Sonntag, 2. Juni 2024

Nächstes Mal auf Asche - International - Pokalfinale Belgien 2024

Pokalfinale Belgien 

Royal Antwerpen – Union St. Gilloise 

Wem es aufgefallen ist: Die Benelux-Länder sind bei unserer Groundhopping-Crew im Jahr 2024 hoch im Trend. In grenznahen Gebieten wird man an den Wochenenden in ausgiebiger Form immer nach einem neuen Stadion fündig. Für den 09.05.2024 hatten wir uns aber etwas Besonderes einfallen lassen….wir und etwa 1000 andere Groundhopping-Begeisterte. Ins König Baudouin Stadion ging der Ausflug. Pokalfinale in Belgien! 

Untergebracht in der Stadtmitte und leicht lädiert durch einen ausgiebigen Ausflug am Vorabend, bei dem am Ende jenes Abends Völkerverständigung großgeschrieben und bis in die frühen Morgenstunden gefeiert wurde, machten wir uns via Tram auf den Weg zum heutigen Highlight. 


Erst kurz vorm Stadion konnten wir wahrnehmen: Hier wird heute Fußball gespielt. An der Spielstätte angekommen, entsteht jedoch recht zügig Pokal-Feeling. Fanmarsch, Fackeln, feiernde Fans. Wir genießen den Trubel. 


Da man uns nirgends so richtig einordnen kann und wir ungern den Groll irgendeiner Fanszene auf uns ziehen wollten, entscheiden wir uns 1,5 Stunden vor Anpfiff das Stadion zu betreten. 


3 Jupiler später sitzen wir auf der Haupttribüne. Antwerpen mit einem beachtlichen Haufen Anhang vor Ort. Die Szene steht geschlossen in einem Block mit schwarzen T-Shirts. Etliche Banner behängen die Zäune des Nationalstadions.


Auf der anderen Seite steht die Anhängerschaft der Heimmannschaft zwar weniger geordnet und spärlicher beflaggt, weiß allerdings akustisch bereits vor dem Anpfiff Akzente zu setzen. 

Zum Anpfiff ein paar rot-gelbe Rauchtöpfe und eine kleine Choreo. 

Auf der anderen – der Antwerpener Seite –  hingegen komplette Eskalation. Die Choreo etwas misslungen. Die Pyroshow dafür amtlich. Über mehrere Minuten feuert der in schwarz gekleidete Block den Silvester-Bestand der letzten 10 Jahre ab. Stimmungslage: englisch. Hin und wieder singt die gesamte Kurve und dann wird es auch irre laut. Zutreffend dabei sind die Banner mit der Aufschrift: „Antwerpe Casuals“. 

Spielerisch gibt von Minute 1, Saint Gilloise den Ton an. Antwerpen ist zwar sehr bemüht, aber kann spielerisch nicht mithalten. Verdient fällt zur 45. Minute das 1:0 für Union. Die letzten 10 Minuten werden nochmals recht spannend. Aufbäumen auf Antwerpener Seite. Es bleibt allerdings beim 1:0. Der Pokal geht an Union St. Gilloise. Verwunderlich ist, dass trotz des weiterhin voll besetzten Stadions, kein Bier mehr ausgeschenkt wird. Eine Feier auf dem Trockenen. Das veranlasst uns dazu, die nächstgelegene Kneipe aufzusuchen, um dort weitere Flüssig-Nahrung aufzunehmen. Ausklingen lassen wir den Tag im Stadtzentrum von Brüssel, in welchem wiederum vom Pokalsieg keine Spur ist, es jedoch dieses Bier gibt, von dem alle immer reden.


Guten Start in die neue Woche!

Donnerstag, 30. Mai 2024

NMAA - DSC 99 - DJK TUSA 06

Erster Mai - Tag der Arbeit. Gearbeitet wurde auch an der Windscheidtstraße in Düsseldorf Derendorf/Zoo-Viertel. 


Bei hochsommerlichen Temperaturen traten die beiden Düsseldorfer Teams gegeneinander an. An den Platz zog es an diesem Nachmittag ebenfalls gut und gerne 70 Fans, die dem Treiben auf dem künstlichen Grün beiwohnen wollten. Zugegebenermaßen scheinen manche die frische Luft eher zum auskatern des evtl. eskalierten „Tanz in den Mai“ zu nutzen. Na dann Prost!


