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Donnerstag, 7. September 2023

Soliaktion Friends of Angels x DJK TUSA x Groundhoppeln × NMAA

Moin Leude! 

Unser Kumpel Yoshi von Groundhoppeln hat mit ein paar anderen guten Menschen ein tolles und unterstützenswertes Projekt in Lateinamerika am Laufen. Wir freuen uns, dass wir unseren Teil dazu beitragen durften und diese Aktion mit anstoßen konnten. Schaut doch mal auf der Seite von Friends of Angels Germany vorbei, vielleicht habt ihr ja auch eine Idee wie ihr das unterstützen könntet. Ganz besonderer Dank gilt dem Verein DJK TUSA Düsseldorf in Person von Thomas Kreß, welcher sich nicht zweimal bitten ließ und die Aktion überhaupt erst möglich machte. In einer Welt in der täglich eine Menge Mist passiert, ist das immer wieder ein Lichtblick! Danke für euer Engagement!❤️

Donnerstag, 25. Mai 2023

Hopperkasse - Teil 2

Es wird immer absurder. Mittlerweile scheint sich die Hopperkasse in diversen Szenen zu etablieren. Wir berichteten jüngst nach unserem Interview mit unseren Freunden von Groundhoppeln hierüber, wie man interessierten Fußballbegeisterten - unter Androhung von körperlicher Gewalt - Kohle abknüpft. In den meisten Fällen von Menschen, die der gewalttätigen Auseinandersetzung gänzlich abgeneigt sind. Nun traf es die Jungs und Mädels vom VfL Halle 96 (Faszination Fankurve berichtete), für die ein Testspiel beim traditionsreichen Verein Chemie Leipzig, eigentlich als Highlight auf der Tagesordnung stand. Noch unverständlicher: Chemie Leipzig und der VfL Halle 96 bzw. deren Fans/Fanszenen eint eigentlich ein tolerantes und weltoffenes Dasein. Enttäuschend, wenn jetzt bereits in den unterklassigen Ligen (wir reden hier nicht von Derbys oder jahrelangen Fehden) ohne Not, Menschen angegangen werden, die eigentlich nur einen guten Tag haben wollen. 

Zugegebenermaßen waren wir natürlich nicht vor Ort, allerdings ist der Bericht aus Halle deckungsgleich mit einer Menge anderer Berichte, die uns immer wieder erreichen und uns fehlt die Fantasie zu glauben, dass das diesmal anders gelaufen ist. Wir können es nur nochmal betonen: Solch ein Verhalten führt am Ende des Tages dazu, dass Blogs wie NMAA oder Groundhoppeln nicht mehr die Möglichkeit oder die Lust haben, über interessante Vereine aus dem Amateurbereich zu berichten. Lasst den Scheiss! Ein Support in derart unteren Ligen hat vielmehr Anerkennung und keine Demütigung verdient. Insbesondere dann, wenn anständige Leute am Werk sind. 


@Barra Bruwe bzw. Die Fans des VfL Halle 96: Wir können eure be***issenen Erlebnisse leider nicht ungeschehen machen, aber was wir können ist euch einladen zur DJK TUSA. Das Schlimmste was euch dort passieren kann, ist ein Tee im Café de Mo und mit uns - sofern ihr denn möchtet - eine Menge Altbier trinken zu müssen.


Auch unsere Freunde von Groundhoppeln, die wir damals beim Hoppen in Herne kennenlernten, haben sich mit dem Thema auseinandergesetzt und auch etwas zu der Sache aufs virtuelle Papier gebracht: 


Die Hopperkasse- eine paradoxe Erscheinung

Durch die fortschreitende Kommerzialisierung wird die Frage „wem gehört der Fußball?“ immer lauter. Alle Fanszenen würden ohne zu zögern „den Fans“ antworten. 

Umso paradoxer erscheinen die jüngsten Ereignisse in Sachen Hopperkasse. Da tuen sich weltoffene und tolerante Fußballliebhaber zusammen, um sich ein traditionsreiches Spiel in einem altehrwürdigen Stadion anzuschauen und werden von Mitgliedern der heimischen Fanszene abgefangen. Auf der „Flucht vor dem modernen Fußball“ wird man plötzlich von vermeintlich Gleichgesinnten angefeindet… Statt sich über das Interesse, den finanziellen Beitrag und die mediale Aufmerksamkeit der Hopper zu freuen, versucht man ihnen zum Teil gewaltsam das Geld aus den Taschen zu ziehen. Alles unter dem Deckmantel, dass Groundhopper überwiegend aus Fanszenen kommen. 

