Das Helmond Stadion steht kurz vor dem Abriss. Was nicht verwunderlich ist, denn es ist bis oben hin vollgeschissen mit Taubenkot. Kein Sitz mehr sauber. Überall ziehen sich schwarze Scheiße-Färbungen an den Stahlträgern der Wellblech-Dächer hinunter bis in die Verankerung im Boden. Scheiße wohin das Auge blicken kann.
Als wir beim Verlassen des Stadions von einem Einheimischen gefragt wurden, ob wir unseren Besuch genießen konnten, lag mir nachfolgendes auf der Zunge: „Ja... doch schon. Er war nur äußerst beschissen!“.
Neben dem aktuellen und Abriss-geplanten Kacke-Palast, haben sie bereits ein neues (wirklich schickes) Stadion errichtet. Die Grundfarbe von diesem Komplex: Schwarz. Pfiffig sind sie, die Niederländer! So können die Tauben in das neue Stadion umgesiedelt werden, weiter alles zu kackern und niemandem wird die Kot-Tragödie auffallen. Selbst die Bestuhlung ist schwarz. Wer allerdings schonmal bekackt wurde, weiß, dass Taubenkot sowohl schwarze als auch weiße Anteile mit sich führt. Die wohlüberlegte Stadion-Lösung mit der Farbe Schwarz könnte sich also als Reinfall erweisen. Das ist aber dann nicht mehr unser Problem, denn wir besuchen einfach eines der ersten Spiele in der neuen Hütte. Da sind die Vögel vielleicht noch auf der Suche nach dem stillen Örtchen. Smart!
Zum Spiel:
Das war gut! Der FC Dordrecht als 5. Platzierter und Helmond Sport, die auf dem zehnten Tabellenplatz rangierten, lieferten sich über 90 Minuten ein etwas skurriles, jedoch sehenswertes Duell.
Die zweite Minute des Spiels läuft und Dordrecht führt durch einen sehenswerten Treffer mit 1:0. Mehrere hochkarätige Chancen für die Gäste aus Süd-Holland später, kann Helmond mit einem 1:0 Rückstand glücklich in die Pause gehen. Langeweile durfte bei den ca.100 Gästefans nicht aufgekommen sein. Aber auch die restlichen 1600 Anwesenden waren gut unterhalten, wenn auch sicherlich froh, als der Schiri zur Halbzeit pfiff.
Zweite Halbzeit und scheinbar scheint in der Dordrechter Kabine schon das Endergebnis festzustehen. Niemand gibt sich mehr richtig Mühe. Dies hat zur Konsequenz, dass Helmond wieder zurück ins Spiel kommt. Pfosten, Latte, wieder Pfosten, Millimeter daneben. Das Runde wollte partout nicht ins Dordrechter Eckige. Vermutlich hätten Helmonds tapfere Recken eher alle Sitzschalen des vollgeschissenen Stadions sauber geschossen, als auch nur einen Versuch, im Netz zu versenken. Somit zeigte die Anzeigetafel neben dem Gästeblock nach 90 unterhaltsamen Minuten: 0:1 für die Gäste aus Dordrecht.
Im Heimblock spielte sich über die gesamte Dauer der Partie derweil ein verstörendes Szenario ab. Ein am Galgen hängendes Kuscheltier wurde in unregelmäßigen Abständen von der Kurve immer wieder aufs Neue „erhangen“. Rauf - runter - rauf - runter….so ging es eine ganze Weile. Bei näherer Betrachtung konnten wir eine Katze am Ende des Galgens ausmachen.
Spitzname der Helmonder Sportsgeister lautet „Kattenmeppers“. Auf Deutsch: Katzenschläger. Historischen - vollkommen unvollständigen - Überlieferungen zur Folge hat die Helmonder Bevölkerung in Zeiten großer Armut den Hunger mit der Zubereitung von….ach kommt Leute…wenn wir das weiter ausführen müssen wir eine Triggerwarnung auf den Artikel setzen.
Ob nun das absurde Szenario im Zusammenhang mit der niederländischen Historie steht, bleibt weiterhin unbeantwortet. Was wir aber für die Bierfans unter euch beantworten können:
Im Ausschank gab es „Bavaria“ für ein halbes Vermögen und unfairem Pfandsystem. Geschmeckt hat es allerdings trotzdem. Trotz Katze…
Miau!
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