Samstag, 22. Februar 2025

Auf die Ohren - "Molly Punch" & "Fiasco" - "Freak Show" Essen

Anlässlich einer Geburtstagsfeier wird dieser Bericht ein wenig subjektiv. 

40 Jahre werden ist ne Hausnummer. Da lässt man den ganzen guten und auch weniger guten Rotz der vergangenen 4 Dekaden nochmal Revue passieren. Am Ende ist es allerdings so, dass du doch ohnehin nichts mehr ändern kannst. Also vergießt der oder die Feiernde das ein oder andere Tränchen, hat aber im Idealfall in Summe mehr schöne Momente auf der Habenseite. So wirkte auch das feiernde (und wirklich bezaubernde) Paar in der Essener Freak Show letzte Woche Freitag. 


Aber warum berichtet NMAA überhaupt über diesen Geburtstag?

1: Zu der Veranstaltung spielte die Kölner Band „Molly Punch“ und da gibt es einiges zu berichten.

2: Zu der Veranstaltung spielte die NRW Kombo „Fiasco“ ihren ersten Auftritt und da ist einer der Bloglinge von NMAA Sänger.


Wir beginnen mit 2 unter nachfolgenden Titeln:

„Da geh’ ich nach 15 Jahren Musiker-Dasein ganz entspannt durch“ 

oder

 „Wie es sich dann wirklich anfühlt, eine Bandpremiere zu haben“.


Da probt und probt man. Manchmal Monate - manchmal Jahre. Leute steigen aus - Andere wieder ein. Lieder werden umgeschrieben. Melodien geändert. Menschen werden krank und fallen aus. Die Arbeit macht einem viel zu häufig einen Strich durch die Probe-Rechnung. 

Dann ist es noch ein halbes Jahr bis zum ersten Auftritt und du denkst dir „Ach das ist ja noch was hin!“. Dann ist es noch ein viertel Jahr bis zum Auftritt und du denkst dir „Ach das ist ja noch was hin!“. Dann sind es noch zwei Wochen bis zum Auftritt und du denkst dir „Heilige Scheiße... wir verkacken das ganze Ding!“

Einen Tag vorher spielt irgendjemand dann natürlich mit dem Gedanken, den ganzen Unfug zu canceln. Zwei Tage vorher wird wiederum irgendwer krank und schleppt sich zum Gig…Murphys Law!

Ich habe schätzungsweise so um die 100 Auftritte hinter mir. Mal vor vielen Menschen, mal vor wenigen Menschen, mal vor lediglich den Veranstalter*innen. Es wurden Band-Krisen überstanden. Kater überlebt. Instrumente und Stimmen substituiert. Alles hat immer irgendwie geklappt. 2016 oder so hat sich mein damaliger Gitarrist (und weiterhin seltsamerweise immer noch guter Freund😅) das gesamte Konzert verspielt. Vom Anfang bis zum Ende. Es passiert immer irgendwas. 

Natürlich auch am Freitag. Die Sängerin: krank! Am Ende des Tages haben wir in Summe mit Fiasco einen (gefühlt) ganz guten Auftritt hingelegt und gemeinsam Spaß gehabt, was die Hauptsache ist. 


Als zweite Band durften Molly Punch aus Köln ran. Punk/Grunge beschreibt die Kapelle ihre musikalische Stil-Richtung. Große Klasse hätte ich es genannt. Unheimlich viel Bewegung, unheimlich viel Power auf der Bühne. Zwischenzeitlich schließe ich die Augen und fühle mich - dank der markanten Stimme der Sängerin - für einen kurzen Moment in frühe Arctic Monkeys Gigs versetzt. Wirklich hörens- und sehenswert. Dass die 3 Musiker*innen am Ende des Tages zudem noch total sympathisch waren, ist die bekannte Kirsche auf der (Geburtstags-)Torte. Empfehlung: „Soup for the rich“ vom Album „A Monster a day“. Zieht es euch rein! 


Kommt gut ins Wochenende, ihr Mäuse☝️.

Mittwoch, 12. Februar 2025

Nächstes Mal auf Asche - International - Helmond Sport - FC Dordrecht

Das Helmond Stadion steht kurz vor dem Abriss. Was nicht verwunderlich ist, denn es ist bis oben hin vollgeschissen mit Taubenkot. Kein Sitz mehr sauber. Überall ziehen sich schwarze Scheiße-Färbungen an den Stahlträgern der Wellblech-Dächer hinunter bis in die Verankerung im Boden. Scheiße wohin das Auge blicken kann. 

Als wir beim Verlassen des Stadions von einem Einheimischen gefragt wurden, ob wir unseren Besuch genießen konnten, lag mir nachfolgendes auf der Zunge: „Ja... doch schon. Er war nur äußerst beschissen!“. 


Neben dem aktuellen und Abriss-geplanten Kacke-Palast, haben sie bereits ein neues (wirklich schickes) Stadion errichtet. Die Grundfarbe von diesem Komplex: Schwarz. Pfiffig sind sie, die Niederländer! So können die Tauben in das neue Stadion umgesiedelt werden, weiter alles zu kackern und niemandem wird die Kot-Tragödie auffallen. Selbst die Bestuhlung ist schwarz. Wer allerdings schonmal bekackt wurde, weiß, dass Taubenkot sowohl schwarze als auch weiße Anteile mit sich führt. Die wohlüberlegte Stadion-Lösung mit der Farbe Schwarz könnte sich also als Reinfall erweisen. Das ist aber dann nicht mehr unser Problem, denn wir besuchen einfach eines der ersten Spiele in der neuen Hütte. Da sind die Vögel vielleicht noch auf der Suche nach dem stillen Örtchen. Smart! 

