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Samstag, 8. Februar 2025

Auf die Ohren - "Talco" Live Music Hall - Köln

Talco - 31.01.2025 - Live Music Hall

Freitags nach Köln fahren ist in etwa so wie Samstags zu IKEA. Aber für die italienische Ska-Punk Kombo aus Maghera nimmt man derartige Strapazen gerne auf sich. 

Eine unfreiwillige Sightseeingtour dank Parkplatz-Suche und zwei Gaffel Kölsch später stehen wir in der pickepacken-vollen alten jedoch sehr charmanten Maschinenfabrik. Die Zeit bis zum Auftritt der Hauptband wurde ziemlich verquatscht somit können wir keine adäquate Kritik über die Vorbands fällen. 

Umso mehr aber über das abendliche Highlight aus Italien. 

Die legen natürlich auch direkt los wie die Feuerwehr. Zwischen den Liedern kein großes Gebrabbel. Im Gegenteil. Durch das konsequente Durchspielen mutiert das gesamte Konzert zu einer einzigen Party. Es wird getanzt und gelacht. An diesem Abend jemanden zu finden ohne ein breites Grinsen im Gesicht ist wie die Suche nach der bekannten Nadel im Heuhaufen. 

Die musikalische Set-Auswahl für Fans der Ska-Punk-Kombo: Nur Hits! Wirklich! Ein Klassiker jagt den nächsten. 

L‘odore della morte, Tortuga, St.Pauli, La parabola dei battagghi, danza dell‘ autumno rosa, il tempo…eine Reise durch die 25 jährige Bandgeschichte. Schon nach 30 Minuten lechzt das Publikum nach Luft, während die Musiker scheinbar jetzt erst richtig loslegen. 

Nach über 2 Stunden ist dann leider Schluss. Wenn man Talco eines attestieren muss, dann die Lust am Musizieren. Was für ein Energiereicher Abend! Mit guter Laune fallen wir gegen 1h dann auch in unsere Betten. 

Ciao Talco!



Mittwoch, 11. Dezember 2024

Auf die Ohren - Revolution Calling 2024 - Einhoven

Revolution Calling - Eindhoven - 22.11.24

Im vergangenen Jahr war die Begeisterung für das Festival zwar groß, jedoch aufgrund des eher unangenehmen Publikums auch die Unsicherheit über einen erneuten Besuch.

Als das Line-up nach und nach zum Vorschein kam und zusätzlich eine Freundin noch Tickets übrig hatte, sah unser Autor sich zu einer Reise ins nahegelegene Eindhoven gezwungen. 


Mit CIV, Judge, Agnostic Front waren drei HC-Legenden anwesend und somit die Wahrscheinlichkeit auf ein paar blaue Flecken im Pit und eine Menge guter Unterhaltung hoch. 

Spoiler:

Die drei Kapellen sorgten durchaus für hervorragende Unterhaltung. Unsere Highlights waren aber nachfolgende:


Bulldoze

Die 1992 gegründete US-Amerikanische Hardcore Kombo hat den Anwesenden vor der Stronger Stage einen würdigen Einstieg gegeben. Um ehrlich zu sein, bläst die Band uns vollkommen unerwartet die Gehirne raus. Starker HC-Beatdown Sound mit HipHop Elementen und Breaks bei denen man im Pit gern jemanden umbringen möchte😅. Absolut empfehlenswert!


No Turning Back

Keine Ahnung, warum wir regelmäßig an der Band auf sämtlichen Festivals vorbeigelaufen sind. Kennt ihr das „ah…No turning back….ach ich schau mir lieber xy an“. An diesem Samstag intervenierte meine Münsteraner Begleitung allerdings vollkommen zurecht mit dem Einwand: „Die sollten wir uns schon anschauen.“ Und was soll ich sagen…ich muss mich in aller Form bei NTB entschuldigen! Mal davon abgesehen, dass einer der Mitglieder maßgeblich an der Existenz des Revolution Calling beteiligt ist, machen die Niederländer einfach Bock. Seit Tagen formiert sich NTB in der hausinternen Playlist zum Favoriten und das vollkommen zurecht! Für Fans von Madball, AF, SOIA.


All Out War

Es gibt eine sehr gute und eine sehr peinliche Geschichte zu dem Band-Ereignis. Beginnen wir mit der sehr guten Story:

Ich kannte die Band gar nicht, bis mir ein Kumpel im Laufe des Abends offerierte : "die sind schon ganz gut….“.