Das Gelände des DSC99 im Herzen von Düsseldorf kommt am Kunstrasen mit einer kleinen Stehtribüne daher. Schatten wurde an diesem Nachmittag allerdings lediglich durch 1–2 Sträucher gespendet, ansonsten müssen sich Besucher*innen vom Lorenz braten lassen. 

Am Rande des Spielfeldes steht eine kleine Getränke + Bratwurst Bude, die alles serviert, was das Hopping-Herz begehrt. Die vegetarische Auswahl ist leider begrenzt. Mag daran liegen, dass die Anlage von Griechen betrieben wird und die Griechen machen bekanntermaßen, dann eben Lamm, wenn wer auf Fleisch verzichten möchte😉. 


Das Spiel: TUSA steht eigentlich ziemlich gut. Gefeiert hat von den Akteuren auf dem Platz offenbar niemand. Chris Fuchs kassiert allerdings pünktlich zum Halbzeit-Pfiff Rot. Kacke! 

3 Minuten nach Wiederanpfiff kassiert TUSA den 1:0 Rückstand bei den schwarz weißen im Schatten des ARAG-Hochhauses. Die Fleheraner kämpfen weiter; der zwischenzeitliche Ausgleich von Ezra Oduro ändert jedoch nichts an der 4:2 Niederlage. Dennoch ein ansehnlicher Kick mit hitzigen Temperaturen. 


Bleibt gesund!

Dienstag, 23. April 2024

NMAA - Rhenania Hochdahl - DJK TUSA Düsseldorf

Was wäre die Welt schön, wenn es nicht dauernd regnen würde? Fußball zum Beispiel, wäre ein wirklich weitaus angenehmeres Hobby und mit Sicherheit förderlicher für die gesundheitliche Verfassung, wenn…ja wenn man nicht ständig im Regen, Hagel, Schnee stünde, um wenige – Achtung Wortwitz –  Lichtblicke später ein paar Sonnenstrahlen genießen zu dürfen, weitere wenige Minütchen später steht der geschundene Körper erneut in irgendeiner April-Witterung, die einem Besuch auf der Wildwasserbahn gleicht. Am Sonntag auch. Dabei war’s ja der SONNtag…ganz ohne SONNE! Herzallerliebst! 


Aber genug von der Wetter-Wut! 

TUSA spielt auswärts an der Grünstraße in Hochdahl. Rhenania heißt der heutige Gastgeber. Der Sportclub schaut auf eine beachtliche Vita zurück, in welcher laut Vereins-Historie bereits (fast) der Aufstieg in die Verbandsliga gelang (wir haben Fragen!). Was sich sympathisch liest, ist im echten Leben nicht weniger sympathisch. Die schöne Anlage in Erkrath (Hochdahl) verfügt sogar über eine digitale Anzeigetafel. Dazu versorgt eine unglaublich freundliche Bedienung die Fans mit allen Köstlichkeiten, die das Fußballherz begehrt. Füchschen Alt, Krombacher oder Bolten zu drei Euronen direkt aus der Flasche. Die Softdrinks kommen aus wiederverwertbaren, Logo-bedruckten Vereinsbechern. Top! 

Bis darauf, dass kein Eintritt für die Damen verlangt wurde, ist dort alles perfekt (ehrlich, dieser Geschlechter-Unsinn ist doch so 1990 Leute😉). 


Nah dran am Wohlfühl-Faktor daheim, bei Mo‘s Bude an der Fleher Straße.


Gut und gerne 50 Anwesende wollten heute dem Treiben der beiden Teams beiwohnen und die wurden belohnt.


Die zwei Mannschaften boten eine spannende Partie und um ehrlich zu sein, geht der Auswärtssieg zu einem Großteil auf die Kappe von TUSA Torhüter Ferdi Rosen, der mehr als einmal die Fleheraner auf der Siegerstraße hielt. Klasse Leistung des Keepers. Dazu kommen zwei wunderbare Treffer von Johnny Seaman + ein schön heraus gespielter Konter mit Abschluss durch Leander Kniffler. Zum Ende hin mussten es die Düsseldorfer natürlich nochmals gewohnt spannend machen, aber sechs Herztabletten später konnten drei Punkte aus dem Kreis Mettmann entführt werden. 1:3 aus Sicht der Hochdahler, die ebenfalls eine starke Partie lieferten. Das Glück war aber heute mit den Rot-Weißen und so findet eine recht holprige Saison auf der Zielgeraden aktuell scheinbar einen versöhnlichen Ausgang. 