Zum Spiel: 

Das war gut! Der FC Dordrecht als 5. Platzierter und Helmond Sport, die auf dem zehnten Tabellenplatz rangierten, lieferten sich über 90 Minuten ein etwas skurriles, jedoch sehenswertes Duell. 

Die zweite Minute des Spiels läuft und Dordrecht führt durch einen sehenswerten Treffer mit 1:0. Mehrere hochkarätige Chancen für die Gäste aus Süd-Holland später, kann Helmond mit einem 1:0 Rückstand glücklich in die Pause gehen. Langeweile durfte bei den ca.100 Gästefans nicht aufgekommen sein. Aber auch die restlichen 1600 Anwesenden waren gut unterhalten, wenn auch sicherlich froh, als der Schiri zur Halbzeit pfiff. 

Zweite Halbzeit und scheinbar scheint in der Dordrechter Kabine schon das Endergebnis festzustehen. Niemand gibt sich mehr richtig Mühe. Dies hat zur Konsequenz, dass Helmond wieder zurück ins Spiel kommt. Pfosten, Latte, wieder Pfosten, Millimeter daneben. Das Runde wollte partout nicht ins Dordrechter Eckige. Vermutlich hätten Helmonds tapfere Recken eher alle Sitzschalen des vollgeschissenen Stadions sauber geschossen, als auch nur einen Versuch, im Netz zu versenken. Somit zeigte die Anzeigetafel neben dem Gästeblock nach 90 unterhaltsamen Minuten: 0:1 für die Gäste aus Dordrecht. 

Im Heimblock spielte sich über die gesamte Dauer der Partie derweil ein verstörendes Szenario ab. Ein am Galgen hängendes Kuscheltier wurde in unregelmäßigen Abständen von der Kurve immer wieder aufs Neue „erhangen“. Rauf - runter - rauf - runter….so ging es eine ganze Weile. Bei näherer Betrachtung konnten wir eine Katze am Ende des Galgens ausmachen. 

Spitzname der Helmonder Sportsgeister lautet „Kattenmeppers“. Auf Deutsch: Katzenschläger. Historischen - vollkommen unvollständigen - Überlieferungen zur Folge hat die Helmonder Bevölkerung in Zeiten großer Armut den Hunger mit der Zubereitung von….ach kommt Leute…wenn wir das weiter ausführen müssen wir eine Triggerwarnung auf den Artikel setzen. 


Ob nun das absurde Szenario im Zusammenhang mit der niederländischen Historie steht, bleibt weiterhin unbeantwortet. Was wir aber für die Bierfans unter euch beantworten können:

Im Ausschank gab es „Bavaria“ für ein halbes Vermögen und unfairem Pfandsystem. Geschmeckt hat es allerdings trotzdem. Trotz Katze…


Miau!

Samstag, 8. Februar 2025

Auf die Ohren - "Talco" Live Music Hall - Köln

Talco - 31.01.2025 - Live Music Hall

Freitags nach Köln fahren ist in etwa so wie Samstags zu IKEA. Aber für die italienische Ska-Punk Kombo aus Maghera nimmt man derartige Strapazen gerne auf sich. 

Eine unfreiwillige Sightseeingtour dank Parkplatz-Suche und zwei Gaffel Kölsch später stehen wir in der pickepacken-vollen alten jedoch sehr charmanten Maschinenfabrik. Die Zeit bis zum Auftritt der Hauptband wurde ziemlich verquatscht somit können wir keine adäquate Kritik über die Vorbands fällen. 

Umso mehr aber über das abendliche Highlight aus Italien. 

Die legen natürlich auch direkt los wie die Feuerwehr. Zwischen den Liedern kein großes Gebrabbel. Im Gegenteil. Durch das konsequente Durchspielen mutiert das gesamte Konzert zu einer einzigen Party. Es wird getanzt und gelacht. An diesem Abend jemanden zu finden ohne ein breites Grinsen im Gesicht ist wie die Suche nach der bekannten Nadel im Heuhaufen. 

Die musikalische Set-Auswahl für Fans der Ska-Punk-Kombo: Nur Hits! Wirklich! Ein Klassiker jagt den nächsten. 

L‘odore della morte, Tortuga, St.Pauli, La parabola dei battagghi, danza dell‘ autumno rosa, il tempo…eine Reise durch die 25 jährige Bandgeschichte. Schon nach 30 Minuten lechzt das Publikum nach Luft, während die Musiker scheinbar jetzt erst richtig loslegen. 

Nach über 2 Stunden ist dann leider Schluss. Wenn man Talco eines attestieren muss, dann die Lust am Musizieren. Was für ein Energiereicher Abend! Mit guter Laune fallen wir gegen 1h dann auch in unsere Betten. 

Ciao Talco!