Aber ist es nicht genau das, was wir mit Blick auf die voranschreitende Kommerzialisierung brauchen? Eine grundlegende Toleranz oder zumindest Akzeptanz unter Fußballfans… einen Zusammenschluss gegen die Funktionäre… 

Dabei reden wir keineswegs von einer Vereinigung der Fanszenen, sondern vielmehr von einem konstruktiven Austausch untereinander auf Augenhöhe.

Aber wenn die Hopperkasse und vergleichbare Anfeindungen eine Antwort auf die Kommerzialisierung des Fußballs sein soll, dann erscheint uns diese sehr paradox. 

Nicht zuletzt haben wir Menschen wie unsere Freunde von Nächstes Mal auf Asche und auch andere Persönlichkeiten durch das Hoppen kennengelernt. Wichtig war und ist uns der Respekt. Respekt gegenüber des Vereins und der Fans wo wir hoppen. 

Schließlich geht es uns doch allen um den Erhalt der Fankultur und den Fußball als Volkssport. Und auch in Zukunft möchten wir die Frage wem der Fußball gehört, so entschieden und deutlich beantworten können.

Dienstag, 24. Januar 2023

Nächstes Mal auf Asche - Auf den Zahn gefühlt - Episode 13

Yoshi und Roman kannten sich bereits in der Schule, über ihre Leidenschaft zum Fußball sind die beiden enge Freunde geworden. Während also andere von ihren Clubnächten erzählten, konnten die zwei Jungs von Weckern, die um 5h morgens den Weg nach Mannheim einläuteten, Menschenbissen oder über ein finanzielles Leben am Limit in Großbritannien berichten. Selbst gehen die Beiden mit der Grounhopper Seite „Groundhoppeln“ bei Instagram an den Start. Uns haben sie am vergangenen Samstag freundlicherweise ein paar Fragen beantwortet. Aber lest selbst:


NMAA: Bevor wir euch länger vom Spiel abhalten, fangen wir direkt mit der ersten Frage an.

Was treibt euch nach Herne?


Roman: In erster Linie auf jeden Fall das Stadion. Das ist wirklich ein richtig altes Schätzchen. Normalerweise geht ja oft die gefürchtete „Hopperkasse“ rum, das kennt ihr ja wahrscheinlich. 

 

Yoshi: Dafür ist Herne bekannt.


Roman: Aber generell ist es die (Fußball-) Kultur, die man über solche Plätze aufsaugen kann - man sieht die ganzen Leute, die Gastfreundschaft - das ist einfach das Größte!


Yoshi: Dazu kommt auf jeden Fall die Nostalgie und wirklich noch ehrlicher Fußball. Wir können natürlich auch in der Gladbacher Nordkurve stehen, aber gucken uns lieber Grounds wie zum Beispiel die Grotenburg an.


Roman: Gestern fragte ein alter Kumpel „Hey ich hab Karten für die Nordkurve, willst du mit?“ und ich meinte „Ne sorry da kann ich leider nicht, ich bin in der Grotenburg“ - Das ist einfach ein richtig schönes, altehrwürdiges Stadion und sowas hat dann auf jeden Fall Vorrang für mich. Einfach die Leute zu sehen, alles noch am Boden geblieben, an der Basis eben.


Yoshi: Wir trinken grad Glühwein mit Schuss für 2,50€ und hatten vorher Currywurst für 2€. Was will man mehr?


NMAA: Das ist ja auch Rum mit einem Schuss Glühwein muss man sagen, Andrea hat es wirklich gut gemeint mit uns.

Aber weiter mir der nächsten Frage. Ihr seid auch Fan von Profi-Mannschaften?


Roman: Ja, ich bin Paderborn Fan.


Yoshi: Und ich MSV Duisburg Fan.


NMAA: Seid ihr da in der Szene aktiv?


Roman: Ne überhaupt nicht. Wir sind zwar gerne im Stimmungsblock, also schon da wo die Ultras stehen. Das ist - wie Yoshi immer gerne sagt - einfach ein schönes Ventil zum normalen Alltag. Man ist sonst die ganze Woche unterwegs, man hat viel zu tun und der Kopf raucht, dann geht man ins Stadion und kann komplett Dampf ablassen. Das ist einfach der Wahnsinn. Wenn du dann für deinen Verein da bist, dann fieberst du automatisch mit, das ist für uns die beste Ablenkung, die es gibt.


NMAA: Wir sind heute in Herne. Es wird immer mehr, dass Menschen zu kleinen Vereinen finden und den Profifußball verlassen. Glaubt ihr das ist das Ergebnis der aktuellen Kommerzialisierung wie wir sie in den letzten Jahren in Deutschland und weltweit erleben? Sehnt sich der Mensch einfach wieder mehr nach dem „Back to the roots“?


