankunft um kurz nach 11:00 stolperte man am Eingang schon über erste Groundhopper, die sich die heutige Partie auf dem Naturrasenplatz an der alten ca. 5000 Zuschauer:innen fassenden Steintribüne, ebenfalls nicht entgehen lassen wollten. 

Im Stadion selbst war‘s dann auf den ersten Blick noch eher leer. „Viel ist ja noch nicht los…“ sagte ich zu Michi ca. 60 Minuten vor Anpfiff. „Das wird schon…mach dir da mal keine Sorgen!“ entgegnete er mir optimistisch. Ich war skeptisch, denn die Anstoßzeit 12:30 Uhr an einem Samstag bei nasskaltem November Wetter, hielten sicher so einige von einem Besuch ab. 

Gegen 12:10 trudelten jedoch mehr und mehr Menschen an der Fleherstraße ein. Meine Sorgen waren gänzlich unbegründet, denn am Ende füllten rund 400 Zuschauer:innen die Tribüne in Flehe. Neben bestimmt 30-40 Groundhopping Interessierten bevölkerten ca.40 Menschen aus alten Fortuna Zeiten ebenfalls die Stehplätze. Das Ganze fühlte sich an wie ein großes Klassentreffen…wohlgemerkt von den Schüler:innen, die die meiste Zeit auf den Fluren ihrer Bildungseinrichtungen verbringen durften. Ob das im kausalen Zusammenhang damit steht, dass man sich um 12:30 Uhr bei schlechtem Wetter auf einen Fußballplatz stellt bleibt ein Geheimnis.

Foto mit freundlicher Genehmigung von
©Michael Kelleners 

Es war jedenfalls alles perfekt organisiert und hergerichtet für einen großartigen Fußballnachmittag. Leider wollte die erste Halbzeit da noch nicht ganz mitwirken, denn trotz mehrerer Chancen auf Seiten TUSA‘s fand der Ball nur 1x das heimische Netz. 0:1 Pausenstand. Der guten Laune tat dies aber keinen Abbruch, was auch mitunter an der ausufernden Versorgung durch Glühwein bei den ein oder anderen Anwesenden gelegen haben kann.

Zweite Halbzeit und ich hab den Eindruck es ist nochmal voller geworden. Um mich herum gilt dies nun auch für mehrere Personen. Durch einen sicher verwandelten Elfmeter gleicht Sinan Korkmaz aus und TUSA greift nochmal an. 2:1 durch Ezra Oduro und 3:1 Brihan Maxa in der 83 Minute fühlen sich an wie der sichere Sieg. Aber der Polizei SV gibt sich nicht auf und zur 87 Minute kommt es zum Anschlusstreffer. Nochmal 7 Minuten bangen. Endlich Schluss - gewonnen!

Ich drehe mich um und sehe in ausnahmslos glückliche Gesichter. Der meist gesprochene Satz an diesem Tag war „Das müssen wir wiederholen. Das war so schön!“

Beim Verfassen dieser Zeilen, stelle ich mir gerade vor wie es sich wohl um 15:30 Uhr an einem sommerlichen Tag gefüllt hätte. Meine Wunschvorstellung 1x 4 stellig mag recht hoch gegriffen sein. Aber man hat gesehen: Der Amateurfußball besitzt unheimlich Potential und die Empathie, welche den großen Vereinen mittlerweile abhanden gekommen ist. Nämlich ein „wir“ Gefühl zu vermitteln. Ein Gefühl zu vermitteln Teil des Ganzen zu sein. Das haben die Menschen, welche diesen Tag möglich gemacht haben geschafft! Mit Bravour! Der Glühwein - der hätte nicht so früh leer sein dürfen, aber das lag weniger an der Logistik sondern mehr am Frühschoppen unserer Truppe befürchte ich.


Ein toller Tag!