Dass er mit „ganz gut“ meinte „das ist der wildeste Pit den du in deinen 42 Jahren und etlichen besuchten HC-Shows jemals gesehen hast“, konnte er offensichtlich nicht vorher erwähnen und schleppte mich vor die Bühne. 300 Prellungen später ist das Konzert von All Out War um. Die amerikanische Metal-Core Band hat den Laden tatsächlich einmal auf links gedreht…na was sage ich…vermutlich wars ganz Eindhoven. Ich bin mir gar nicht sicher, ob Metal-Core das treffende Genre für die Musiker ist. Wild trifft es auf jeden Fall. Ein toller Gig!


Nun die peinliche Geschichte:

Ich suche nach dem Merch-Stand von All Out War und werde -in meinen Augen- auch fündig. Wildes Gekrakel oder irgendwas Martialisches hatte ich erwartet. Stattdessen ein total schickes HC Design. Fast schon etwas zu weit weg von der Musik….denke ich mir….

Bei Ankunft zu Hause will ich mir meine Errungenschaft ansehen und stelle fest: All for nothing ist nicht All out war…All for nothing ist vermutlich auch eine gute Band. Die ich allerdings noch nie live gesehen habe…jetzt habe ich allerdings ein T-Shirt von denen und bin nun eben Fan. Was soll's...


Grüße nach Münster & Saarbrücken

Donnerstag, 21. November 2024

Auf die Ohren - Loikaemie - "Musikbunker" Aachen

Wer mit 18-20 nicht Loikaemie gehört hat, hatte entweder 

a: ein gestörtes Verhältnis zu Punk

b: war nie Punk

c: besaß einen Freundeskreis der vorsätzlich alle Tapes/CD‘s mit Liedern der Plauener Band vernichtet hat


So unsere Theorie!😅Welche zugegebenermaßen etwas subjektiv ist.


Also Freitag nochmal 18 sein. Im Musikbunker. In Aachen. 

Der Musikbunker in Aachen hat unglaublich Charme. Eine lange Treppe führt runter in die Katakomben des Veranstaltungsortes. Vorbei an jeder Menge in Schwarzlicht illuminierten Wand-Tags, hinein in den Konzertsaal. Ein bisschen fühlt man sich auf Entdeckungsreise in irgendeiner Endzeit-Videospiel-Welt, wenn man den Gang entlang schlendert. 

Theken-Personal: Top

Setting: Top

Getränke-Auswahl: Stabil

Sound: leider so lala…je nachdem wo der Standort ist.


Die Vorband Derry machte das, was sie machen soll: Dem Publikum ordentlich einheizen. Die 2023 gegründete Horror-Punk-Band legte einen ordentlichen Auftritt hin. Die 2024 erschienene EP „Remember the curfew“ empfehlen wir bedenkenlos weiter. 

Dann war's so weit! Die Helden unserer Jugend entern die Bühne und es geht Schlag auf Schlag. Erst Songs aus dem großartigen neuen Album „Menschen“. Unser Tipp: Lumpenmann. Starker Song.

Dann die Klassiker. Dann wieder was aus dem neuen Album. Perfekte Auswahl für uns. Kennt ihr das, wenn ein Konzert einfach glücklich macht? So war’s. Wir können jetzt stundenlange Lobhudeleien über die Jungs auslassen. Aber eigentlich wollen wir nur eines sagen: Danke für diesen grandiosen Abend. Tolles Publikum - Tolle Band - Tolle Location. Noch im Auto wurde nach dem nächsten in der Nähe liegenden Gigs recherchiert. Mehr Kompliment gibt es eigentlich nicht. Und obwohl dieser Bericht erst am Dienstag nach dem Konzert verfasst wurde, ist der Autor immer noch hin und weg. Kommt gut durch die Woche, ihr Banaus*innen - dies wünscht euch NMAA mit einem vollkommen einseitigen und subjektiven Beitrag😅☝️.

Freitag, 16. Februar 2024

Auf die Ohren - Wonk Unit & Stranded - "Bla" Bonn

[English version below]

Inmitten der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn liegt das „Bla“. Ein kleiner, schöner, zeckiger Schuppen, welcher immer wieder auf der Bucketlist stand, jedoch nie besucht wurde. Am vergangenen Sonntag war’s allerdings so weit. 