Mal wieder eine großartige Werbung für den Amateurfußball. Ein Besuch bei Rhenania – unabhängig vom Gast – sei allen Leser*innen wärmstens empfohlen. 


Falls jemand aus Hochdahl diesen Text liest:

Wen müssen wir bestechen, damit in Flehe auch so eine sexy Anzeigetafel steht? 


Guten Start in die Woche, euch allen!



Sonntag, 21. April 2024

NMAA - Bremer SV – Holstein Kiel 2

16.03.2024

Der Samstag begann mit einem amtlichen Kater. Das zurückliegende Massendefekt-Konzert zehrte an den Kräften. Zu allem Überfluss stand zwei Stunden vor Check-out die Reinigungskraft im Hotelzimmer und brüllt „Aufstehen! Ich will hier sauber machen!“.


Völlig irritiert entgegnete man:“Ey ehrlich!?Dann wisch um mich herum! Ich bleib noch liegen bis Ultimo!“


Das Hotel fällt definitiv für weitere Übernachtungen raus! Nach einer kurzen Dusche und weiterem Kaffee in die linke Herzkammer konnte man zumindest den ein oder anderen Schritt vor die Tür wagen. Bis zum Anstoß galt es aber noch etwas Zeit zu vertrödeln. Sightseeingtour durch Bremen – mit beachtlichem Schädel. Zu empfehlen ist auf jeden Fall das Schnoor Viertel, welches in der dösigen Fantasie aussieht wie die Gasse unter der Winkelgasse in der Harry Potter Saga. Nur eben ohne Lord Voldemort und Tod&Teufel. 


Zwei Liter Wasser und eine 600er IBU später geht es zum Panzenberg. Der Heimstätte des Bremer SV. 



Schon der Eingang begeistert die Besucher*innen. Ein paar Punker stehen davor, während aus einer Box das „Best-of“ der deutschen Punk-Musik ballert. Eine Menge Graffiti, die keinerlei Missverständnisse aufkommen lassen, dass Intoleranz und Rassismus hier nicht mal bis zum Bordstein kommen, zieren den unter einer Brücke liegenden Eingang des Stadions. Die letzten paar Cent werden zusammengekratzt, um noch ein Ticket zu ergattern. Pro Tip: Auch in Bremen ist das Mitführen von gefährlichen Gegenständen verboten und nur aufgrund des guten Herzens einer Ordnungskraft konnte das Gepäck mit ins Stadion. 

Endlich drin! Das Auge wird belohnt mit einem Ausblick auf die zwei ausgebauten Längsseiten des herrlichen Ground. Die Gegengerade – Heimat der Fanszene – ist eine mehrstufige Stehtribüne. Zur gegenüberliegenden Seite blickt man auf eine überdachte Tribüne mit überwiegend Sitzplätzen. 

Die Versorgung erhält aufgrund nachhaltiger Verpackungen und veganer Alternativen eine glatte 10/10. 


Hier passt alles!


Zum Spiel:

Der Bremer SV gerät zur 40 Minute in Unterzahl. Notbremse – rot!

Was dann passiert, ist ein Fußball-Märchen.

Kiel drückt natürlich auf die Führung. Doch nach einem Konter in der 60. Minute machen die Bremer das 1:0. Das Spiel kippt zugunsten der sich aufopfernden blau-weißen von der Weser. Man bemerkt keinerlei Unterschied, was die Anzahl der Akteure auf dem Platz betrifft. Im Gegenteil – kurz vor Ende macht der BSV den berühmten Sack zu und holt einen 2:0 Sieg nach fantastischem Kampf! 



Ein absoluter Tipp! Geht zum BSV, wenn ihr in Bremen seid!