Dienstag, 18. Oktober 2022

NMAA - TUSA Düsseldorf - SV Oberbilk

Eigentlich schreiben wir eher selten Berichte zu den Heimspielen von TUSA. Heute möchten wir dennoch ein bisschen die Werbetrommel rühren und euch einen Besuch an der Fleherstraße an Herz legen.

Dafür gibt es mehrere Gründe:

1: Das Team um Trainergespann Nick Fisher und Jürgen Jankowski spielt mittlerweile einen enorm guten Fußball. Wirklich jedes Spiel ist spannend und absolut ansehnlich. War der Saisonstart mit zwei derben Niederlagen doch etwas holprig, haben sich die Jungs aus Flehe recht zügig gefangen und bewegen sich in der Tabelle der Kreisliga A, nun auf Augenhöhe zu Benrath Hassels und dem CFR Links. 

2: Ich gebe jedem/jeder Besucher:in welche/r durch dieses Posting einen Besuch in Erwägung zieht, einen Tee, welchen allerdings ich auswählen werde, bei Mo aus. Die Überlebenschancen sind gering, aber ein Leben am Limit ist meiner Meinung nach erstrebenswert.

3: Wer einen Verein sucht, wo die Spieler einen mit Handschlag begrüßen, sich die Menschen sichtbar freuen wenn man ihnen einen Besuch abstattet, ein familiäres Miteinander existiert, Gäste wie Gäste behandelt werden und nicht als unliebsamer Anhang des gegnerischen Teams, wo gelacht wird, geschimpft, auch mal gepöbelt (aber niemals ohne den nötigen Respekt vor seinem Gegenüber zu verlieren) und man nach Ende des Spiels den Tag beim Fachsimpeln im Vereinsheim, ausklingen lassen kann. Hier habt ihr ihn. Wir haben uns nicht wegen des Stadions oder der Stimmung in diesen Verein verliebt. Sondern wegen der Menschen die sich um den ganzen Verein oder explizit um das Team der Kreisliga A, mit Leidenschaft und Herzblut kümmern.

4: Die Damenmannschaft. Frauenfußball wird leider in ganz Deutschland noch viel zu sehr als nötiges Übel betrachtet. Dies ist hier mitnichten der Fall. Im Gegenteil. Bei TUSA liegt ein großer Fokus auf das Fördern des Damenfußballs und das mit herausragenden Ergebnissen. So spielt die erste Damenmannschaft in der Niederrheinliga und trifft dort auf namenhafte Gegnerinnen, wie die Zweitvertretungen des MSV Duisburg, Borussia Mönchengladbach oder die erste Mannschaft der SSVg Velbert. Aber die Mädels spielen nicht einfach nur in der Liga und versuchen die Klasse zu halten. Ganz im Gegenteil die Damen spielen oben mit und zwar so gut, dass bei einem Sieg am kommenden Sonntag in Bocholt die Tabellenführung übernommen werden kann. 

5: Das Miteinander. TUSA ist einfach richtig gut in dem, was der Verein und die Menschen um diesen herum, machen. Völlig egal wo du herkommst, wie du aussiehst, was dich „anders“ sein lässt. Das interessiert hier wirklich keine Sau. Ohne ein großes politisches Statement, wird hier das gesellschaftliche positive Miteinander gelebt. Der Sport Fußball macht das was er machen soll und zwar Brücken schlagen; zwischen Nationalitäten, Hautfarben, Geschlechtern und Religionen. Teile unserer weltlichen Gesellschaft möchten lieber Mauern errichten und sich abschotten. Diese Mauern werden bei TUSA (oftmals unbewusst und rein Intuitiv) eingerissen. 

Wir, die Schöpfer:innen dieses Blogs betrachten vieles innerhalb unserer Gesellschaft kritisch. Anlass hierzu gibt es wahrlich genug. Vereine wie TUSA (und noch eine Menge anderer kleine Vereine in unserer Region) lassen allerdings hoffen, dass wir scheinbar noch nicht vollends im Arsch sind.