Wonk Unit und Stranded baten zur Matinee. Einziger Vorwurf, den man dem Bla machen könnte: Eine Matinee-Show ist nachmittags und endet selten um 21h abends 😅. Ansonsten ist das Bla absolut empfehlenswert! Gute Bierauswahl – Gute Preise – Nettes Personal! Mehr braucht es nicht.


Als erstes bestiegen Stranded (Post Punk/Köln) die Bühne. 

Als Einheizer fast schon zu schade, denn bei deren Sound fühlt man sich in den britischen Underground, in dunkle Kellerbars in East Ham, oder in einen klassischen Londoner Gangster-Streifen versetzt. Die Kölner Musiker haben das Publikum definitiv abgeholt. Abzüge gibt es für den Abschluss mit Warsaw(Joy Division). Das sollten Bands machen, die sich noch nicht gefunden haben. Die Kölner Jungs haben aber genug eigenen guten Sound im Repertoire, da braucht es kein Joy Division.

Tipp: Stranded – Future Days[Again]


Dann Wonk Unit:

Was für ein Brett! Ein völlig wahnsinniger Sänger auf der Bühne, daneben exzellente Musiker*innen aus London, ein fantastischer Punk-Sound. Perfektes Konzert. Ok, ein bisschen weniger hätte zwischen den Pausen gelabert werden können. Aber #irgendwasistjaimmer. Nach 3 Songs steht fest: Die schaut man sich definitiv nochmal an. Auszumachen ist die Begeisterung auch am anwesenden Publikum. Niemand verlässt trotz stark ansteigender Temperaturen die Sauna! Kaum wer geht rauchen oder quatscht vor dem Laden. Da sei es allen verziehen, dass diese Matinee erst spät am Abend endet, denn gelohnt hat es sich definitiv!

Montag, 22. Januar 2024

Auf die Ohren - Death Sells, Forbidden Wizards, Antillectual - "Café The Jack" Eindhoven

[English version below]

19.01.2024

Das "Café The Jack" in Eindhoven wäre für uns schon ohne stattfindendes Konzert ein einziges Highlight. Wenn man um sich sieht, findet man im gesamten Laden immer wieder kleine, versteckte Highlights. Lemmy als Jesus, Blechschild-Tourplakate, eine Energy-Drink-saufende Mona Lisa. Die Decke ist geschmückt mit allem möglichen Zeugs. Ein Fahrrad (welches zugegebenermaßen etwas aus der Reihe fiel) hängt dort ebenfalls kurz hinter der Eingangstür. Freundliches Barpersonal und eine Auswahl an gefühlt einer Million Biersorten aus aller Welt, runden den positiven Eindruck ab. Der Laden befindet sich übrigens auf der angenehmen Party-Meilen-Variante Eindhovens, welche sich unserer Ansicht nach, jederzeit für einen bierseligen Kurztrip eignet. 


Zu den Bands:

Opener an diesem Abend waren Death Sells. Wir können gar nicht beschreiben, wie unfassbar gut wir die Combo fanden. Eine Sängerin mit prägnanter Stimme, ein grimmig dreinblickender Bassist (das scheint allen in die Wiege gelegt worden zu sein), ein wahnsinniger Gitarrist (der während des Songs zu uns kommt, um mit uns anzustoßen) und ein hervorragender Drummer. 

Die niederländischen Musiker*innen machen irgendwas zwischen experimenteller Grunge-Musik und fantastischem Punk. Für uns das absolute Highlight des Abends. Was für eine grandiose Show Death Sells geboten haben!!! Falls ihr das lest: Kommt nach Deutschland!


Zweite Band im Dreier-Bunde waren Forbidden Wizards. Sich selbst beschreiben die drei Musiker*innen mit: We make Punk. 

Das ist durchaus zutreffend, aber vielleicht auch nicht die ganze Wahrheit. 

Wir klären auf:

1. Die niederländische Band beherrscht ihre Instrumente ganz fantastisch.

2. Wenn es eine Mischung aus: die schnellste Musik, die ich jemals gehört habe und Punk geben würde, dann heißt das Genre vermutlich: Forbidden Wizards Punk

3. Wir waren hier zwiegespalten, was die Begeisterung betraf. Von „ist mir zu anstrengend“ bis „Wahnsinn! Ich finde die grandios!" war alles dabei!. Fairerweise muss man sagen, dass das Publikum komplett aus dem Häuschen war. 

