Freitag, 25. November 2022

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

Hallo liebe Leserinnen und Leser!

Üblicherweise ist Niko zuständig für das Schreiben der Berichte. Das liegt nicht an einer patriarchalen Arbeitsaufteilung, sondern einzig und allein daran, dass mir die Arbeit mit der Technik besser gefällt und ich schlicht und ergreifend einfach keine Lust habe nach meinem Job als Sozialarbeiterin, noch ewig lange Interviews zu führen oder Berichte abzutippen. 

Heute ist allerdings internationaler Tag gegen Gewalt gegen Frauen und da möchte und muss ich etwas zu schreiben.

Beim Begriff „Gewalt gegen Frauen“ gerät jedem (Mann) unweigerlich das schreckliche Bild der verprügelten Frau, mit schweren Verletzungen am Körper, vor Augen.

Gewalt beginnt aber viel eher. 

Zum Beispiel als man mir vor ein paar Jahren im Sommer, in kurzer Hose, im Linienbus ungefragt die Hand auf mein Knie legte. Oder man mich im Club mehrfach versucht zu bedrängen, ich möge doch jetzt endlich mitkommen, oder aufdringlich angetanzt hat, mir in die Haare gegriffen hat obwohl ich zig Mal mein Gegenüber aufgefordert habe dies zu unterlassen, mir den „nett gemeinten Klaps auf den Hintern“ gegeben hat oder, oder, oder.

Gewalt bedeutet auch in egal welcher Situation ein "Nein" nicht zu akzeptieren. Frauen die irgendwo alleine unterwegs sind verbal zu bedrängen etc.

Dies und viele andere Beispiele sind immer noch!!! Alltag für uns Frauen. Da bin ich bei ungerechter Bezahlung und dem Fordern von klassischer Rollenverteilung, noch gar nicht angekommen. 

Die oben genannten Beispiele wären bei Männern nicht selten der Grund für eine ordentliche Keilerei. Ich persönlich hab auch kein Problem damit mich im Zweifel mit einem Mann zu prügeln. Da braucht es keinen großen starken Beschützer! Das kann ich alleine! 


Eine Menge anderer Mädels geht es aber eben nicht so. Die sind aufgrund ihrer Erziehung oder mieser Erfahrungen, schon derart vorbelastet, dass bei Konflikten mit dem anderen Geschlecht nachgegeben wird. Es wird eben der Weg des geringsten Widerstand gesucht und das ist Scheisse. 

Und auch ich selbst - und vermutlich auch viele der Leserinnen - war schon in Situationen in denen ich ein schmieriges "Kompliment" oder einen übergriffigen Spruch mit einem gezwungenen Lächeln abgetan habe, allein aus Angst wie der Gegenüber andernfalls wohl reagieren mag und man sich dann lieber nicht selbst in Gefahr bringen wollte, wenn man den Mund aufmacht. Genauso wie die meisten Mädels die ich kenne, auf eine unerwünschte Anmache lieber mit "Sorry aber ich hab 'nen Freund" statt mit "Lass mich in Ruhe, ich hab kein Interesse" reagieren weil die Erfahrung gezeigt hat, dass Männer vor anderen Männern, mehr Respekt haben als vor uns.


Damit MUSS Schluss sein. Da gibt es auch gar keine Diskussionsgrundlage. Übergriffiges, herablassendes, diskriminierendes oder gewalttätiges Verhalten gegenüber Frauen ist und bleibt Scheisse und geht nicht! Punkt!Ende! Aus!


Achtet also mehr auf euer Umfeld, schaut ob es Frauen gibt die möglicherweise Hilfe brauchen, weist eure Kumpels zurecht wenn sie sich daneben benehmen, macht den Mund auf wenn Frauen in der Öffentlichkeit - in der Bahn, im Club, auf einem Konzert - bedrängt werden, solidarisiert euch mit Betroffenen. Wenn ihr selbst Opfer von Gewalt seid,  sucht euch Hilfe, niemand hat das Recht euch weh zu tun, egal ob physisch oder psychisch. 

Wir haben vor ein paar Wochen ein wirklich wichtiges Interview mit Anneliese veröffentlicht. Dieses möchten ich euch am heutigen Tag nochmal ans Herz legen. 


Gruß Bella


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Neuster Beitrag

Nächstes Mal auf Asche - International - Pokalfinale Belgien 2024

Pokalfinale Belgien  Royal Antwerpen – Union St. Gilloise  Wem es aufgefallen ist: Die Benelux-Länder sind bei unserer Groundhopping-Crew im...