Wenn euch der Weg zu weit ist oder der Tag eines Spiels nicht passt, dann versucht es doch bei eurem Verein um die Ecke. Der Amateurfußball hat so viel mehr zu bieten, als stumpfes Gebolze und vielleicht gibt es irgendwo noch einen Mo, der euch furchtbaren Tee aus Sri Lanka anbietet. Ein Besuch wäre das doch wert.

Der heutige Kick wurde im übrigen erneut mit einem Sieg für TUSA beendet. 3:2 hieß es nach spannenden 90 Minuten, somit sind die Fleheraner nun seit über 7 Spielen in Folge, siegreich gewesen. Über einen Besuch eurerseits würden wir uns sehr freuen!

Foto mit freundlicher Genehmigung von ©Michael Kelleners 

Möglichkeit dazu gibt es am kommenden Mittwoch, den 19.10.2022 um 19:30 auf der Sportanlage an der Fleher Straße. Da trifft TUSA im Kreispokal auf den Tabellenführer der Landesliga FC Büderich.

Am kommenden Sonntag, 23.10.22 um 15uhr findet dann die nächste Ligabegegnung gegen Hilden 05/06 statt. Ebenfalls als Heimspiel auf der Fleher Straße.

Montag, 17. Oktober 2022

NMAA - SV Bedburdyck-Gierath - SVG Grevenbroich

Ich hatte eine richtige Kack-Woche hinter mir. Stellt euch eine Woche vor in der so ziemlich alles schief läuft was schief laufen kann, multipliziert das mit 100 und rechnet 1 Million auf. Dann in etwa, habt ihr mein Pensum an Scheisse, die in dieser Woche passiert ist… Goethe hätte eine fantastische, tragische Figur aus mir gemacht.

Die Leiden des jungen Bloggers. Herrje…alles motzen hilft nichts und besser wird es von dem ganzem Gejammer vermutlich auch nicht.


Also Ablenkung: Fußball. 

SV Bedburdyck Gierath - SVG Grevenbroich vor ca.100 Zuschauer:innen auf der Sportanlage Gierather Straße, war erklärtes Ziel dieser Ablenkungsübung. 

Dieses Groundhopping-Ding entführt mich zunehmend an Orte, von denen ich noch nie etwas gehört habe. Um ehrlich zu sein, checke ich zwischendurch die Spielpaarungen nach den skurrilsten Vereinsnamen und nötige weitere Menschen, mit mir dahin zu fahren. 

Der heutige Kick hat sich allerdings wirklich gelohnt und wir wurden mit einem intensiven und sehenswerten Spiel beglückt. Absolut herausragend war meines Erachtens nach die Nummer 77 von Grevenbroich. Ein ums andere Mal ließ der Kollege seine Gegenspieler aussteigen. Mit gekonnter Ballführung trug der junge Mann maßgeblich zum 2:0 Auswärtssieg seines Teams bei. 

Versorgt wurde man am Platz mit Kaffee, Softdrinks und einer recht üppigen Auswahl an verschiedensten Bieren. Ich entschied mich für das „Pülleken“ von Veltins und das war gar nicht mal so schlecht. Alles im übrigen aus der Glasflaschen bzw. dem Pappbechern. Umweltfreundlich! 


Zu essen gab es: Nix. 


Doch Senf und Ketchup stand auf der Theke des Vereinsheims. Aber mir war weder nach nem Liter Senf und auch nicht nach nem Liter Ketchup. Wenn es Meerrettich gegeben hätte, dann hätte ich mir das eventuell nochmal überlegt. So nen Liter Meerrettich…

Mein nie diagnostiziertes ADHS wurde durch einen am Rand stehenden Vierbeiner reichlich bedient. Wenn jemand von euch den Film „Pets“ gesehen haben sollte…da gibt es einen Hund. Gidget heißt dieser Hund. Um ehrlich zu sein glaube ich, ist es irgendwas was zu 20% aus Hund, 20% aus Katze, 10% Kaninchen und aus weiteren 50% aus Fluff besteht. Fluff ist in meiner Welt im übrigen etwas wo das Gehirn sagt: Es ist so niedlich! Wir müssen es zerquetschen! 

