Donnerstag, 11. Januar 2024

Nächstes mal auf Asche - Auf den Zahn gefühlt - Episode 19

Heute: Dennis - SVR Amigos - SV Rödinghausen 

Mitte Oktober regnete es in Strömen. Was kann man da besseres unternehmen, als eine Groundhopping-Tour ins ferne Rheda-Wiedenbrück? Richtig! Gar nichts! Am Ende landeten wir im Gästeblock, samt Anhängerschaft des SV Rödinghausen und jeder Menge Bier. Dabei trafen wir auf Dennis. Fanbeauftragter, Verfechter des Amateurfußballs und Mitglied der „SVR Amigos“. Dieser stand uns Rede und Antwort, obwohl es aus Eimern kübelte. Aber lest selbst:


NMAA:

Wir stehen hier gerade im Gästeblock von Rheda-Wiedenbrück und du bist der Vorsänger, oder?


Dennis:

Ich bin eigentlich der Fanbeauftragte und jemand, der alles so ein bisschen mit organisiert bei unserer kleinen Fanszene.


NMAA:

Fanbeauftragter heißt, du kümmerst dich um wie viele Personen?


Dennis:

Das ist überschaubar. Wir haben zwischen 10 und 50 Personen, die uns Auswärts begleiten. Die Leute reisen meist privat an, oder mit einem Bulli oder einem kleinen Bus. 

“Wir haben zwischen 10 und 50 Personen, die uns auswärts begleiten.“

Es geht primär darum, ein paar grundsätzliche Sachen zu regeln. Anmeldungen, Anreisen etc. 


NMAA:

Sind die Menschen denn wirklich ausnahmslos für den SV Rödinghausen da, oder gibt es da auch große Vereine, denen man folgt?


Dennis:

Klar. Alle haben schon irgendeinen Favoriten. Bielefeld, Schalke oder der Verein aus der Kindheit. Aber die Meisten kommen wirklich bei uns aus dem Dorf und unterstützen den Verein SV Rödinghausen schon mit entsprechendem Herzblut.


NMAA:

Du hast hier eben mit dem Megafon gestanden. Wie bist du dazu gekommen?


Dennis:

Ja….einer muss es ja machen(lacht). Das hat sich automatisch ergeben. Wir haben 1–2 Leute, die sich das Megafon schonmal schnappen und einer davon bin eben ich. Es dient ja wirklich nur dazu, dass man die Jungs ein bisschen unterstützen kann und man ein wenig Stimmung mit den paar Leuten hinbekommt.


NMAA:

Wir fanden, es war schon ein guter Auftritt. Klar seid ihr ein kleiner Haufen, aber 90 Minuten Support bei durchgehendem Dauerregen. Unseren Respekt habt ihr! Wie sieht denn der Traum mit dem SV Rödinghausen aus?


Dennis:

Mein persönlicher Traum ist: Wir bleiben da, wo wir gerade sind. Das reicht doch in der Regionalliga. 3 Liga ist zu viel für das kleine Dorf. Sportlich gesehen möchte man natürlich das Bestmögliche herausholen. Für Rödinghausen ist die Regionalliga am besten. 

“Klar wäre höher spielen immer schön, von mir aus kann es allerdings so bleiben.“

Das kann man handeln und es ist machbar, dass wir ein paar Leute auswärts dabei haben. Klar wäre höher spielen immer schön, von mir aus kann es allerdings so bleiben. Sollte es natürlich in die dritte Liga oder dergleichen gehen, nehmen wir das mit und testen es an. Aber so wie es ist, ist es doch super. Ne tolle Truppe und eine schöne, kleine eingeschworene Gemeinschaft, die viel Spaß hat. Das ist auch das Wichtigste!


NMAA:

Ist es vielleicht auch ein wenig eine Alternative zum modernen, kommerziellen Fußball? Wir stehen hier schon sehr Basis-nah, wenn man das so sagen darf.


Dennis:

Ob es jetzt für alle gilt, weiß ich nicht. Ich finde allerdings schon, dass es ein wichtiger Punkt ist. Bodenständig und näher dran. Alles nicht so abgehoben. 

“Man muss so ehrlich sein und sagen, dass selbst die vierte Liga entsprechend professionell arbeitet.“

Man muss so ehrlich sein und sagen, dass selbst die vierte Liga entsprechend professionell arbeitet. Aber insgesamt ist es ehrlicher. Wir wissen jedoch auch: Das Fußball-Geschäft -egal in welcher Liga- hat sich verändert.


NMAA:

Bist du von klein auf Rödinghausen Fan, oder hast du dort gespielt?


Dennis:

Ich bin selber kein gebürtiger Rödinghausener, wohne allerdings bereits lange dort. Irgendwann bin ich zum Kreisligaplatz gegangen. 3 Zuschauer, Regen, auf Ascheplätzen. Das war geil. So bin ich dabei geblieben und freue mich, dass es gewachsen ist. 

“Irgendwann bin ich zum Kreisligaplatz gegangen. 3 Zuschauer, Regen, auf Ascheplätzen. Das war geil.“

Wenn es wieder runter geht, sind wir selbstverständlich weiter dabei. Das ist eine Herzenssache!


NMAA:

Wir haben Mitte Oktober und ihr steht hier alle in Sombreros. Bei uns im Rheinland läge die Vermutung nah: Wir haben Karneval! Was hat es damit auf sich?


Dennis:

Ganz simple Sache. Eine große Imbisskette hatte „Los Wochos“. Das hat uns scheinbar inspiriert und so saßen wir plötzlich bei einem Heimspiel mit den Sombreros auf den Köpfen. Früher gab es auch den Wacholder Club in Rödinghausen. Das war die Generation, die gern Wacholder trinkt. Aus einer Bierlaune haben wir dann den Sombrero-Club gegründet. Da berichtete sogar die lokale Zeitung drüber, also sollte als Nächstes ein richtiger Name gefunden werden. 

“Aus einer Bierlaune haben wir dann den Sombrero-Club gegründet.“

SVR Amigos wurde es, lag ja nahe. Wir gehören nicht zur Ultraszene, sondern sind „Amigos“, die zum Fußball fahren. Im Sommer ist der Sombrero praktisch. Heute bei dem Regen vollkommen überflüssig(lacht). Aber das gehört nun mal als Markenzeichen seit über 10 Jahren zu unserer Fangruppe.


NMAA:

Ihr seid schon ein ganz schön bunt gemischter Haufen, wenn man sich euch anschaut.


Dennis:

Hier ist alles dabei. Jungs, Mädels. Von 20-85 Jahren. Wenn du Spaß an der Sache hast und nett bist, komm mit.


NMAA:

Wenn wir uns ein bisschen schlau über euch machen wollen, wie findet man euch? Gibt es eine Internetpräsenz?


Dennis:

Gebt „svr-amigos“ bei Google ein. Da existiert eine Jimdo-Seite von uns. Schaut gern vorbei!


NMAA:

Wir kommen zum Ende, denn der Ordnungsdienst möchte uns aus dem Stadion kehren. Das letzte Wort gehört immer dem interviewten Menschen. Schieß los! Was hast du noch zu sagen?


Dennis:

An alle Fußball-Fans: Geht zu den kleinen Vereinen. Seid friedlich, freundlich und habt Spaß!

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