Samstag, 23. März 2024

Auf die Ohren - Massendefekt – "Tower" Bremen

oder

„Es war wirklich eine der besten Ideen, die Katze unter Drogen zu setzen.“

Nach ungefähr 7 Stunden im Stau, erreichte unser Hopping-Mobil das norddeutsche Bundesland Bremen… Vollsperrung auf der A1 sei Dank, konnten wir nach hektischem Einparken, dann doch noch im proppenvollen Tower-Club den Klängen der Meerbuscher Punk-Rock Kombo lauschen. Einen amtlichen Abriss haben die Jungs hingelegt und mit Freude konnten wir die Textsicherheit des anwesenden Publikums vernehmen. Die neue Platte „Lass die Hunde warten“ kommt gut an. 

Während also mit dem ersten Sekt nach der stundenlangen Stau-Tyrannei angestoßen wurde, gibt Nico alias JNSN ein kurzes Stelldichein auf der Klampfe. 

Was uns gut gefällt: Die Band hat ebenfalls die Zeichen der Zeit erkannt und wird nicht müde, die Fans auf die aktuelle Problematik des ausufernden Rechtsruck aufmerksam zu machen. Kann man unserer Ansicht nach, gar nicht häufig genug machen. 

Massendefekt feuern so ziemlich alles an Hits ab, was die Band-Historie hergibt. Der Laden schwitzt im Kollektiv. Nach 2 Stunden und unzähligen Zugaben ist der Spaß vorbei. Mit Fug und Recht können wir der Kapelle ein Eintrittspreis-Leistungs-Verhältnis attestieren, welches seinesgleichen sucht. Starke Show.

Wir versacken nach dem Gig gemeinsam mit der Band in den Kneipen Bremens. Ein rundum gelungener Abend! Danke!


Zur Katze:

Wenige Minuten nachdem eine unserer Mitstreiterinnen eingestiegen ist, wird folgende Theorie bzw. Praxis aufgestellt:

Monolog:

Unsere Katze frisst nicht mehr und sie ist unleidlich... kein schmusen kein gar nichts.

-Kunstpause-

Monolog:

Wusstet ihr, dass es Psychopharmaka für Katzen gibt? (Fragezeichen verlassen aus den Köpfen der Mithörenden das Auto).

-Kunstpause-

Monolog:

Naja vielleicht hat die Tierärztin das auch bereits verschrieben... der Katze geht es aber viel besser. Sie frisst, schmust und erfreut sich ihres hohen Alters.

[Aufatmen aller Anwesenden]

-Kunstpause-

Monolog:

In Nachbetrachtung war’s wirklich die beste Idee, die Katze unter Drogen zu setzen.

-Ende-

Der Katze geht es gut. Hätten wir die Wirkung der Medikamente allerdings vor Abfahrt gewusst, hätten wir das Tier mit nach Bremen genommen. In den 7 Stunden Stau hätten zumindest alle Mitreisenden einmal über das Kätzchen lecken können, um wenigstens ein bisschen die Nerven zu behalten. Naja….aber irgendwas ist halt immer….


*Beim Aufschreiben dieses Textes ist kein Tier unter Drogen gesetzt, abgeleckt worden oder zu Schaden gekommen. Das passiert uns auch sonst eher selten! 


Miau!

Freitag, 15. März 2024

NMAA - Türkgücü Ratingen - DJK TUSA Düsseldorf

Fußball stand hoch im Kurs am Wochenende. Klar ging es dann am Sonntag zu „unserer“ TUSA nach Ratingen. Die rot-weißen Jungs traten im Auswärtsspiel bei Türkgücü Ratingen an. 

Nach ungefähr 7,5 Stunden Parkplatzsuche erreichte der Tross dann auch endlich das neue Gelände der Ratinger Kicker. Eine schöne Anlage mit kleiner Steh-Traverse an einer Längsseite und Köfte, Pommes, sowie hervorragendem Çay aus dem Vereinsheim. 

Gut und gerne 100 Fans wohnten dem Spiel auf dem Rasen bei und das war gar nicht mal so schlecht. 

Während in der ersten Hälfte die Fleheraner drückten und mit Recht 1:0 in Führung gingen, hielt Türkgücü tapfer dagegen. 1:1 hieß es zur Pause. 

Halbzeit – erstmal nen Çay! 