Diese Dysfunktion des menschlichen Gehirns ist angeblich ganz normal hab ich mir sagen lassen, weil wir Menschen sonst mit Entzückung über solche Wesen, überreizt werden.

Fluff machte im übrigen auch Geräusche(die Überlieferungen der Alten sagen dazu bellen). Ich hab zeitweilig gedacht die Tür des Kabinentrakt quietscht. Aber es war das „Bellen“ von Fluff. 

Der Ausflug zu Bedburdyck hat sich also gelohnt. Wen es also mal nach Jüchen verschlagen sollte(Jüchen liegt südlich von Mönchengladbach), stattet dem Verein doch einen Besuch ab. Die kleinen Vereine freuen sich, im Gegensatz zu manchen großen Klubs, über jede Zuschauer:in. Mit Glück ist wieder ein Fluff zu Gast. 

Der jetzige Fluff ist seit 4 Tagen Gefangener des „Kommandos Nächstes Mal auf Asche“. Wir fordern Weltfrieden, die Abschaltung von Fernsehsendern die Dieter Bohlen auftreten lassen, eine Neuauflage von Knight Rider und kostenloses Pistazieneis an 365 Tagen im Jahr - überall.

Das ist ja wohl nicht zu viel verlangt!

Schönen Tag noch!

Mittwoch, 5. Oktober 2022

NMAA - ASV Tiefenbroich - TUSA Düsseldorf

„Athos! Nein!“

Ratingen ist für mich so nen‘ bisschen Enklave des Rhein-/Ruhrgebiets. Irgendwie zu versnobt, um in Richtung Duisburg zu gehören. Zu dörflich, für Düsseldorf. Zu städtisch, für den Kreis Mettmann. 

Selbst habe ich jobmäßig und wohnorttechnisch, mehrere Jahre in Ratingen verbracht. 

Ratingen hat in seiner Altstadt oder Innenstadt einen wirklich tollen Weihnachtsmarkt. Ratingen hat außerdem das Café Comic, in welchem ich schonmal aufgrund von massivem Alkoholmissbrauchs, am Tisch eingeschlafen bin. Ratingen hat außerdem mehrere Brauhäuser in denen es wirklich schön ist und wo ich noch nicht an der Theke eingeschlafen bin. 

Der örtliche Klassenprimus ist seit Jahren Ratingen 04/19, welcher bereits Meisterschaftsspiele gegen Fortuna Düsseldorf oder den KFC Uerdingen bestritten hat. 

Aber Ratingen hat unter anderem auch den ASV Tiefenbroich. 

Jener ASV trat am Sonntag gegen TUSA Düsseldorf auf der Anlage an der Sohlstättenstraße an. 

Die Platzanlage liegt in gefühlter Steinwurfweite entfernt vom Düsseldorfer Flughafen, also wirklich so nah, dass wir zwischenzeitlich den Eindruck bekamen, wir sollten vielleicht zur Seite gehen, damit der Pilot auf dem Parkplatz hinter uns auch anständig landen kann. Überhaupt kommt man leicht in die Versuchung die Arme zu heben um den Flugzeugen im Landemanöver, ein bisschen den Bauch kitzeln zu können. 

Den Bauch nicht mehr kitzeln lassen wollte sich Athos, einer von zwei Vierbeinern, welche uns heute unter anderem begleiten durften. Athos war nämlich „not amused“ über die Tatsache, dass alle 22 Spieler mit dem runden Ding fröhlich hin und her jagen konnten, während er an der Leine hinter der Bande verweilen musste. Das führte zu Frust - Klar. War Anfangs Athos noch recht Ball fixiert wurden zur zweiten Halbzeit Jonathan Seaman und Ezra Oduro, die ordentlich die rechte Seite bei TUSA beackerten, zu Feindbildern erklärt. Wäre ich auch angefressen, wenn die anderen Kinder mich nicht mitspielen lassen würden. Klare Sache! 