Montag, 20. Januar 2025

Nächstes Mal auf Asche - International - Inter Mailand - FC Bologna

Dienstagmorgen und gesamt NRW liegt im Nebel. Die Strecke in Richtung Parkmöglichkeit kann nur beschwerlich bestritten werden. Noch 45 Minuten bis zum Parkplatz. Geschafft! Jetzt schnell ins Shuttle und zum Airport. Geschafft! Zügig zwei Bier rein randalieren. Geschafft! Abheben am Flughafen Köln/Bonn und Aussteigen in Bergamo. Geschafft! 

Über Mailand lacht die Sonne….

Bei Ankunft in der norditalienischen Stadt blendet uns der Lorenz das Winterfell vom Pelz. Strahlend blauer Himmel und angenehme 10 Grad versprechen einen guten Start in den Hopping-Tag. Nach 50 Minuten erreichen wir per Bus die Mode-Metropole Mailand. Ein kurzer Abstecher in den imposanten Bahnhof Mailand-Centrale und unsere Füße tragen uns (natürlich nicht ohne Wegbier) in Richtung Domplatz. Wir sitzen in der Sonne auf den Stufen des Mailänder Doms und genießen neben einem obligatorischen Bier noch ein paar geröstete Maronen (alles natürlich zum „Spottpreis“ von gerade einmal 20!!!!! Euro😅). Nachdem wir uns genug über mögliche modische Alternativen -insbesondere Männer-Hüte scheinen DER Shit zu werden - ausgetauscht haben, ziehen wir weiter in Richtung Hostel. 




Alessandro erklärt uns die Mailänder Fußball-Welt

In Ermangelung an fester Nahrung nehmen wir dort noch 2 Getränke zu uns bevor der nette Uber Fahrer Alessandro (oder so) uns ins Feier-Viertel Navigli befördert. Der Kollege am Lenkrad erzählt uns angeregt über die aktuelle Situation um das weltberühmte Stadion San Siro. Abriss, Denkmalschutz, Neubau eines gemeinsamen Stadions, separate Neubauten für die beiden Mailänder Vereine. Der etwa 60-jährige Fahrer hat als Inter-Anhänger eine klare Meinung dazu. Jeder Verein benötigt seine eigene Spielstätte, aber das Ganze wird gerade zum Politikum und somit wird es ohnehin keine baldige Entscheidung in dieser Geschichte geben. Im Navigli-Viertel steigen wir aus. Alessandro wirft uns auf die Frage „Wo können wir gut Pizza essen?“ ein verständnisloses „Ihr seid hier in Italien Leute! Was wir können, ist: Pizza! Also überall!“ Hinterher. Naja…wenn der wüsste…das Navigli ist bei Dunkelheit schon ein lohnenswertes Ausflugsziel. Für uns war’s das Pizza-Gate zur Hölle. Da auch in Italien, wie in den meisten südeuropäischen Ländern, die Mahlzeiten nicht vor 20-21h eingenommen werden und Inter bereits um 20:45 zum Anpfiff rief, blieb uns nichts anderes übrig als die einzige „Pizzeria“, die bereits geöffnet hat, aufzusuchen. 


Die Pizza-Gate Affäre Mailänder-Art

Ein Laden mit Interieur aus dem Film „Alice im Wunderland“, in blau-grünen Licht illuminiert und vermutlich für alle Menschen, die gerne psychedelische Mittelchen zu sich nehmen, ein Paradies. Für uns Saftnasen, mit 6 Bier im Schädel und mächtig Hunger war’s das Armageddon Italiens. Kein Witz! Ich habe selten so eine furchtbar schlechte Pizza gegessen. Wenn ich dem ganzen auf einer Skala zwischen 1 und 10 eine Bewertung geben soll, entscheide ich mich ruhigen Gewissens für minus 50. Was auch immer das war…es hatte rein gar nichts mit Pizza zu tun, war weder lecker noch optisch ansprechend und abgesehen von Sodbrennen verursachend, nicht Hunger stillend. 


Also auf zum San Siro. Das Pizza-Gate wird uns nicht den Abend verderben! Angekommen am Stadion erblicken wir die ersten Curva Nord Graffiti. Direkt daneben erschlägt uns beinahe der Anblick des San Siro! Was für ein Stadion! Die berühmten Schnecken-Aufgänge, die steilen Tribünen, der belebte Vorplatz. Wie kleine Kinder stehen wir dämlich grinsend vor dem architektonischen Koloss. 



Nein Danke. Ich möchte keine Mitgliedschaft in Ihrem Club!

Scheinbar haben wir die Umgebung vor lauter Begeisterung vergessen und finden uns plötzlich im Marsch der Curva Nord wieder. Etwas mulmig zumute verlassen wir zügig das unfreiwillige Szenario wieder und begeben uns nach einer kurzen - Achtung Wortwitz - (S)Hopping-Tour zu unseren Plätzen im Oberrang der Gegengerade. Bologna, mit schmaler Zaunbeflaggung, jedoch gut und gerne 800 Leuten am Start. Der Rest des Stadions ist auch eher spärlich beflaggt. Insbesondere in der heimischen Kurve hängt nicht ein einziges Banner, kein Schwenker, rein gar nichts. Es riecht nach Boykott und in den ersten 45 Minuten ist die Curva Nord weder optisch noch akustisch vernehmbar. Der Grund ist uns leider unbekannt, aber vielleicht können unsere Leser*innen hier etwas Licht ins Dunkel bringen. 



