Queens Park Rangers - FC Burnley
Beim durchstöbern der Futbology App fiel mir ursprünglich Dulwich Hamlet FC ins Auge. Ein Londoner Hipster Club aus der sechsten Liga. Klang spannend. Jedoch wollte mich entweder die App aufs Glatteis führen oder ich hab mich einfach verlesen… beides ist möglich.
Als Ersatz diente dann die im Titel ersichtliche Begegnung. Der Erste gegen den Sechsten der zweiten englischen Liga, versprach eine möglichst spannende Begegnung zu sein.
Das Loftus Road Stadium von QPR liegt mitten in einem Wohnviertel. Also so als hätte sich ein Stadtplaner gedacht:“Da ist noch Grünfläche zwischen den beiden Klinkerbauten frei…da könnte doch ein Stadion entstehen!“.
Mit knapp 19000 Plätzen ist die Loftus Road ein mittelgroßes Stadion für britische Verhältnisse. Für QPR und auch für das heutige Spiel ist es vollkommen ausreichend. Da wir etwas zu früh am Stadion ankamen, wurde die verbliebene Zeit genutzt um dem Fanshop einen Besuch abzustatten.
Diese Idee hatten neben uns noch ca. 90% der Anwesenden am heutigen Tage. Ein Schal für 12 Pfund musste es dann doch sein. Bei der britischen Inflationsrate von ca. 12% und Tendenz steigend, ist das wahrlich ein verhältnismäßig fairer Kurs.
Dann ging es rein ins Loftus Road Stadium. Bevor man die Sitzplätze enterte, wollten wir uns allerdings im Selbstversuch davon überzeugen, dass Cider aus Plastikflaschen Scheisse schmeckt. Wir können nun bestätigen: Ja, schmeckt scheisse! Nächstes Mal auf Asche - wir trinken für euch alles, damit ihr es nicht trinken müsst!
In den Kommentarspalten dürft ihr gern Vorschläge machen, welch erlesenes Gebräu wir als Nächstes testen sollen!
Nachdem wir uns das Cider rein randaliert haben, ging es zu den Plätzen. Die Sicht im Block 7 oder Block G - ich weiß es doch auch nicht - war hervorragend. Alles andere hätte mich für 30 Pfund das Ticket, schwer enttäuscht.
Burnley hatte einen ordentlichen Auswärtsmob dabei. Ich schätze so ca. 1000 Anhänger:innen werden den Weg aus dem Norden des Landes in den Westen von zentral London angetreten haben und die hatten Bock! Zumindest bis zur 10 Minute. Danach wurde sich eher aufs Pöbeln und weniger aufs Supporten konzentriert. Im gesamten Stadion haben sich 14.299 Zuschauer:innen eingefunden…das sagt Kicker zumindest. Mein ungeschultes Auge tippt auf 10.000 Menschen. Mehr nicht.
Burnley von Beginn an tonangebend und QPR sieht in der ersten Halbzeit mehr als einmal defensiv recht unglücklich aus. Also steht es nach 45 Minuten völlig zurecht 2:0 für die Gäste aus Burnley. Das wird nix mehr für QPR dachte ich. Allerdings kam mit der Einwechselung von Albert Adomah etwas mehr Dynamik in das sonst sehr statische Spiel der Londoner. Im Sturm stand allerdings der fürchterlich schlechte Lyndon Dykes. Ich bin mir sicher der bullige Stürmer aus Schottland, hätte in Braveheart neben William Wallace im Kampf, eine bombastische Figur gemacht. Das mit dem Fußball spielen war für den Kollegen eher der Plan B, falls es mit der Karriere als Baumschubser nix werden sollte. Sei es drum. QPR verliert am Ende völlig verdient mit 3:0. Zum Abpfiff sind wir und ein schimpfender Opi die einzigen Menschen in dem Block, die es bei -2 Grad auf den Sitzen gehalten hat. Der Rest ist da schon auf dem Heimweg.
Leon Balogun spielt im übrigen mittlerweile für QPR. Manchem Fortuna Fan sollte der ein Begriff sein. Ob dieser nun maßgeblich zu einem besseren Ergebnis beigetragen hätte steht auf einem anderen Blatt.
In der Defensive des FC Burnley spielt eine Ausleihe von Gladbach. Jordan Beyer ist das und der macht seine Sache recht anständig. Den würde ich im Sommer wieder zurück holen.
Nach dem Spiel zog es uns noch nach Notting Hill um Julia Roberts und Hugh Grant beim knutschen zusehen zu können. Aber aus dem Buchhandel im gleichnamigen Film ist mittlerweile ein Ramschladen geworden, in dem man so Dinge wie eine wackelnde Queen kaufen kann (irgendwie auch befremdlich) oder Telefonzellen aus Keramik, die sich die Omma zu Hause dann in ihren verstaubten Setzkasten stellt.
Sehr empfehlenswert hingegen ist ein Pub namens „Earl of Lonsdale“. Mal davon abgesehen, dass ihr euer Pint dort zu humanen Preisen, auf einem schweren Ledersofa vor einem offenen Kamin genießen könnt, hat der Pub innen ausnahmslos Türen in Kindergröße. Ich mit meinen 1,84m musste da fast auf allen Vieren durch. Wer errät warum die Räume mit Zwergen-Türen abgetrennt sind, wird von mir zu TUSA und einem Tee bei Mo eingeladen. Deswegen bemüht euch!
Bald ist Ostern - reißt euch verdammt nochmal zusammen! Bussi!
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