Ich hatte möglicherweise die fixe Idee Athos zur Beruhigung vielleicht auf das ein oder andere Bier einzuladen, aber wollte nicht unbedingt den Unmut seiner Menschen auf mich ziehen. 

Apropos Verpflegung:

Die war grandios! Bier frisch gezapft aus Gläsern zu fairen Preisen, Pommes für die Herbivoren, Bratwurst für Carnivoren, beides zusammen oder frisch gebackene Pizza für Omnivoren - kraulen für Athos und seinen Kumpel Shep. 

Das Vereinsheim schmeißen mit viel Liebe und Leidenschaft, Andrea und Peter Schliecker gemeinsam mit ihrem Team. Die Beiden sind mir noch aus meiner Zeit bei Fortuna Düsseldorf gut bekannt. Ich hab mich unheimlich gefreut sie wiederzusehen. Wenn ihr also mal an einem Sonntag nichts zu tun haben solltet, dann stattet doch dem ASV und seinem Vereinsheim einen Besuch ab. Hier seid ihr definitiv in guten Händen. 


Zum Spiel:

TUSA legt los wie die Feuerwehr und führt nach kurzer Zeit bereits mit 2:0. Der Ratinger Elf scheint das Ganze allerdings zu stinken und sie nehmen den Kampf an. 2:1 und es wird spannend. Mehrere Chancen auf beiden Seiten später, ist dann auch Halbzeit und ich muss feststellen, dass ich nicht der einzige mittellose Musiker in diesem Land bin. Diesmal war’s nicht Kollegah der das Spiel pfiff, sondern Materia, der Rostocker Rapper. Die Veranstaltungsbranche geht deutlich mehr am Stock, als ich jemals gewagt habe zu vermuten. 

Zweite Halbzeit und die Worte von Coach Jankowski tragen Früchte. TUSA nimmt das Heft wieder in die Hand. Hervorzuheben ist hier Jonathan Seaman von TUSA, der auf der rechten Seite - ohne rheinische Übertreibung - einen echten Marathon gelaufen ist. Mit dem 3:1 macht TUSA den Sack zu und nimmt die 3 Punkte mit an die Fleher Brücke. Wir hingegen nehmen den Schiedsrichter (Materia) in unsere Reihen und knipsen noch schnell ein gemeinsames Foto. Der nahm es mit Humor, die Nummer von Campino wollte er trotzdem nicht raus rücken.

Ein schöner Ausflug nach Tiefenbroich war das! 

Ich glaub beim nächsten Mal mache ich Jonathan Seaman und Athos miteinander bekannt, dann glätten sich die Wogen wieder.

Kommt gesund und gut durch die Woche!


Küsschen

Montag, 3. Oktober 2022

NMAA - FC Monheim - SpVg Schonnebeck

Heute ging es für uns in meine alte Heimat nach Monheim. Eigentlich ist es ja quasi an der Tagesordnung, dass unsere Berichte mit einer Menge Sarkasmus und Ironie verpackt, in die digitale Welt katapultiert werden. Nächstes Mal auf Asche dient aber keinesfalls dazu, die von uns besuchten Vereine schlecht zu reden. Ganz im Gegenteil. Wir möchten bewirken - insbesondere in Zeiten wie Diesen - etwas positivere Nachrichten zu verbreiten. Eine andere Perspektive auf die kleinen Vereine zu schaffen. Vielleicht in unserem kleinen Mikrokosmos, in welchem wir uns bewegen, seichte Impulse zu setzen. Impulse dafür, die kleinen Vorort-Vereine nicht links liegen zu lassen. Impulse dafür die ehrenamtliche Arbeit, die Menschen dort Tag für Tag zu ihren zeitraubenden Jobs verrichten, vielleicht ein Stück weit mehr zu würdigen. 