Bologna hingegen sorgt mit durchgehendem Support und hoher Beteiligung in der ersten Halbzeit für gute Unterhaltung. Spielerisch ist der Kick eher durchschnittlich. Yann Sommer im Tor der Mailänder musste sich gegen den diesjährigen Champions League Teilnehmer aus Bologna häufiger bewegen, als ihm vermutlich lieb war. Bologna geht daher in der 15. Minute durch einen abgefälschten Ball in Führung. 4 Minuten später gleicht Dumfries aus. Neben uns platzierten sich ein paar Briten, die offensichtlich nur wegen Dumfries dort waren. 


Die Sache mit den dummen Pommes

In deren Akzent glichen die Jubelrufe:“Duuuumfriiiiiiesss!“ unserer Sitznachbarn einer deutsch/britischen Hasstirade gegen ungebildete Pommes….sei es drum.

Kurz vor der Halbzeit geht Inter sogar in Führung. Das Stadion jubelt - die Curva Nord schweigt. 


Anpfiff Halbzeit 2 und die Curva Nord erwacht mit jeder Menge Pyro zum Leben. Die ersten 15 Minuten sind wirklich laut - laut, was den Support betrifft. Danach pendelt es sich für die Größe der Kurve in „Durchschnitt“ ein. Dennoch war’s jetzt das Szenario, das wir uns gewünscht haben. Leider geht der weiterhin feiernde Anhang aus Bologna aufgrund fehlender Masse durch die erwachte Curva Nord komplett unter. In der 64. Minute gleicht Bologna aus. 2:2! Danach findet das Spiel überwiegend auf ein Tor statt. Inter will Punkte auf den ersten Platz gut machen. Aber aller Kampf der Nerazzurri bleibt erfolglos. Das Endergebnis heißt "Unentschieden". Die Gäste feiern es wie einen Sieg. Die Mailänder fühlen sich - warum auch immer - vom Schiri beschissen. Wir genießen noch etwas den Blick durch das sich leerende San Siro und treten zufrieden die Rückreise zu unserem Hostel an. Dort angekommen, fallen wir nach 2 Abschlussbierchen zufrieden ins Bett. Mailand - du warst eine Reise wert!

Zuschauer*innen: ca. 69.000

Bier: Birra Moretti😊

Freitag, 17. Januar 2025

Nächstes Mal auf Asche - Auf den Zahn gefühlt - Gerald von Gorrisen - Episode 21

Heute: Gerald von Gorrissen über Preußen Münster in Liga 2.

Preußen Münster kehrt nach einer gefühlten Ewigkeit zurück in die 2. Bundesliga. Das Ganze passiert natürlich als Durchmarsch nach dem Absturz in die Regionalliga West. 

Wir haben mit NMAA Freund und Preuße Gerald von Gorrissen gesprochen, wie er als Fan das letzte halbe Jahr in Münster fußballerisch erlebt hat.

NMAA:

Moin Gerald und vielen Dank, dass du dich erneut zum Frage-/Antwort-Spiel bereit erklärt hast! Preußen in Liga 2. Wie fühlt sich das für dich nach einem Jahr an, wenn du es liest?


Gerald:

Einfach grandios! Im Januar 2024 waren wir 12. in Liga 3 und ich sehr optimistisch, dass wir als Aufsteiger die Liga halten werden…und jetzt sind wir in Liga 2 über dem Strich und haben teilweise großartig abgeliefert. 

“an einem kalten Freitagabend im Dezember mit 6.000 Leuten in Berlin zu feiern, fühlt sich noch etwas unwirklich an“

Aber mit 8.000 Leuten nach Hamburg zu fahren oder an einem kalten Freitagabend im Dezember mit 6.000 Leuten in Berlin zu feiern, fühlt sich noch etwas unwirklich an. Ich kenne auch noch andere Zeiten…


NMAA:

8000 Fans in Hamburg. Größerer Erfolg bedeutet auch zeitgleich mehr Anhänger*innen. Fluch oder Segen? Wie sieht das bei Heimspielen aus, da ist die Kapazität ja eher begrenzt in eurem Stadion.


Gerald:

Segen! Ich finde es super, wie sich die Wahrnehmung von Preußen in Münster und mittlerweile auch im Münsterland entwickelt hat. Natürlich kommen jetzt auch Leute, die nichts mit der Fanszene zu tun haben und das auch nicht wollen. Das macht die Koordination des Supports nicht leichter. 

“Ich persönlich fand die Stimmung bei den Heimspielen in der letzten Saison besser. Das ist für Münsteraner Verhältnisse aber Klagen auf sehr, sehr hohem Niveau.“

Der Heimbereich ist bislang immer ausverkauft gewesen, da sind dann natürlich auch immer Gelegenheitsbesucherinnen und -besucher dabei, die sich weniger bis überhaupt nicht beteiligen. Ich persönlich fand die Stimmung bei den Heimspielen in der letzten Saison besser. Das ist für Münsteraner Verhältnisse aber Klagen auf sehr, sehr hohem Niveau.


NMAA:

Wie sieht es in der Szene aus? Bekommt diese den Erfolg zu spüren? Wachsen die Gruppen?


Gerald:

Die Zahl der Fanclubs wächst. Auch an Orten, die vorher kein wirkliches Preußengebiet waren, entstehen neue Fanclubs. Die Auswärtsfahrerzahlen sind in die Höhe gegangen, auch zu den weiter entfernten Spielen. Viele ältere Leute sind wieder aktiver geworden.