4. Zählt man zu der „ist mir zu anstrengend“ Fraktion, lohnt sich ein Besuch dennoch. Die Sängerin kann so ziemlich alle Grimassen schneiden, die ein menschliches Gesicht hergibt und kommt unglaublich charismatisch rüber.


Last but noch least: Antillectual.


Da muss man eigentlich nicht viel sagen. Über die Band wurde auch in Deutschland schon in diversen Magazinen berichtet. Seit 21 Jahren existiert die niederländische Combo bereits. Auftritte mit Rise Against, Bad Religion oder Ignite bescheinigen das Erwartete: Die drei Jungs machen das, was sie machen sollen. Astreinen Melodic Hardcore spielen. Dass die Band politisch zudem klar Position gegen rechte Umtriebe wie die niederländische rechtsextreme PVV bezieht, ist nicht nur „nett“, sondern gut, wichtig und lässt uns einmal mehr hinhören! Danke für euer Engagement!


Danke an alle drei Bands für einen wunderbaren Abend in Eindhoven!


[English version]:

"Café The Jack" Eindhoven - 19.01.2024 - Death Sells, Forbidden Wizards, Antillectual 


"Café The Jack" in Eindhoven would be a highlight for us even without a concert taking place. If you look around, you can always find small, hidden highlights throughout the shop. Lemmy as Jesus, tin plate tour posters, a Mona Lisa drinking energy drinks. The ceiling is decorated with all sorts of stuff. A bicycle (which was admittedly a little out of place) also hangs there just behind the entrance door. Friendly bar staff and a selection of what feels like a million types of beer from all over the world round complete the positive impression. Incidentally, the pub is located in the pleasant party mile area of Eindhoven, which - in our opinion - is always suitable for a short beer-fuelled trip. 


About the bands:

The openers that evening were Death Sells. We can't describe how unbelievably good we found the combo. A singer with a distinctive voice, a grim-looking bassist (they all seem to have been born with it), an insane guitarist (who comes up to us during the song to toast us) and an excellent drummer. The Dutch musicians play something between experimental grunge music and fantastic punk. The were absolute highlight of the evening for us. What a great show Death Sells put on!!! If you're reading this: Come to Germany!


The second band in the trio were Forbidden Wizards. The three musicians describe themselves as follows: We make punk. 

That's quite true, but perhaps not the whole truth. 

Let us clarify:

1. the Dutch band have a fantastic command of their instruments.

2. if there was a mixture of: the fastest music I've ever heard and punk, then the genre would probably be called: Forbidden Wizards Punk

3. we were split here in terms of enthusiasm. From "It's too exhausting for me" to "Awesome! I think they're marvellous!" we had everything in our group! To be fair, it has to be said that the audience was completely blown away. 

4. if you belong to the "it's too exhausting for me" faction, it's still worth a visit. The singer can make pretty much every grimace a human face can produce and comes across as incredibly charismatic.


Last but not least: Antillectual.

There's not really much to say. The band has already been reported on in various magazines in Germany. The Dutch combo has been around for 21 years. Gigs with Rise Against, Bad Religion or Ignite confirm the expected: the three guys do what they are supposed to do. Playing pure melodic hardcore. The fact that the band also takes a clear political stance against right-wing activities such as the Dutch far-right PVV is not just "nice", but good, important and makes us listen once again! Thank you for your commitment!


Thanks to all three bands for a wonderful evening in Eindhoven!

Sonntag, 21. Januar 2024

Nächstes mal auf Asche - Auf den Zahn gefühlt - Episode 20

Heute: Sebi - Massendefekt


So ziemlich jedem Menschen im Rheinland - welcher auf Punk’n Roll abfährt - ist die Band Massendefekt ein Begriff. Seit 23 Jahren tourt die Meerbusch-Düsseldorf Combo nun bereits über die Bühnen dieser Welt. Am 26.01.2024 erscheint ihr neues Album „Lass die Hunde warten“. Wir nutzten die Gelegenheit für einen kurzen Austausch mit Sänger Sebi Beyer. Vom Tanzen in Diskos (trotz des hohen Alters), über eine mögliche Hymne für ihren Lieblingsverein Fortuna Düsseldorf, bis hin zu einem positiven Mindset in düsteren Zeiten, ist alles dabei. Viel Spaß und herzlichen Dank an Sebi!


