Am Vatertag kann man ja Vieles machen. Gröhlend mit nem Bollerwagen durch die Gegend ziehen zum Beispiel, oder sich richtig schlimm den Helm abschrauben ohne Rücksicht auf Verluste.
Unsere aufmerksame Leser*innenschaft ahnt natürlich, dass wir mit derartigen Festen so viel am Hut haben, wie Sandro Wagner mit dem DFB-Pokalfinale der Damen, am vergangenen Donnerstag.
Womit wir uns allerdings identifizieren können: Bier, Gröhlen, Fußball. Dafür braucht es allerdings keinen besonderen Tag, sondern dies können wir an jedem beliebigen Wochenende (und auch durchaus unter der Woche) zelebrieren (auch ohne Bollerwagen).
Gerrit Starczewski rief am Donnerstag zum fußballerischen Highlight am Schloß Strünkede in Herne auf.
Herne? Da war doch was. Beim familiären Verein lernten wir im vergangenen Winter Andrea, Bernhard und Rainer kennen. Die herzlichen Betreiber*innen des Kiosk am Schloß Strünkede. Zeitgleich lernten wir außerdem unsere - heute guten Freunde - von Groundhoppeln kennen. Ein legendärer Nachmittag/Abend war das.
Schwer zu toppen dachten wir….
Als wir zu Jahresbeginn Gerrit Starczewski in seinem Atelier in Bochum interviewten, berichtete Gerrit ausführlich von der Nacktionalmannschaft. Ein Kunstprojekt, welches er insbesondere als Protestform gegen die Weltmeisterschaft im vergangenen Winter in Katar anwendete. Wohlgemerkt mit außerordentlichem Erfolg. Die Berichte über die deutsche Nacktionalmannschaft gingen einmal um die Welt.
Gerrit machte uns vor wenigen Wochen auf die Veranstaltung vom vergangen Donnerstag aufmerksam. Sofort war klar: Da müssen wir hin - am besten mit der Besatzung aus dem Winter.
Gesagt - Getan!
Angekommen am Schloß Strünkede war’s auch schon wie bei irgendwelchen Regionalliga Derbys in NRW. Alle möglichen Fanszenen gaben sich die Klinke in die Hand. Mit dem geringen Unterschied, dass sich hier niemand ans Leder wollte, sondern alle Bock auf einen guten Tag hatten.
Erwähnenswert ist im übrigen, dass die Einnahmen aus der Veranstaltung, dem Krisen gebeutelten Verein Westfalia Herne zu Gute kommen.
Ca. 350 Menschen fanden sich an diesem Nachmittag im Rund des historischen Grounds ein. Die Sonne schien, die Laune war bestens, das Bier floss in Strömen. Zumindest bis zur ersten Halbzeit, welcher der Schiri (der 10 Minuten zu spät kam) nach 30 Minuten beendete.
Denn dann war das Bier vorerst: leer.
Aber die Veranstalter*innen wollten sich am Ende des Tages nicht nachsagen lassen, die Gäste seien dehydriert. Nach knapp 15 minütiger - Achtung Wortwitz! - Durststrecke, ging alles wieder seinen gewohnten Weg durch den Zapfhahn.
Wir können euch leider nicht sagen wie das Endergebnis zum Spielschluss war, aber es vielen eine Menge Tore und die Nackedeis gewannen. Alle auf und um den Platz waren bester Laune. Unser Highlight ereignete sich allerdings weit nach Schlusspfiff, als wir am Kiosk zum Ende des Tages bei 24 Grad Sonnenschein mit Glühwein versorgt wurden und die guten Seelen rund um Westfalia Herne dafür sorgten, dass wir am Folgetag noch Muskelkater vom Lachen hatten.
Für uns war’s ein rundum gelungener Tag mit tollen Gesprächen, tollen Menschen und einer verrückten aber aussagekräftigen Idee von Gerrit.
@B.A. wir möchten deine Schuhe des Spieltags hervorheben. Selten haben wir so abgefahrene Treter gesehen. 10 von 10!
Danke an alle Menschen, die dieses Event organisiert haben! Es war grandios.
Wir haben noch einen nicht ganz unwichtigen Kritikpunkt:
Die Nacktionalmannschaft wird durch ein Kamera und Fotografenteam begleitet. Vieles bleibt hier an wenigen Personen hängen. Zum Spiel wurde eine GoPro an der Seitenlinie aufgestellt und diese in einem „unachtsamen Moment“ durch Dritte entwendet. Wir setzen hier bewusst den unachtsamen Moment in Anführungszeichen, denn bei solch einer Veranstaltung darf es gerne dauerhaft unachtsame Momente geben. Es sollte gerade bei solch einer Veranstaltung klar sein, dass sich nicht an fremden Eigentum bereichert wird. Da zaubern wenige bemühte Personen 350 Menschen ein Lächeln ins Gesicht und irgendeine Flachpfeife klaut ne’ Kamera. Wir können gar nicht in Worte fassen wie unglaublich scheisse wir so eine Aktion finden! Da unsere Artikel regelmäßig geteilt werden und mit Glück den oder die Dieb*in diese Worte erreichen: Gib den Kram zurück! Du klaust es nicht von Konzernen, die das gar nicht merken, sondern von Menschen, welche eventuell über noch weniger Kohle als du selbst verfügen! Geht gar nicht!
Dich soll der Blitz beim schei**ein treffen! Allen anderen wünschen wir einen guten Start in die neue Woche!
Hier noch ein paar weitere Impressionen aus Herne ❤️
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