Ob die Ultraszene jetzt mehr Zulauf hat, kann ich nicht genau sagen. Es ist halt alles mehr und größer geworden.


NMAA:

Bezogen auf die Auswärtsfahrten: Welches war für euch das Highlight der Hinrunde?


Gerald:

Direkt beim ersten Spiel in Fürth waren die Anzahl und die Stimmung im Gästeblock schon bemerkenswert. Da war zu erahnen, wohin die Reise diese Saison gehen kann. 

“Irgendwann wussten die Vorsänger nicht mehr, was sie anstimmen sollen…“

Beim Last-Minute-Ausgleich in Karlsruhe ist der Block herrlich durchgedreht. Ganz zu schweigen vom Sieg in Berlin inklusive der einstündigen Party nach Schlusspfiff! Irgendwann wussten die Vorsänger nicht mehr, was sie anstimmen sollen…


NMAA:

Zuletzt hattet ihr ja eine Menge größerer Szenen zu Gast. Wer hinterließ bisher die beste Visitenkarte, was den Support betrifft?


Gerald:

Stuttgart im Pokal war schon eine Hausnummer! In Sachen Mitmachquote und Konstanz des Supports war auch der Auftritt von Magdeburg stark. Und die Stadt am Rhein nördlich von Bonn war auch nicht ganz so schlecht, auch wenn ich das ungern sage.


NMAA:

Soweit man es mitbekommen hat, wurde die Planung für den Stadion-Umbau genehmigt. Ein Generalunternehmer scheint auch gefunden zu sein. Wann kann man also perspektivisch in MS einen neuen Ground besuchen und wie zufrieden ist die Fanszene mit dem Neubau?


Gerald:

Im Optimalfall könnte es sogar schon im 1. Quartal 2025 mit der Westtribüne losgehen, also dort, wo der alte Gästebereich beheimatet war. 

“In der AG Stadion war von Anfang an die Fanszene vertreten, sodass viele Wünsche bereits fester Bestandteil der Ausschreibung waren.“

Im weiteren Optimalfall soll zur Saison 2027/2028 das Stadioninnere dann komplett fertiggestellt sein.

In der AG Stadion war von Anfang an die Fanszene vertreten, sodass viele Wünsche bereits fester Bestandteil der Ausschreibung waren. Daher ist die Zufriedenheit grundsätzlich schon gegeben, wäre da nicht das Thema Stadionname…


NMAA:

Wie wahrscheinlich ist es, dass am Ende des Tages ein Investor als Namensgeber über dem Eingang prangert?


Gerald:

Sehr wahrscheinlich! Das Stadion gehört der Stadt und der Verkauf des Namensrechts ist Teil von deren Finanzplanung. Angeblich könnte die Stadt dazu sogar verpflichtet werden. Es scheint also unausweichlich zu sein, auch wenn es einen Mitgliederbeschluss des Vereins gibt, der aber wohl nicht bindend für die Stadt ist. Ich hoffe einfach darauf, dass es am Ende ein regionaler Sponsor wird, der das Stadion dann XYZ-Preußenstadion tauft und aus unserer Spielstätte nicht die XYZ-Arena wird.


NMAA:

Je höher die Liga, desto größer der kommerzielle Rahmen, der den Verein umgibt. Stellst du abgesehen vom Stadionnamen noch andere Entwicklungen fest, die den Fans sauer aufstoßen?


Gerald:

Aktuell überwiegt ganz klar die Freude, nach den beiden Aufstiegen gegen so namhafte Gegner und in diesen ganzen großen Stadien zu spielen. Mir persönlich sind diese Begleiterscheinungen gerade jedenfalls deutlich lieber als Spiele gegen 2. Mannschaften. Mal schauen, wie ich nach weiteren Saisons in der 2. Bundesliga dazu stehe.


NMAA:

Fast Forward: Wo siehst du den SCP in den kommenden 3 Jahren?


Gerald:

Champions League! Damit ich dann auch wirklich beurteilen kann, ob die kommerziellen Begleiterscheinungen wirklich noch tragbar für mein persönliches Fußballerlebnis sind. Im Ernst: es wäre ein Traum, in 3 Jahren im neuen Stadion zu stehen und Preußen in der 2. Bundesliga zu sehen, ohne als natürlicher Abstiegsfavorit zu gelten.


NMAA:

Champions League klingt ambitioniert! In der SCP Doku auf einem bekannten Streaming-Dienst gewinnt man den Eindruck, es existiert eine komplette Einheit zwischen Fans, Mannschaft und Verein. Die Realität sieht sicher anders aus. Was macht den SCP aktuell für dich aus, was Außenstehende nicht sehen können?


Gerald:

Diese Einheit ist seit einiger Zeit so stark wie wahrscheinlich noch nie. Das „Alle zusammen für Preußen Münster“ ist aktuell mehr als nur ein Fangesang. Unabhängig von den Spielergebnissen bleibt der Block gesammelt im Stadion, bis dass gemeinsam mit der kompletten Mannschaft gesungen wurde. Auch nach Spielen wie der 4:0-Niederlage zu Beginn der letzten Saison in Ostwestfalen ist niemand früher raus, es war kein böses Wort zu hören und das „Alle zusammen“ war lauter denn je. Es herrscht das Gefühl, die Mannschaft gibt immer alles und im Gegenzug merkt auch die Mannschaft, dass die Fans immer alles geben. Dadurch ist eine gegenseitige Wertschätzung entstanden, die authentisch daherkommt und schon bemerkenswert ist.