NMAA:

Hey Sebi und danke für deine Zeit! Am 26.01.24 erscheint euer neues Album „Lass die Hunde warten“. Ein markanter Titel! Was hat es damit auf sich?


Sebi:

Es bezieht sich auf das Sprichwort – Die Hunde warten schon – wo ja irgendwie immer ein Ende, ein Vorbei oder irgendwie Untergangsstimmung mitschwingt.

“egal wie Scheiße es momentan in der Welt oder Privat auch sein mag, „Lass die Hunde warten“, wird schon!“

Da wir aber immer positiv und mit Hoffnung durchs Leben gehen wollen und das auch meistens in unseren Songs ausdrücken, sagt der Titel, egal wie Scheiße es momentan in der Welt oder Privat auch sein mag, „Lass die Hunde warten“, wird schon!


NMAA:

Im Song „Pferdekotzen“ scheint es um eine Beziehung oder Freundschaft, die zu Bruch geht, zu gehen. Inspiriert durch eigene Erfahrungen oder was war der Antrieb?


Sebi:

Pferdekotzen ist einer von zwei Songs auf der Platte, die, das erste Mal, nicht alleine von uns geschrieben wurden.

Aber ich denke, jeder hat diesen einen Freund oder Partner, mit dem man viel erlebt hat und aus welchen Gründen auch immer, wird der Kontakt weniger und man lebt sich auseinander. Schade? Ja! Traurig? Auch! 

Aber so ist es halt und wer weiß, was passiert!

Man hat schon Pferde kotzen sehen.


NMAA:

Was heißt nicht alleine von euch geschrieben und welcher ist der andere Song?


Sebi:

Pferdekotzen lag schon seit Ewigkeiten bei Tim im Studio rum und wurde ursprünglich von ihm und Kotsche (Callejon) mal geschrieben. 

Tag am Meer ist eine Zusammenarbeit von Nico Fehlisch (Ex Rogers) und uns.


NMAA:

Wo wir gerade bei Songs sind: 

In einem Interview zu „Zurück ins Licht“ sagte Nico, es gäbe einen Song über Fortuna, wenn ihr einen Reim auf Fortuna gefunden habt. Ist es nun endlich soweit?


Sebi:

Den Reim suchen wir immer noch! 😉

Aber mal ernsthaft, dass Fortuna zumindest Nicos und mein Verein ist, steht außer Frage. 

“Aber wenn der Verein Bock drauf hat, gerne melden!“

Vielleicht kommt da ja wirklich irgendwann nochmal was, aber wir haben ja schon einige gute Songs hier über die Fortuna, wenn man mal Korsakow oder JayJay als Beispiel nennen will.

Aber wenn der Verein Bock drauf hat, gerne melden!


NMAA:

Wir bleiben noch beim Fußball. NMAA berichtet ja fast ausschließlich über den Amateurfußball. Wäre das nicht auch ein Weg für euch in Zeiten von Kommerz und Ausverkauf des Profifußballs?


Sebi:

Ich habe in meiner Jugend jahrelang selbst im Verein gespielt. Tura Büderich, der heute FC Büderich heißt. Ich verfolge das immer noch, wenn auch nicht so intensiv wie die Fortuna. 

“Wird Musik oder ein Song schlechter, nur weil derjenige, der ihn singt, evtl. kommerziell erfolgreicher ist?“

Kommerz hin oder her, wenn du deinen Verein hast, ist es halt dein Verein! Wird Musik oder ein Song schlechter, nur weil derjenige, der ihn singt, evtl. kommerziell erfolgreicher ist?


NMAA:

Zurück zur Musik: Gibt es auf dem Album einen Song, der euch besonders am Herzen liegt?


Sebi:

Normalerweise gibt es für mich auf jedem Album immer einen Song, mit dem ich nicht so ganz happy bin. Das ist dieses Mal nicht der Fall und ich tue mich schwer, da einen hervorzuheben. Von der Thematik her finde ich Sommerregen sehr schön, da er die immer noch zu wenig beachtete Krankheit Depression beinhaltet. 