Roman: Auf jeden Fall!


Yoshi: Ich glaube durch den Kommerz wird den Fans immer weiter der Rücken zugekehrt. Noch mehr Kommerz, immer Fan-Unfreundlicher... Auch jetzt während Corona hatte ich eigentlich die Hoffnung das den Vereinen auffällt, dass ohne Zuschauer auch Gelder verloren gehen und sie merken woher die Mittel eigentlich kommen, wovon der Fußball lebt, aber am Ende ist gefühlt das Gegenteil passiert.


Roman: Das beste Beispiel ist die Fußballnationalmannschaft. Ich hab einen Kollegen, der hat früher zig Länderspiele mitgenommen. War in Bulgarien oder bei der EM 2000. Und selbst er sagte - als es dann begann mit „Die Mannschaft“ - der einzelne Fan interessiert überhaupt niemanden mehr. 

Die Vereine oder die Nationalmannschaft nehmen vielleicht noch wahr wieviel Trikots verkauft wurden - aber auch da werden völlig utopische Preise von 80€ und mehr aufgerufen.

Ich würd mir heute nicht mal mehr das aktuelle Paderborn Trikot kaufen.


Yoshi: Das ist halt auch bezeichnend, wenn ein Investor kommt und sich urplötzlich der Vereinsname ändert oder die Vereinsfarben gewechselt werden.


Roman: Man merkt es doch an den Anstoßzeiten beim Fußball. Du hast als Beispiel Rostock, die allein schon durch ihre geografische Lage immer lange Fahrten auf sich nehmen müssen. Montagabend treten sie dann bei 1860 München. Da interessiert sich doch niemand für die Fans. Hauptsache Magenta Sport hat jetzt den neusten Vertrag ausgehandelt und gute Einschaltquoten. Natürlich machen die Vereine mit, in der 3. Liga sind die finanziell oft im Arsch, das Geld wird gebraucht. Trotzdem wird auf die Fans geschissen, auf die, die ebenfalls ihr letztes Kleingeld zusammenkratzen würden, um ihren Verein auf irgendeinem Ascheplatz in der Kreisliga sehen zu können.


Yoshi: Es fehlt einfach häufig die Wertschätzung finde ich. Wenn man hier (in Herne) steht, dann zählt man wirklich noch als Besucher. Wenn ich aber jetzt in Gladbach in der ausverkauften Nordkurve stehe - ob ich da bin oder nicht - das interessiert doch keinen.


Roman: Da haben wir vorhin noch drüber gesprochen. In so einem hochmodernen Stadion - hauptsache möglichst viele Leute haben es bequem - da geht es nicht um die einzelnen Fans.


NMAA: Also Fazit ist: Amateurfußball macht uns eigentlich glücklicher?


Yoshi: Auf jeden Fall. Es geht eben um Fußball.


Roman: Um ehrlichen Fußball.


NMAA: Es geht um den Menschen, um ehrlichen Fußball, der ja auch einen gesellschaftlich-sozialen Aspekt erfüllt. Dieses zusammenkommen - ihr habt das eben schön beschrieben - man will mal ein bisschen Dampf ablassen, den Alltag ein bisschen vergessen, Arbeit oder Studium oder was auch immer. Man könnte sagen Spiele wie hier - wir stehen hier schön mit einem Glühwein wo weniger Glühwein drin ist, aber mehr Schuss, dafür noch mal Danke an Andrea! - genau für solche Erlebnisse und genau für solche Menschen seid ihr hier oder?


Yoshi: Genau, da wird die Currywurst noch im Topf gekocht und für 2€ verkauft. Vermutlich von irgendeiner Mutti, die sich dazu bereit erklärt hat. Da gibts doch nix geileres.


Roman: Wenn du dann stattdessen so eine Scheiße siehst wie in München ein Footballspiel ausgetragen wird, alle Menschen gehen dahin, alle freuen sich, dass übelst laut „Country Roads“ gesungen wird. Das reizt doch keinen. Das ist Mainstream scheiße.

Paderborn ist irgendwann aufgestiegen in die 1.Liga, da hab ich auch gedacht „So was brauch ich nicht“. Alle natürlich völlig euphorisiert, ich hatte keinen Bock auf die ganzen „Fans“ die plötzlich wieder nach Paderborn kommen und aus dem Nichts Paderborn-Fans sind. Dann spielst du gegen Bayern und auf ein Mal ist die Bude voll.