In der zweiten Spielhälfte macht TUSA weiter Druck. Aber auch die Ratinger Hausherren kommen zu einigen guten Chancen. Das Ganze geht bis zur 60. Minute verhältnismäßig kontrolliert, danach: Offenes Visier. Mit kontrolliertem Ballspiel war da nicht mehr viel. Auf dem Platz ging es heiß her. Auf den Rängen Derby Pöbeleien. Manchmal albern! Manchmal lästig! Im Ausgang aber – und das ist wichtig – alles friedlich! Gehört eben dazu. Irgendwann steht es 2:2 und alle Anwesenden benötigen Herztabletten. Nach 90 Minuten existiert am Spielfeldrand nur noch die Hoffnung auf Abpfiff. Irgendwann Feierabend! 2:2! Alle laufen umgehend zum Defibrillator, um die Pumpe erneut zu regulieren. Was ein Match! Zwei Teams, die absolute Werbung für den Amateurfußball gemacht haben. Weiter so!



Mittwoch, 13. März 2024

NMAA - DJK TuS Hordel – SW Wattenscheid 08

Den Ruhrpott kann man gleichermaßen lieben und hassen. Hassen zum Beispiel für den ständigen Stau auf der A40. Lieben für das herzlich, grobe Dasein der Menschen aus dem Pott. Am Samstag zog es eine kleine Abordnung in den Schmelztiegel des Ruhrgebiets. Genauer gesagt nach Bochum-Hordel. Selbstverständlich trafen wir dort nicht ein, ohne mindestens 1x für 15 Minuten irgendwo im Stau gestanden zu haben. In der Regel ist das irgendwo zwischen Essen und Bochum…naja.

Latent genervt, jedoch unbeschadet, erreichen wir die Hordeler Heide. Das Stadion des DJK Hordel. Ein echtes Schmuckkästchen finden wir vor. Eine schöne Tribüne ziert die Längsseite am Eingang und eine mehrstufige Traverse die „Gegengerade“. 

Serviert wird hier Fiege zu 2,50€ pro gefülltem Hartplastik-Becher. Ansonsten gibt es von Durstlöscher, über die üblichen Verdächtigen an Softdrinks alles, was das Hopping-Herz für trockene Kehlen begehrt. Wohlgemerkt zu humanen Preisen. 

Hungrige Mägen bedienen sich an Bratwurst, Currywurst oder Pommes. Oder essen alles zusammen auf einmal. 

Die Parkplatzsituation erweist sich ebenfalls als erträglicher als angenommen und das Hopping-Mobil steht in Steinwurfweite in Front of the Eingang. Mit 6€ pro Erwachsenem (kein Blödsinn wie „Frauen kostenlos“), sind wir mehr als gut bedient.

Der Stadionsprecher begrüßt alle Anwesenden zum „heutigen Derby“. Wir können das schlecht beurteilen, allerdings geht es nicht sonderlich hitzig auf oder neben dem künstlichen Grün her. Bis auf die Musikauswahl, welche so ziemlich alle Schlager dieses Planeten zum Besten gab, passte uns alles, was den Austragungsort der Partie betraf. 


Zum Spiel:

Hordel ist – insbesondere durch eine bärenstarke Nummer 30 – den Gästen aus Wattenscheid überlegen. Nach mehreren vergebenen Chancen („Kerl…Kerl…Kerl“) setzt sich Hordel durch und schiebt nach Strafraum-Gewusel und 20 Minuten, zum 1:0 ein. Acht Minuten später sahen die 150 Fußballfans den Ball schon neben der Kiste landen… die 150 Leute und der eine Torhüter von Wattenscheid… tja, was sollen wir sagen. Alle irrten sich. Platziert geht die Kugel zum 2:0 für die Hausherren ins Netz. 


Als der Schiri zur Pause pfeift, sind die Gäste mit dem 2:0 Rückstand gut bedient.  

Halbzeit – weiter spielt der Schlagermarathon…Ja, herrlich!


Zweite Hälfte!

Wattenscheid bäumt sich für wenige Minuten nochmals auf, kann jedoch gegen die deutlich stärkere Elf aus Hordel nichts mehr bewirken. Im Gegenteil. Hordel legt nach. 3:0 und 4:0 machen den „Sack zu“ und sorgen für gute Laune auf der Tribüne. 

Pünktlich bläst der Schiri auch zum Feierabend in die Pfeife. Wir sind – trotz des guten Spiels – gar nicht so unglücklich darüber, denn ohne Sonne ist es immer noch bitterkalt. 