“Von der Thematik her finde ich Sommerregen sehr schön, da er die immer noch zu wenig beachtete Krankheit Depression beinhaltet.“

Disko mag ich sehr, da er live ziemlich gut funktioniert und auch Zugvögel, da es damit anfing und das erste Riff war, welches wir für die Platte geschrieben haben.


NMAA:

Kommen wir auf „Disko“ zu sprechen. Wir bewegen uns alle mittlerweile zwischen 40 und 50 Jahren oder älter. Geht wirklich noch wer in die Disko? Ist nicht um spätestens 1h Schluss?


Sebi:

Es gibt durchaus noch Abende, wo man mal vor die Tür geht, um zu feiern. Es sind durchaus weniger geworden und ich weiß nicht, ob da jetzt eine Disko in dem Sinne eine Rolle spielt. 

“Wenn wir nach der Show nochmal heiß sind und losziehen, dann kann es auch mal ne Disko werden. Musik hält jung!“

Aber wenn, dann wäre ich wohl eher derjenige, der erstmal an der Bar steht und dann die letzten 10Minuten nutzt, um den Tanzpanther auf der Tanzfläche zu präsentieren.

Auf Tour ist das was anderes! Wenn wir nach der Show nochmal heiß sind und losziehen, dann kann es auch mal ne Disko werden. Musik hält jung!


NMAA:

Du hast zu Beginn des Interviews bezogen auf den Albumtitel gesagt: "Lass die Hunde warten, wird schon." Wenn man sich so in der Welt umblickt…in Deutschland und ganz Europa ist der Rechtsruck mittlerweile zum Alltag geworden, dazu noch Krieg, Klimakatastrophen usw. Wird es deiner Meinung nach wirklich wieder? Wie schöpft man Hoffnung in solchen Zeiten?


Sebi:

Ich weiß nicht, ich bin es einfach leid, pessimistisch in die Zukunft zu schauen und versuche, mit gesundem Optimismus nach vorne zu gehen.

“Besonders jüngere Menschen setzen sich ein und sind interessiert. Das finde ich ist schon eine Weiterentwicklung und lässt mich auch hoffen!“

Selbstverständlich sehe ich, was für eine Kacke gerade auf der Welt los ist, aber ich sehe auch einen großen Teil, wenn nicht sogar größeren Teil, der etwas unternimmt und sich einsetzt. Besonders jüngere Menschen setzen sich ein und sind interessiert. Das finde ich ist schon eine Weiterentwicklung und lässt mich auch hoffen!


NMAA:

Das ist ein schöner Schlusssatz. Die letzten Worte gehören dir. Teile, was du der Welt mitgeben möchtest!


Sebi:

Na dann würde ich gerne nochmal den Werbekoffer öffnen und allen die neue Platte und die Tour ans Herz legen. Würde mich sehr freuen, wenn wir uns live sehen, ihr die Platte kauft und wir diese dann gemeinsam feiern.

Ansonsten passt auf euch auf, bleibt gesund und baut keinen Scheiß!

Küsschen


Auf www.massendefekt.de könnt ihr die Platte ordern und die Tourdaten einsehen. In diesem Fall raten wir dazu, die Hunde nicht warten zu lassen, sondern bei Platte und Tickets zuzuschlagen. 


Hier gehts zur Single "Pferdekotzen"

Sonntag, 17. Dezember 2023

Auf die Ohren - BILK - Manchester

[English version below]

Manchester Dezember 2023

Schnapsideen in die Tat umzusetzen, liegt uns im Blut. Ob nun freitags „spontan“ irgendwo in Richtung Niedersachsen aufzubrechen, um Rheda-Wiedenbrück zu sehen und auf einem Oktoberfest zu landen, mit Berry Winterberg verlassene Plätze zu besuchen und sich dabei auf Hochzeiten selbst einzuladen, oder die spontane Glühwein-Party im vergangenen Jahr bei Westfalia Herne.


Im Sommer wurde also irgendwann im heimischen Garten bei diversen Gerstensäften entschieden „Wir fliegen im Dezember nach Manchester - ALLE!“.


Zum Ende des Sommers konkretisierte sich dann dieses Unterfangen auch. Flüge wurden gebucht - Airbnb gecheckt - Konzertkarten geordert. Kann losgehen!