“Zusammengefasst: Es gab wahrscheinlich nie bessere Zeiten, Preußenfan zu sein, als jetzt!“

Auch zwischen Fanszene und Verein stimmt vieles. Gutes Beispiel: Durch den Aufstieg in die 3. Liga wurde der Verein zum „Club-Fan-Dialog“ gemäß Lizenz- bzw. Zulassungsordnung von DFB und DFL verpflichtet. Die größte Herausforderung war nicht, Vertreterinnen und Vertreter der Fanszene und der Vereinsführung an einen Tisch zu bekommen, sondern Parallelstrukturen zu vermeiden, da es schon vorher einen regen und teilweise auch formellen Austausch gab.

Zusammengefasst: Es gab wahrscheinlich nie bessere Zeiten, Preußenfan zu sein, als jetzt! 😄



NMAA:

Das ist ein schöner Schlusssatz! Die letzten Worte gehören wie immer dir! Danke lieber Gerald und viel Erfolg in der Rückrunde.


Gerald:

Dem stimme ich zu. Also nochmal: Es gab wahrscheinlich nie bessere Zeiten, Preußenfan zu sein, als jetzt!

Sonntag, 12. Januar 2025

Nächstes Mal auf Asche - International - Boxing Days UK 2024

England Tour 2024 von Dirk Deutschländer 

Der liebe Dirk Deutschländer war wieder on Tour. Wie im vergangenen Jahr starten wir auch in diesem mit einem ausführlichen Bericht über die Boxing-Days. Wer also wissen möchte in welchem Stadion man noch hochprozentigen Schnaps erwerben kann, wieso Dirk‘s Darm hellseherische Fähigkeiten besitzt und wie man beim Hunderennen Millionen macht, ist hier richtig! Gut Schiss….ähhhh…Schuss.

Aber lest einfach selbst!


Da war er wieder. Der 25. Dezember. Wie im Vorjahr stiegen um ca. 12 Uhr 6 Feinde des Fußballs in einen Neuner-Bus und machten sich auf den Weg nach Großbritannien.

Am Starttag geht es hauptsächlich um km abreißen. Durch den Tunnel und dann nochmal 4 Stunden zu unserem ersten Ziel nach Stoke on Trent. Die Reisegruppe war exakt die Truppe aus dem Vorjahr (3x K‘lautern,2x Fortuna und 1x KFC). Never change a winning team ;-)

 

26.12. Boxing Day

Ich hatte schon so ein komisches Gefühl. Nach reichhaltigem englischem Frühstück hatte ich immer noch festen Stuhlgang. Das war mir nicht geheuer. Tja und Zack kam die erste Hiobsbotschaft. Unser erster Kick um 12:00Uhr (Whitchurch Alport—Stone Old Alleynians) ist abgesagt. Kurz nach Alternativen gesucht, aber nichts wirklich Sinnvolles gefunden. Dann eben früher nach Wrexham. Gesagt, getan!

Früh am Stadion, guter Parkplatz, dann nen ordentlichen Burger vor dem Ground gegessen und ab in den Pub „The Turf“, der direkt neben dem Stadion liegt.

Das „Y Cae Ras Stadium“ ( Racecourse Ground) bietet 13500 Plätze auf drei überdachten Tribünen und einer Hintertor-Stahlrohrtribüne, die nicht überdacht ist. Heute waren 13.313 Zuschauer (1268 Gäste) vor Ort.


Die Gäste aus Blackpool jubelten früh über ein Tor ihrer Mannschaft, welches wir nicht sehen konnten. Da wir hinter dem anderen Tor saßen und der Nebel recht dicht, war unsere Sicht etwas eingeschränkt. Die Gastgeber kamen ihrer Favoritenrolle nach und glichen noch in der ersten Hälfte durch ein Traumtor zum 1:1 aus.

Nach dem Wechsel war Wrexham zwar klar feldüberlegen, aber irgendwie wollte der Ball nicht rein. Blackpool verteidigte nur noch und wurde dann spät durch ein Handelfmeter-Tor bestraft(88. Min.). Fußballerisch war es ein guter Start in die Tour und auch der Support auf beiden Seiten war in Ordnung. Aaaaaaaaaaaber!!!

Es gibt gerade hier, eine andere Seite der Medaille. Denn seit dem Einstieg von US Schauspieler Ryan Reynolds und einem Kollegen ist hier vieles nicht mehr wie vorher. Zwei Aufstiege in drei Jahren und auch jetzt klopft man an die Tür zur Championship. Dazu gibt es eine Wrexham Doku oder sowas und die Fußball-Touris geben sich hier die Klinke in die Hand. Es war ein wirklich netter Nachmittag, aber hier fühlt sich jetzt schon einiges sehr falsch an.

Danach ging es wieder zum Hotel nach Stoke und per Taxi zum Bet365 Stadium in Stoke.