Uns treibt der Hunger noch in eine stilechte Imbissbude um die Ecke, wo wir genauso stilecht mit den Worten „Wir ham’ zu! Die andern könn’ noch essen! Wenn ihr noch wat wollt, dann geht dat nur mit draußen essen! Hier drin is’ nich’ mehr!“ rausgeworfen werden.

Wir haben draußen gegessen…und es war gar nicht mal so lecker😅. Der Ruhrpott halt…

Montag, 11. März 2024

Nächstes Mal auf Asche - International - Hellas Verona – U.S. Sassoulo

Verona ist die Stadt der Widersprüche. Einerseits Wiege DER Romanze:

Romeo & Julia und Stadt der Liebe. Andererseits Brutstätte und Italiens „Labor für Rechtsextremismus“. Die Hellas-Kurve zählt bis heute zu den faschistischsten Italiens und ganz Europas. Die Liste von Übergriffen auf Antifaschist*innen ist alles, aber nicht kurz. 

Befreundete bzw. uns bekannte Italiener*innen fanden schon vor Jahren ihr fußballerisches Zuhause beim unterklassig spielenden Team Virtus Verona. Tatsächlich hätten wir diesem Team lieber einen Besuch abgestattet, allerdings spielten Virtus bereits am Freitagabend. Da verweilten wir noch im Flieger von Kölle in Richtung Bergamo. 


Angestoßen wurde an diesem Sonntag bereits um 12:30 Uhr. Nach der 2-stündigen Zugfahrt (welche uns zwischendurch einen Umstieg in irgendeinem Kaff bescherte, in welchem wir uns sicher waren, dass die italienische Verkehrsgesellschaft Kooperationen – kurzum: hier sind wir richtig am Arsch – mit der Mafia vereinbaren konnte) existierte nicht mehr viel zeitliche Toleranz für einen ausgiebigen Besuch der Stadt vor dem Spiel. 

20 Minuten Fußmarsch zum arg in die Jahre gekommenen, aber charmanten Stadio Marcantonio Bentegodi erschienen als angemessene Reiseroute per pedes. Zeitlich gut getaktet blieb massig Platz auf dem Tacho, um Tickets zu ergattern. Nach einer mahnenden WhatsApp von einem befreundeten Münsteraner mit dem Inhalt „IHR HABT WIRKLICH NOCH KEINE TICKETS?“ wurde uns dann aber doch etwas mulmig. 


Eine komplette Runde, 2-3 Scans der heimischen Fanszene + eine sehr unangenehme Diskussion (wir gestehen jeder/jedem den personal space ein, aber ob ein deutsches „Hau mal ab du Asi!“ gegenüber einem italienischen Hooligan/Ultra die klügste aller „Ich vermeide Streit“ Strategien ist….hmmm….da könnten Feldstudien was anderes belegen….) später stehen wir vor dem Nichts. Kein Ticket, kein Bier, keine Toilette – dafür jede Menge Streit mit Dritten. Wir starten einen letzten Versuch. Da!!! Kassenhäuschen! 


Wir: „Wir brauchen dringend Tickets!“

Kasse: „Für heute?“

Wir: „Nee für Dezember 2025“. (fährt es einem von uns auf Deutsch raus)

Kasse: „English?“

Wir: „Yes. For today!“


Dann erfahren wir - mit Händen und Füßen und Bruchstücken an Englisch - dass irgendwo über dem Parkplatz, Tickets in einem Container verkauft werden. 


Irgendwo über dem Parkplatz….Marusha hatte irgendwann in den 90ern den Techno-Hit „Somewhere over the rainbow“. Das hatte viel mit synthetischen Drogen, wenig mit Punk und noch weniger mit Fußball zu tun. Dennoch war der Sound erträglich. „Somewhere over the parking lot“ hingegen ist ein Flop. Keine Charts – Kein Viva – Kein MTV. Nicht mal HitClip auf WDR! 


Wir stiefeln in Richtung Parkplatz. Das Spiel läuft bereits. Eigentlich haben wir den Besuch schon abgeschrieben. Plötzlich sehen wir eine kurze Menschen-Schlange vor Fenstern an einer Container-Einrichtung. Soll es etwa doch noch klappen? Unglaublich aber wahr: Wir bekommen noch Tickets fürs Spiel und eilen einmal um die halbe Schüssel zu unseren Plätzen. Die Vorfreude ist groß – selbst dann noch, als wir einen grimmig dreinblickenden Italiener passieren, der gerade das Stadion betreten möchte und in Steinwurf-Weite der Carabinieri schnell noch sein Springmesser im Schuh verstaut. 