Der eigentliche Grund für den Besuch von Manchester war die Brit-Punk-Rock-Band „Bilk“. Es gibt einen Düsseldorfer Stadtteil, der im Übrigen so benannt ist, damit hat dies allerdings gar nichts zu tun. Bilk bedeutet auf Englisch nämlich so viel wie „beschwindeln“. Das - laut den Überlieferungen - ergab sich aus einer geprellten Taxifahrt irgendwo im englischen Königreich. Die schien Taxifahrer und Vater des Sängers von Bilk, bedauerlicherweise selbst widerfahren zu sein. „Some blokes bilked me“, sagte er nach einer Schicht zu seinem Sohn. Und schon war der Bandname geboren. Wie viele Bandnamen, unsere Freunde und wir in der Vergangenheit wohl bei so manchen Taxifahrer*innen Kindern verursacht haben, bleibt allerdings ein Geheimnis. Sei es drum‘.


Freitagmorgen - Ankunft. Nach wenigen Minuten Fußweg erreichen wir den ersten Pub. 4 Pints später ist die Gruppe vollständig. Einer prophezeit mittlerweile, dass er „das Konzert vermutlich nicht mehr erlebt“. Nach einer kurzen Sightseeingtour und Einchecken in die gebuchten Airbnb/Hotels tummeln wir uns ins „Gorilla“. Ein Laden, der eigentlich Bühne für den nächsten Batman-Film werden könnte. In einem Eisenbahntunnel und durch mehrere verwinkelte Gänge landet man irgendwann in dem ca. 800 Menschen fassenden Saal.


Kurz darauf geht es auch schon los. 

Aerial Salad rufen zum Tanz. Eine Punk-Band aus Manchester. Mit wirklich wenigen Ausnahmen sind alle hellauf begeistert von den 3 Musikern, die vom Sound her zwischendurch ein wenig an irgendwas zwischen Nirvana und Idles erinnern. Definitiv nicht die schlechteste Band aus Manchester! Unser Song-Favorit schlägt allerdings hart in die Punk-Kerbe: Alone Forever. Zieht euch den heißen Scheiß rein!


Danach gab es als zweiten Act ein DJ-Set. Zu diesem DJ-Set gesellten sich nach und nach immer mehr Musiker*innen. Am Ende stand eine ganze Band auf der Bühne. Geboten wurden uns im Endeffekt ein Gitarren-begleiteter Mash-up der 90er/2000er-Dancefloor-Welle mit wummernden elektronischen Beats der Neuzeit. Irgendwie ganz cool, aber auch irgendwie zu lang.

Fakt ist allerdings: Live-Acts funktionieren in GB immer! Egal in welchem Laden wir in den letzten Jahren waren, die Hütte ist wirklich immer voll. Alle tanzen – alle feiern! Hier ebenfalls. So sehr, dass uns bei einer Kippe vor der Tür auffällt: Der Laden qualmt regelrecht durch den immensen Temperatur-Unterschied. 

Dann unser Highlight: Bilk!

Die 3 Musiker aus Essex legen sofort los. Bis auf 2–3 Ausnahmen ist jeder Song ein Hit, der zum Mittanzen animiert. Obwohl die Gitarre viel zu leise war bzw. zwischendurch ausgefallen ist (der Gitarrist war zum Ende des Konzerts deswegen so angefressen, dass er unserem Anschein nach auf dem Saiteninstrument herumsprang) tobte der Laden. In England gibt es keine Zugaben. Macht man einfach nicht. Keine Ahnung, wieso. Vielleicht wisst ihr das ja. Jedenfalls war den drei Briten dieses Verfahren ziemlich latte und man spielte einfach so lange weiter, bis einer der Band den Saft abdrehte. Danach wurde es kurz etwas zickig, aber die Wogen glätteten sich zügig wieder. Wir wiederholen uns: Punk lebt! Anders, aber er lebt! Ein fantastischer Abend!



[English Version]

Manchester December 2023

Turning crazy ideas into reality is in our blood. Whether it's "spontaneously" setting off somewhere in the direction of Lower Saxony on a Friday to see Rheda-Wiedenbrück and end up at an Oktoberfest, visiting lost places with Berry Winterberg and inviting ourselves to weddings, or the spontaneous mulled wine party last year at Westfalia Herne.

So at some point in the summer, after various drinks in the garden at home, the decision was made "We're going to Manchester in December - ALL OF US!".