Das Bet365 Stadium(Britannia Stadium) fasst 30.089 Plätze und durfte mich heute zum zweiten Mal als Gast begrüßen. Da die anderen 5 hier noch nicht waren, musste ich diesmal in den sauren Apfel beißen. Das heutige Abendspiel verfolgten 24.738 Zuschauer, davon waren 3383 Gäste aus Leeds vor Ort. Der Ground lohnt sich aber auch beim zweiten Mal. Ist ein Allseater, komplett überdacht. Dazu ein Wahnsinnsangebot an Getränken und Speisen. Alleine, dass man hier Bourbon und Gin IM Stadion kaufen konnte, war sehr beeindruckend.

Das Spiel ist recht schnell erzählt. Zwischen Stoke und Leeds ist ein Klassenunterschied, der sich auch in etwa in der Tabelle wieder spiegelt (19 gegen 3). Der Gastgeber war immer einen Schritt zu langsam und in der Abwehr auch völlig unsortiert. Das 0:1 zur Pause war doch sehr schmeichelhaft für Stoke. Nach dem Wechsel weiter dasselbe Bild. 

Als die Gäste dann nach knapp ner Stunde auf 2:0 erhöhten, wurde der Wandertag in Stoke ausgerufen. Selten gesehen, dass sich ein Stadion so schnell und früh leert. Der Gästeblock feierte noch ausgiebig den absolut verdienten Auswärtssieg.

Für uns ging es noch auf ein Pint in die Innenstadt und später landeten wir noch in nem Casino mit LateBar.


27.12.

Heute ließen wir es gemütlich angehen. Gegen Mittag ging es nach Welshpool in Wales, genauer gesagt zum Powis Castle und Garden. Etwas Kultur gehört halt immer auch zum jährlichen Programm. Leider trübte auch hier der Nebel etwas den Blick von außen auf die Burg, die etwa aus dem 12./13. Jahrhundert stammt. Allerdings legt man hier sehr großen Wert darauf, dass diese Burg von Walisern gebaut wurde und nicht wie viele andere in Wales von Engländern. Seit 1952 ist die Burg mit ihren schönen und weitläufigen Gärten im Besitz des National Trust.

Nach dieser geballten Ladung Kultur ging es nach Welshpool, zuerst gab es Fish&Chips und danach ging es in „The Talbot“. Ein wirklich großartiger, urgemütlicher, kleiner Pub.

Allerdings, wie es oft im Leben ist, warteten wieder wichtige Dinge, die erledigt werden mussten.

Um 19:30 Uhr startete hier das Derby Welshpool Town FC—Waterloo Rovers FC. Ein Kick aus der vierten walisischen Liga.

Der Platz entsprach von der Qualität her etwa den Rheinwiesen in Düsseldorf. Das fußballerische Niveau würde ich so bei Bezirksliga einordnen. Trotzdem entwickelte sich ein lustiger Kick, mit vielen Slapstick-Einlagen. Die Linienrichter waren übrigens immer Ersatzspieler der jeweiligen Teams und durften auch Abseits anzeigen. Mehr als kurios, das Ganze. Dieses Spektakel sahen sich etwa 150 Leute an und der Gast ging durch ein Elfmetertor mit 0:1 als Sieger vom Platz.


Der Rückweg war auf dunklen, sehr nebligen Landstraßen etwas abenteuerlich, aber Jörn kutschierte uns gekonnt zum Hotel zurück.


28.12.

Heute standen dann auch wieder 2 Spiele an. Es ging zurück in den Südwesten der Insel, denn um 12:30 Uhr stand das Spiel Holyport FC—Wokingham Town FC auf dem Programm. Das ist die Combined Counties League Premier Division North, wer kennt sie nicht. Als Ligalevel ist das hier dann die neunte Liga. Der Ground hat eine kleine Tribüne, leckeren Tee und ein mega leckeres „Matchday-Special“ (Baguette mit Würstchen, Bacon und Spiegelei). Die Zuschauerzahl dürfte bei etwa 150 gelegen haben. Irgendwie war der Gast spielerisch besser, aber der Gastgeber nutzte eine eigene Ecke zum 1:0-Siegtreffer.


Mit dem Schlusspfiff ging es auf direktem Weg zum Auto, um die etwa 10 km zum nächsten Ground in Angriff zu nehmen. Denn um 15:00 Uhr wartete mit Marlow FC—Sholing FC noch ein Spiel der Southern League Premier Division South (Ligalevel 7) auf uns.

Richtig netter Ground wartete auf uns. Kleine Tribüne mit Shop und Bar unten drin, zwei Seiten mit ner Tribüne, aber alles Stehplätze. Das Beste war am Eingang das Schild „Strictly no alcohol allowed in this Ground“ und 20 Meter weiter haben wir uns erstmal ein Bier in der Bar auf dem Stehplatz geholt ;-). Konsequenz ist immer wichtig im Leben.

Sportlich wurde auch einiges den etwa 400 Zuschauern (davon 50 Gäste) geboten. Die Gastgeber versuchten, sich mit allem zu wehren, was ihnen zur Verfügung stand. Leider reichte es am Ende nicht und man musste sich mit 2:3 geschlagen geben. Man sah zwischendurch schon ab und zu, warum sie am Tabellenende stehen. Aber kämpfen können sie. Insgesamt ein sehr sympathischer Verein, der auch noch einen Rekord hält. Denn der Marlow FC ist der einzige Verein, der seit der Erfindung/Einführung des FA Cups im Jahre 1871 immer an diesem Wettbewerb teilgenommen hat.

Danach ging es nach London Eltham zum Hotel und nach ein paar Pints war auch dieser Abend vorbei.