Ich hab die Zeiten erlebt, da waren wir in der dritten Liga, da ist Paderborn gegen Osnabrück fast in die Regionalliga abgestiegen und nur wegen 1860 konnte man sich drin halten. Wenn du in der 3. Liga gegen Rot-Weiß Erfurt zuhause spielst, ist kein Mensch da. Dann spielst du im DFB Pokal im Viertelfinale gegen Bayern und die Hütte ist voll.


Yoshi: Was wir auch immer sagen - ich mein wir sind auch viel auswärts gefahren - die Spiele an die du dich wirklich zurück erinnerst und wo andere dir vielleicht den Vogel zeigen, sind so Sachen wie der Niederrheinpokal in Velbert. Das ist einfach so im Kopf geblieben, wir waren da wirklich am Arsch der Heide, aber das Erlebnis war super.


Roman: Das ist ein guter Punkt, das zählst du nicht nur zu diesem Groundhopping- und Stadionerlebnis hinzu, sondern es geht um alles was du drum herum erlebst. Als wir hingefahren sind waren zum Beispiel noch eine Mutter mit ihrem Sohn mit uns unterwegs, die kein Ticket hatten und versucht haben sich da raus zu reden, da war richtig Alarm. Oder, dass wir euch hier an der Glühweinbude treffen. Zuletzt waren wir bei Duisburg, als der MSV in Saarbrücken gespielt hat, 5 Stunden im Zug und am Ende hast du so viele Anekdoten zu erzählen.


Yoshi: Eine Story können wir euch erzählen, die ist nämlich ziemlich verrückt. Nachdem man uns in Saarbrücken vorher noch mit ner’ ganzen Hundertschaft zum Stadion eskortiert hat…im Kessel…eigentlich völlig übertrieben, da waren keine Ultras, alles nur ganz normale Fans.

Jedenfalls stehen wir nach dem Spiel wieder in Saarbrücken am Bahnhof, ein Typ neben uns am Gleis trug einen Schal - der wurde glaube ich von Kohorte verkauft,  auf jeden Fall so ein Szene-Seidenschal - da kam dann eine Gruppe von Saarbrückern und will ihm den Schal abziehen. Großes Gerangel mit allem Pipapo, dann kam die Hundertschaft angerannt und die Saarbrücker sind alle abgehauen. Der Typ mit dem Schal stand da und hat an der Hand geblutet und ich fragte: „Hey, was ist denn passiert?“.

Er wurde gebissen. Da sind keine Fäuste geflogen, der wurd einfach gebissen…von einem Menschen. 


Roman: Ja, ein Typ hat dem Wohl richtig am Schal gezogen und plötzlich kam dessen Frau dazu, hat ihre Salitosbüchse über ihn geschüttet (auch absurd…wieso säuft man Salitos) und hat dem Kerl in die Hand gebissen, weil er seinen Schal nicht loslassen wollte.


Yoshi: Wir sind dann mit ihm und seinen Kumpels noch die ganze Strecke zurückgefahren. So lernt man auch Leute beim Hoppen kennen.


Roman: Wir sind mal nach London geflogen weil wir den Länderpunkt mitnehmen wollten - wir sind grad noch ziemlich am Anfang mit Groundhoppeln, da ist der Länderpunkt England noch neu - und dann hast du da in England erstmal diese ganze Touri-Scheiße, vorm Big Ben und so…..hunderte Menschen. Wir sind glaub ich zum schlechtesten Ground gefahren den man nur finden kann. 3 Stunden irgendwo nach Dartford…mit dem Bus, um einfach irgendwas mitzunehmen und hatten uns 10 Pfund Bargeld gezogen, man kann schließlich sonst alles mit Karte zahlen. Also kommen wir dort an, zu einem U21 Spiel: Hull City gegen Charlton Athletic. Und dachten noch „Scheiße, was wenn die jetzt nur Bargeld für den Eintritt nehmen?“


Yoshi: Das war natürlich auch so. 3 Stunden dahin gefahren, keine Möglichkeit noch Bargeld zu holen.


Roman: Und dann kommen wir am Stadion an, das Tor auf und es steht nur ein Typ rum, kaum einer da. Wir fragen was der Eintritt kostet und der Typ antwortet: „Ten Pounds“. Genau das was wir dabei hatten. Was ein Glück!


Yoshi: Wir haben häufiger Glück. Wir hatten den Rückweg aus London gar nicht organisiert, sind irgendwie nach Eindhoven geflogen und konnten dann Abends noch zum Spiel Willem II - Roda Kerkrade. Aber das sind dann eben die Geschichten, die nimmt dir keiner mehr.

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