Viele von uns propagieren - völlig zurecht - ein friedliches Miteinander, Völkerverbindendes und verständiges Verhalten, Vorbehalte fallen zu lassen, Grenzen einzureißen. Häufig ist meine oder unsere Perspektive da recht Hoffnungslos. Ob es nun die Arbeitswelt ist, in welcher man mit beschissenem Verhalten konfrontiert wird, der Alltag oder sonst wo. Nicht selten ist es schwierig sich aufzuraffen und weiterzumachen. Man fragt sich da wirklich häufiger: Warum? Wenn ich an meine Freunde mit Nachwuchs denke, dann denke ich auch leider viel zu oft daran, wie wohl unser Erbe auf diesem Planeten aussehen wird. Was wir hier hinterlassen. Das macht mir Angst. Wirklich, bei dem Gedanken dass es heute kleine Menschen gibt, die in 40 Jahren an meiner Stelle irgendwo sitzen und sich vermutlich mit einem Meeresspiegel jenseits dessen was wir heute erleben, auseinander setzen müssen. Vielleicht bekommt die Neurechte auch noch mehr Aufwind, denn Frust und Unzufriedenheit fallen bekanntlich bei diesen Rattenfängern auf fruchtbaren Boden. Den Kopf oben zu behalten fällt uns allen wahrscheinlich häufig schwerer als man zugeben möchte.


Und wo keimt Hoffnung auf? 

Für mich unter anderem tatsächlich im Amateurfußball. 


Natürlich gibt es Menschen, die politisch deutlich engagierter sind. Die wirkliche Veränderung wollen, die Arbeit für diese Gesellschaft leisten, die eigentlich gar nicht zu stemmen ist. Da wachsen Menschen über sich hinaus, obwohl sie permanent vor Wände rennen.


Im Amateurfußball ist das viel häufiger anders als man annimmt. Es muss niemand den (wichtigen) Antifaschismus vorgebetet bekommen. Der wird (unbewusst) einfach gelebt. Da wirken Menschen ohne jeglichen politischen Antrieb zusammen um Erfolge zu erringen. Nun kann man über die Notwendigkeit von Erfolgserlebnissen in einer Gesellschaft, die ständig Druck ausübt, sicherlich streiten. Allerdings geht es hier ja nie um den großen Wurf. Ein Spiel zu gewinnen - gemeinsam - das ist das Ziel. Denn wollen wir ehrlich sein. Von Siegprämien weit unter denen im Profibereich, wird wohl kaum die nächste Villa gebaut. Es geht primär um das Miteinander und da ist es viel häufiger egal welche Hautfarbe du hast, welche Religion und mittlerweile sogar welches Geschlecht. 


Ich hab gestern in Monheim gestanden und mein alter Schulfreund Karim El Fahmi, der dort Geschäftführer ist, erzählte uns mit stolz von ihrem Umbau des Monheimer Rheinstadions. Eine 250 Zuschauer:innen fassende Tribüne wurde just fertiggestellt und an den FC übergeben. Wir haben sogar eine persönliche Führung durch die gesamten Katakomben bekommen. 


Aber am meisten war ich beeindruckt, als wir an einen Mann in unserem Alter vorbei gingen der zum Trainerstab des FC Monheim gehört. Karim wechselte kurz ein paar Worte mit ihm, auf Englisch. Kurz darauf erklärte er uns, dass er samt seiner Familie aus der Ukraine geflohen ist. Karim hat ihn bei Behördengängen etc. unterstützt und am Ende stellte sich heraus, dass er ehemaliger ukrainischer U21 Nationalspieler war. Verrückte Geschichte. Was ich aber am schönsten an der gesamten Story finde: Ein Junge mit Migrationshintergrund hilft einem Flüchtling, für Karim war’s die normalste Sache der Welt. Für mich das was dieses Land eigentlich braucht. Diese Welt eigentlich braucht. Karim hat sich da gar keine Gedanken drüber gemacht. Er hat einfach geholfen, ohne motivierten Hintergrund. Ähnlich ergeht es mir wenn bei TUSA die Jungs und Mädels sich gegenseitig bei ihren Spielen anfeuern. Wenn bei Arnoldsweiler Menschen mit Einschränkungen, eingebunden werden. Wenn sich in Bilk zwei Menschen in den Armen liegen und zum Sieg gratulieren, deren Sprache ich nicht verstehe, aber die auch nicht die Sprache des jeweiligen Gegenübers sprechen. Es ist vielleicht nur ein kleiner Streifen am Horizont der aufblitzt. Aber es ist einer. 