Endlich sind wir im Stadion. Was für ein Schätzchen. Die in die Jahre gekommene Spielstätte hatte - wie bereits erwähnt - schon bessere Tage (der letzte Umbau war zur WM 1990 - fast die Hälfte unserer Reise-Gang lebte da noch nicht). Dennoch: So stellen wir uns ein Stadion vor! Trotz der eher mauen Besucherzahl hängen über fast alle Tribünen riesige Banner. Die Hellas-Kurve singt über die 90 Minuten eher sparsam, aber wenn Songs dann mal von allen Anwesenden getragen werden, wird es ohrenbetäubend laut in dem Stadion. 

Die Hellas-Tribüne ist eher brachial und weniger melodisch. 

Sassoulo zwar melodisch, aber durch die Begleitung von nur 200 - 300 Fans eher selten bis gar nicht zu vernehmen. 

Das Spiel: Unterirdisch! Wirklich! Zwischenzeitlich hat sich der alte Mann in unserem Kreis für eine Einwechslung angeboten und das heißt was. Irgendwann zur 80. Minute fällt das nächste Kacktor des Monats. Arndt Zeigler hätte seine wahre Freude an den italienischen Profiligen A und B. 1:0 Verona. Die Kurve feiert sanft den greifbaren Sieg. So sollte es auch bleiben – Endstand. Tolles Stadion – Furchtbares Spiel! 

Für uns geht es in die Stadt. Als Erstes steuern wir eine Foccaceria an, die mit weitem Abstand das beste Foccacia macht, welche der Verfasser dieses Textes jemals gegessen hat. Ansonsten ist Verona zwar recht überlaufen, jedoch absolut empfehlenswert für einen Besuch!


Und wir haben es ja auch überlebt!

Sonntag, 10. März 2024

Nächstes Mal auf Asche - International - Brescia Calcio – US Palermo

Um 8h am Morgen geht es los. Der Zug aus Bergamo bringt uns in das knapp 50km entfernt liegende Brescia, im Osten der Lombardei. Vorbei an stillgelegten Industrieanlagen und pittoresken Dörfern fährt nach ca. 1,5 Stunden das Schienenfahrzeug im Hauptbahnhof von Brescia ein.


Als Erstes zieht es unsere Reisegruppe in die Innenstadt, um noch ein wenig Sightseeing zu betreiben. Nach einigen kleinen Gassen erreichen wir den Marktplatz, welcher uns direkt vor den Dom führt und tolle Eindrücke beschert. Noch ein wenig durch die Altstadt und wir befinden uns auf direktem Weg ins Mario Rigamonti Stadion. 

Ein bisschen mulmig ist uns schon zumute, als wir uns – zum Erreichen des Kassenhäuschens – durch die heimische Ultra-Szene bewegen müssen. Überhaupt sagt unsere Paranoia „wir werden permanent gemustert“. Hinzukommt, dass ein gewisses Punk-Dasein bei unserer Optik schlecht verleugnet werden kann und Brescia ist nicht sonderlich bekannt für „ihre antifaschistische Fanszene“.

Während wir uns also Stück für Stück in Richtung Gegengerade zittern, wird im Flüsterton gefachsimpelt, ob nun 50 oder 60 Gäste-Fans aus Palermo den Weg ins 1.500km entfernte Brescia gefunden haben. 

Wir steigen die Stufen zur Tribüne hinauf und als Erstes hören wir nach Betreten des Mundlochs, wie jemand einen unserer Namen ruft. „Kann ja nicht sein“ denken wir uns. Nochmal ruft der Mensch! Mit Nachdruck! Scheiße, jetzt gibt es Keile….stattdessen winkt ein fröhlicher und bekannter Krefelder Hopper von den blauen Schalensitzen in unsere Richtung. Die Welt ist ein Dorf. 