29.12

Heute stand ein wenig Organisation auf dem Programm, denn unser Plan für heute war recht sportlich. Zuerst wurde der Neuner-Bus in der Nähe vom Selhurst Park auf einem gebuchten Parkplatz abgestellt. Danach Tickets umtauschen, kurzer Fan-Shop Besuch und dann per Taxi zum Hayes Lane Stadium. Denn um 12:30 Uhr war Anstoß bei Bromley FC—Swindon Town.

Beide Hintertorseiten mit überdachten Stehplätzen, die Gegengerade bietet dagegen Stehplätze ohne Dach, dazu kommt noch eine kleine Haupttribüne und alles zusammen macht diesen Ground zu einem Schmuckkästchen. Mit 3833 Zuschauern (ca. 400 Gäste) meldete der Gastgeber heute auch „sold out“, trotz einer Kapazität von 5000.


Spielerisch war es in der ersten Halbzeit furchtbar. Im zweiten Durchgang fielen beide Tore innerhalb von 3 Minuten und danach war es wieder furchtbar. So machten wir uns wenig Sorgen etwas zu verpassen, als wir 10 Minuten vor Schluss zu unserem wartenden Taxifahrer ins Auto stiegen. Zeitlich passte alles und rechtzeitig quetschten wir uns durch das viel zu enge Drehkreuz in den Selhurst Park. Ein Allseater (25.486 Plätze), der in diesem Jahr seinen hundertsten Geburtstag feiert. Mit 25.130 (1500 Gäste) gab es auch hier heute ein „Sold out“. Das Kellerduell (16 gegen 20) war spielerisch nicht hochklassig, aber sehr intensiv. Die Gäste schockten in der 15. Minute den Selhurst Park und gingen durch die erste gelungene Aktion mit 0:1 in Führung. Doch danach wurde es auch bei den Eagles besser. Noch vor der Pause fiel der umjubelte Ausgleich.


Im zweiten Abschnitt starteten die Gastgeber mit einem frühen Tor, aber verpassten es trotz Überlegenheit nachzulegen. So blieb es bis zum Schluss spannend, auch wenn man nicht wirklich das Gefühl hatte, dass der Tabellenletzte nochmal treffen könnte.


Danke nochmal an Alex und Kevin für das Tickets organisieren, der Selhurst Park ist auf jeden Fall großartig.

Aber unser „Arbeitstag“ war noch lange nicht beendet. Nach einem abschließenden Besuch im Palace Shop ging es noch zum Ladbrokes Stadium Crayford zum Windhundrennen.

Das Essen war OK, Bier gab es irgendwann nicht mehr und die Hunde liefen auch irgendwie nicht so wie wir wollten. Trotzdem hatten wir unseren Spaß. Vor allem, wenn man auf einen Hund wettet, der in den Startblock getragen werden muss. Dafür war er lange vorne, ging aber nur als Zweiter durchs Ziel.

Am Hotel waren wir dann alle ziemlich platt und es gab nur noch einen Absacker, ehe wir uns in den letzten Schlaf auf der Insel begaben.


30.12.

Heute wurde lange geschlafen und spät ausgecheckt.

Unser erster Weg heute führte uns wieder zu einer anderen Sportart, mit einem überragenden „Ground“. Es ging zum All England Lawn Tennis and Croquet Club nach Wimbledon. Das Museum ist sehr geil und der Besuch auf dem Center Court war auch ohne Spiel ein Erlebnis.



Danach ging es für Speis und Trank in einen Pub und von dort zu unserem letzten Spiel der Tour.

AFC Wimbledon—Gillingham FC im Cherry Red Records Stadium.

Die Geschichte des AFC Wimbledon sollte allgemein bekannt sein. Der alte Klub (Wimbledon FC) wurde nach Milton Keynes verlegt und das Stadion an der Plough Lane abgerissen. 2002 wurde dann der AFC Wimbledon von Fans gegründet. Die Rückkehr an die Plough Lane erfolgte am 03.11.2020, auch wenn der neue Ground 300 Meter vom alten entfernt liegt. Die neue Plough Lane hat definitiv Charme, Allseater und komplett überdacht. Dazu von den Fans komplett beflaggt und auch die Stimmung war ordentlich.

Mit 8281 Zuschauern war der 9000-Plätze-Ground auch sehr gut besucht.

Das Spiel selber war eher ausgeglichen, nur kurz nach der Pause traf der Gastgeber zum entscheidenden 1:0 Sieg.

Danach ging es wieder zum Auto, durch den Tunnel und am frühen Silvester Morgen hatte uns NRW wieder.

Eine abermals großartige Tour liegt hinter uns und hoffentlich kommt bald der neue Spielplan raus.

 

26.12. AFC Wrexham—Blackpool FC 2:1 (1:1)

26.12. Stoke City—Leeds United 0:2 (0:1)

27.12. Welshpool Town FC—Waterloo Rovers FC 0:1 (0:0)

28.12. Holyport FC—Wokingham Town FC 1:0 (0:0)

28.12. Marlow FC—Sholing FC 2:3 (1:2)

29.12. Bromley FC—Swindon Town 1:1 (0:0)

29.12. Crystal Palace—Southampton FC 2:1 (1:1)

30.12. AFC Wimbledon—Gillingham FC 1:0 (0:0)



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