Versteht mich nicht falsch. Auch im Amateurfußball gibt es Rassismus, Homophobie, Sexismus… Und auch diese Themen werden von uns behandelt. Aber wann ist denn die beste Zeit um auch mal etwas positives verlauten zu lassen, wenn nicht heute… Wenn nicht immer! 


Zum Spiel:

Das letzte Mal als wir uns den FC Monheim angesehen haben, gab es einen Sieg bei St.Tönis. Das Spiel war grauenhaft, es war irgendwann im Februar und so kalt, dass ich zwischendurch überlegt habe, ob ich noch meine Zehen an den Füßen habe.

Das heutige Spiel war auch nicht das Beste. Allerdings waren meine Zehen nicht so kalt, wie in St.Tönis, wir hatten ne‘ Stadionführung und es gab ein paar Getränke aufs‘ Haus. 

Monheim konnte seit 8 Spielen nicht mehr gegen die grün - weißen Essener gewinnen.

Daran sollte sich auch am heutigen Freitag nichts ändern. 

Bereits in 32 Minute ging Schonnebeck durch einen schön heraus gespielten Treffer, mit 1:0 in Führung.

Zur Schlussviertelstunde drängt Monheim nochmals massiv auf den Ausgleich, leider jedoch ohne Erfolg. 

0:1 aus Monheimer Sicht hieß es dann am Ende des Spiels vor ca.200 Zuschauer:innen.


Ich entlasse euch trotzdem nicht ohne irgendwelchen lustigen Shit.


Beim Verlassen des Stadions passierten wir Werners Anhänger.

Vermutlich wird Werner seit Monaten hier festgehalten und nur rausgelassen, damit freie Menschen sich wohlfühlen können. Wir prangern diesen Umgang an und verurteilen die Gefangenschaft von Werner aufs Schärfste! Ein Bild in diesem Artikel bezeugt, dass wir euch hier keine hanebüchene Geschichte auftischen wollen.

Free Werner!!!


Monheim hat einen Geysir gebaut. Für 460.000€. 

Wir waren im Sommer in Island. Das war auch teuer und auch da gibt es Geysire. Man muss allerdings eine Menge Geld und viel Toleranz gegenüber schlechtem Wetter aufbringen um diese Geysire zu sehen. Das lohnt sich. 

Chris, der heute mit von der Partie war, ist fasziniert von Geysiren. Chris hat allerdings absolut keinen Bock auf schlechtes Wetter. Oder nasskalte Kleidung. Falls ihr also in den nächsten Wochen am Geysir in Monheim vorbei schauen solltet, dann habt Nachsicht mit dem schwarzen Kombi der dort mitten im Kreisverkehr steht. Chris wartet vermutlich auf den Ausbruch des Geysirs. Wer beim Supermarkt vorbei kommen sollte: Bringt ihm bitte ein Brot mit…oder Bier…oder am besten beides. Wir machen uns Sorgen!


Bussi!


PS: Wer sich an Arnoldsweiler erinnert, weiß dass ich da mit meinem waghalsigen Selbstversuch des „Kölsch Tästing“ (ich weiß dass tasting anders geschrieben wird!) begonnen habe. Heute wurde dann Mühlen Kölsch ausprobiert und zu meiner Enttäuschung muss ich zugeben: Es schmeckt gar nicht schlecht. 

Amen!

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