Towards the end of the summer, this endeavour actually materialised. Flights were booked - Airbnb checked - concert tickets ordered. Ready to go!

The real reason for the visit to Manchester was the Brit punk rock band "Bilk". There is a neighbourhood in Düsseldorf that is actually named Bilk, but it has nothing to do with that. Bilk means something like "to deceive s.o" in English. According to the legend, this arose from a taxi journey somewhere in the English kingdom, where the driver wasn't payed. Unfortunately, this seemed to have happened to the taxi driver and father of the singer of Bilk himself. "Some blokes bilked me", he said to his son after a shift. And the band name was born. How many band names, our friends and we have probably caused for some taxi drivers children in the past, remains a mystery. So be it'.


Friday morning - arrival. After a few minutes' walk, we reach the first pub. 4 pints later, the group is complete. One of us now predicts that he "probably won't live to see the concert". After a short sightseeing tour and checking into the Airbnb/hotels we've booked, we enter the "Gorilla". A place that could actually be the set for the next Batman film. In a railway tunnel and through several winding corridors, we eventually end up in the hall, which can hold around 800 people.


Shortly afterwards, the show starts. 

Aerial Salad call you to dance. A punk band from Manchester. With very few exceptions, everyone is really enthusiastic about the three musicians, whose sound is occasionally reminiscent of something between Nirvana and Idles. Definitely not the worst band from Manchester! Our favourite song, however, hits hard in the punk notch: Alone Forever. Check out this hot shit!

Afterwards, the second act was a DJ set. This DJ set was gradually joined by more and more musicians. In the end, there was a whole band on stage and we were offered a guitar-accompanied mash-up of the 90s/2000s dancefloor wave, with booming electronic beats of the modern era. Somehow quite cool, but also somehow too long. But the fact is: live acts always work in the UK! No matter which venue we've been to in recent years, the place is always packed. Everyone dances - everyone celebrates! And it wasn't any different this time. So much so that we realise when we have a fag outside the door, that the place is literally steaming due to the huge difference in temperature. 


Then our highlight: Bilk!

The 3 musicians from Essex get going straight away. With 2-3 exceptions, every song is a hit that makes you want to dance along. Although the guitar was far too quiet or broke down from time to time (the guitarist was so pissed off at the end of the concert that he apparently jumped around on the stringed instrument), the place went wild. There are no encores in England. They just don't do them. No idea why. Maybe you know why. In any case, the three Brits didn't really care about this procedure and just kept playing until one of the technicians turned off the electricity. After that, things got a little bitchy for a moment, but the dust quickly settled. We repeat ourselves: Punk is alive! Different, but it's alive! A fantastic evening!

Sonntag, 5. November 2023

Musikempfehlung - Stage Bottles "We need each other"

Die Stage Bottles feiern 30 Jahre. Wenn man unserem Autor Niko Glauben schenkt, ist das 1 Jahr länger als er alt ist. Wir befürchten folgendes: 


1: Niko lügt und ist in Wahrheit viel älter

2: Irgendwer steckt in einer Zeitschleife fest


Spaß beiseite! Die Frankfurter Musiker hauen zu ihrem 30ten Jubiläum ein neues Album raus. Und das kann sich nach ersten Erkenntnissen sehen lassen. Die Single-Auskopplung „We need each other“ ist schonmal eine 10 von 10! Es klingt sogar ein bisschen nach den nun erwachsenen Bottles. Wenn man die Jungs kennt, weiß man allerdings, dass da niemals irgendwer erwachsen wird (im positiven Sinne). Unser Freund Olaf (Sänger und Saxophonist der Band) beschreibt den Song folgendermaßen:


„In Zeiten, wo "We hate each other" zu gelten scheint, ein „We love each other" realitätsfern ist, ist der rationale Gegenpol "We need each other". Kurz innehalten, sich selbst überdenken, und Wege aus dem Dilemma der fortschreitenden Selbstzerstörung finden. Und dafür müssen wir uns auf einander einlassen, denn letztendlich brauchen wir einander.“


Dem ist nichts hinzuzufügen! Zieht es euch rein, kauft das Album und besucht die Konzerte. We need each other! Vermutlich mehr denn je.❤️


Hier gehts zum Video zur Single!


Quelle: Cortexrecords.com
Quelle: Cortexrecords.com


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