Kurzes, großes „Hallo“ und wir nehmen die Plätze neben dem Kollegen und seinem Begleiter ein. Was wir jetzt erst realisieren: Der Bekannte hat sich mittlerweile mit einem Haufen – scheinbar Ultras der ersten Stunde – angefreundet. Die stört es allerdings gar nicht, dass wir jetzt auch dort sitzen. 


Entgegen unserer Erwartungen besiedeln 1500 Gäste aus Palermo den schmalen - und aus Gründen - völlig überfüllten Block auf der Hintertor (Stahl-) Tribüne der Curva Sud. 

Die erste Halbzeit beginnt rasant: 1:0 Brescia (Elfmeter) - 1:1 Palermo (Elfmeter) - 1:2 Palermo (Kacktor des Monats) - 2:2 (Tor des Monats) - 3:2 Brescia (sehenswert) - 4:2 Brescia (Brescia Spieler schießt völlig unsinnig einfach in den Strafraum und trifft per Zufall einen Spieler von Palermo. Von dem prallt der Ball ab und landet: IM TOR!). Hätte ich die Hütte gemacht bzw. nicht gemacht, würde ich für den Rest meines Lebens behaupten, dass es genau abgemessen war und komplett beabsichtigt. Der Lacher geht dann wenigstens nicht auf meine Kosten.


Halbzeit! Wir stellen fest: Es gibt doch Bier! Das fließt zur zweiten Hälfte in Strömen unsere Kehlen hinunter. Während wir in Erfahrung bringen können, dass viele Arbeiter*innen aus Palermo aufgrund des Mangels an Arbeitsplätzen im Süden in den Norden gegangen sind und somit die stattliche Anzahl an Gästen verursachen, hat uns die Stimmung beider Kurven in ihren Bann gezogen.

Sowohl Brescia als auch Palermo präsentieren sich in klassischem Italo-Stil. Melodiöse Gesänge, 90 Minuten irgendwo immer mal wieder Rauch oder La Bomba, Mitmach-Quoten (willkommen im Fanzine von 1990) von annähernd 100% und Klamotten-technisch absoluter Style,überzeugen unsere Hopping-Herzen.

In der zweiten Halbzeit – kein Witz! Passierte einfach so gut wie gar nix mehr. Das führt dazu, dass die süditalienische Fangemeinde aus Palermo den Support klar zurückfährt. Die Curva Nord Brescia hingegen macht munter weiter! Noch lange nach Abpfiff, während wir uns bereits auf dem Fußmarsch zur örtlichen Burg-Ruine befinden, vernehmen wir „Forza Grande Brescia“ durch die Straßen rund ums Stadion. Nach einem kurzen Abstecher zum Duomo und einem viel zu langen Abstecher zu einem Discounter, der laut dem Gruppen-Ältesten „direkt neben dem Bahnhof liegt“ setzen wir unsere Hintern wieder in den Zug nach Bergamo, wo sich unsere Ferienwohnung befindet. Glücklich und zufrieden fallen wir weit nach Mitternacht in unsere Betten. Um 8h klingelt allerdings der Wecker….es soll nach Verona gehen.

Samstag, 9. März 2024

NMAA - TuRu Düsseldorf - VfL Jüchen

Auch am gestrigen Abend zog es uns zur Unterstützung nochmals zur TuRu an die Feuerbachstraße. Leider konnte das Oberbilker Team dieses Mal nicht punkten und musste sich gegen die Gäste vom VfL Jüchen mit 0:3 geschlagen geben. 

Vor 2 Wochen war Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs Gast an der Feuerbachstraße. Den Bericht möchten wir euch natürlich nicht vorenthalten, da auch Nächstes Mal auf Asche ein paar Sätze zur aktuellen Situation zum Besten geben durfte. Zieht es euch rein und #rettetdieturu !


Hier findet ihr die Folge auf Youtube!


Spoiler: Ab morgen geht der erste Bericht unserer Italien-Tour mit den Jungs von Groundhoppeln online. Wer also von Klappmessern, dem romantischen Italien und jeder Menge Vino lesen will, hält in den kommenden 2 Tagen die Augen auf😉.


Einen entspannten Samstag euch allen!

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Nächstes Mal auf Asche - International - Pokalfinale Belgien 2024

Pokalfinale Belgien  Royal Antwerpen – Union St. Gilloise  Wem es aufgefallen ist: Die Benelux-Länder sind bei unserer Groundhopping-Crew im...